Holzbranche trifft Politik

Der Rohstoff Holz darf keinesfalls durch Nutzungsverbote ver-knappt werden: Als Teil eines übergreifenden Bündnisses aus Ver-bänden der Forst- und Holzwirtschaft hat Tischler Schreiner Deutschland in einem gemeinsamen Positionspapier die Potenziale der Wald- und Holznutzung für eine klimafreundliche, unabhängige und verlässliche Zukunft hervorgehoben. Das Bündnis fordert von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur aktiven Waldbewirt-schaftung und stärkeren Holzverwendung im „European Green Deal“ und dem deutschen Klimaschutz-Sofortprogramm.

Denn mit seiner nachhaltigen Waldbewirtschaftung und der regiona-len und modernen Holzbranche, so die Argumentation, verfüge Deutschland bereits über ein starkes Cluster, das nicht nur wirt-schaftlich gut aufgestellt sei, sondern durch die Bereitstellung und Verarbeitung des nachwachsenden Rohstoffs zentrale Lösungen für die Zukunftsaufgaben bereithalte.

Waldbewirtschaftung honorieren

Bereits heute stehen die Wald- und Holznutzung für Klimaschutz und wirtschaftliche Souveränität. Das Holz speichert Kohlenstoffdioxid im Wald und in langlebigen Holzprodukten. Dabei reduziert es die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen und importierten Erzeug-nissen. Um den Beitrag von Forst und Holz nicht zu gefährden, sondern weiter zu stärken, sind Anpassungen und Weichenstellungen in Deutschland und Europa notwendig. Dazu gehören an erster Stelle eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung als Voraussetzung für die regionale Holzver-wendung sowie den Aufbau und Erhalt klimastabiler Wälder. Diesen Beitrag gilt es zu würdigen, zum einen durch die Honorierung der Klimaschutzleistungen, zum anderen aber auch durch eine Erhöhung der Fördermittel zur Wiederbewaldung. Zudem sollten durch die Stärkung des Kleinprivatwaldes die Holzressourcen auf ganzer Fläche mobilisiert werden.

„Die Verfügbarkeit von Holz ist für eine Bauwende hin zu nachhaltigem Wohnraum mitentscheidend.“ Martin Paukner, Hauptgeschäftsführer Tischler Schreiner Deutschland

Keine Holzverknappung durch Nutzungsverbote

Gleichzeitig dürfen die Bemühungen aber nicht durch Nutzungsver-bote konterkariert werden. So ist dringend eine Überarbeitung der EU-Biodiversitätsstrategie geboten, auch um die Bauwende hin zu nachhaltigem Wohnraum nicht zu gefährden. Zudem gilt es, den Koh-lenstoffdioxid-Speicher in langlebigen Holzprodukten zu stärken. Eine Fokussierung auf die Waldsenke, insbesondere die Stilllegung bewirt-schafteter Wälder ist klimatechnisch mehr als fragwürdig und muss dringend überdacht werden. Für die langfristige Nutzung bestehender Potenziale hingegen sind die Vorbildfunktion bei öffentlichen Bau- und Sanierungsvorhaben durch eine Holzbauoffensive genauso wie eine Neuausrichtung der KfW-Förderprogramme auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit von größter Bedeutung. Dabei kann die gezielte Förde-rung für den stofflichen Einsatz von Laubholz sowie die Stärkung einer Kreislaufwirtschaft bis hin zur energetischen Nutzung von Holz maßgeblich zur Bewältigung der bestehenden Herausforderungen beitragen. Denn Holz ist in all seinen Anwendungsbereichen eine si-chere und klimafreundliche Alternative zu fossilen und energieinten-siven Materialien aus fernen Ländern.

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