Im Juni jährt sich der Geburtstag Igor Strawinskys zum 140. Mal. Das Gürzenich-Orchester feiert den Jubilar mit der Aufführung eines seiner großen Erfolgswerke: Ursprünglich konzipierte Strawinsky »Petruschka« als burleskes Konzertstück für Klavier und Orchester. Er war zu dieser Zeit noch im Rausch des Erfolgs, den sein Ballett »Der Feuervogel« 1910 erzielt hatte. Bereits ein Jahr später wurde – unter dem Einfluss von Strawinskys Inspirator und Auftraggeber Sergei Djaghilew – aus dem »Petruschka«-Stoff erneut ein Ballett, das allerdings völlig andere Züge als sein Vorgängerwerk trägt: War der »Feuervogel« ein Stück schillernder Farben und flirrender Exotik, so ist die Musik um den holzgeschnitzten Petruschka und die übrigen Protagonisten eines Puppenspiels eine musikalische Groteske, die virtuose Darstellung einer Gegenwelt: Puppen fühlen und handeln wie Menschen, Menschen avancieren zu starren Automaten. Strawinsky, das musikalische Chamäleon, wandelt zwischen den Stilen, brilliert als temporeicher Jongleur, der sogar Walzermelodien aus der Steiermark in seinen bühnenwirksamen Bilderbogen einfließen lässt. Das Gürzenich-Orchester spielt eine vom Komponisten eigenhändig revidierte Fassung aus dem Jahr 1947.
Einen extremen Kontrast zu Petruschkas spritziger Jahrmarkts-Buntheit bildet das Eröffnungswerk des Konzerts: In der Bibliothek des Konservatoriums von St. Petersburg fand man 2015 in einem Konvolut verstaubter Noten einen Satz Orchesterstimmen. Bald war klar, dass es sich dabei um Igor Strawinskys »Chant funèbre« handelte, der bis dahin als verschollen galt. Der 26-Jährige hatte diese Trauermusik 1908 anlässlich des Todes seines Lehrers Nikolai Rimsky-Korsakow komponiert. Auch in Köln war dieses düstere Epitaph ganz im Geist der Spätromantik bislang noch niemals zu hören. Das Gürzenich-Orchester feiert seine Wiederentdeckung.
Von zwei Jugendwerken Igor Strawinskys zu einem Spätwerk von Richard Strauss: Der beinahe 80-jährige Komponist schuf mitten im todbringenden Chaos des Zweiten Weltkriegs mit dem 2. Hornkonzert ein Werk voll weit ausschwingender herbstlicher Schönheit. Mit dem Horn war Richard Strauss bestens vertraut, war doch sein Vater ein prominenter Hornist, dem der Sohn bereits 1882 ein Hornkonzert gewidmet hatte. Im Konzert des Gürzenich-Orchesters erklimmt Stefan Dohr, Solohornist der Berliner Philharmoniker, diesen Olymp des Horn-Repertoires.
Am Pult des Gürzenich-Orchesters steht der französische Dirigent Lionel Bringuier. Er war Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich und ist seither sowohl als Konzert- wie auch als Operndirigent gefragt und international äußerst erfolgreich.
GAUKLER
ABOKONZERT 11
So 29.05.22 11 Uhr
Mo 30.05.22 20 Uhr
Di 31.05.22 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Igor Strawinsky
»Chant funèbre« op. 5
1908
Richard Strauss
Hornkonzert Nr. 2 Es-Dur
1942
Igor Strawinsky
»Petruschka«
1947
Stefan Dohr Horn
Gürzenich-Orchester Köln
Lionel Bringuier Dirigent
€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9
Karten für das Konzert sind hier erhältlich:
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Gürzenich-Orchester Köln
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