Anders als öffentlich immer wieder betont, handele es sich bei der Krankenhausvergütung eben nicht um ein marktwirtschaftliches Preissystem, sondern sie basiere auf einer statistischen Auswertung von Kostendaten einzelner Krankenhäuser, womit Normbereiche definiert würden, „Ausreißer“ außerhalb dieser Norm aber unberücksichtigt blieben. „Ohne ausreichende Differenzierung erhalten alle Krankenhäuser, unabhängig vom Leistungsspektrum, Größe, Auslastung, Aufgabenbereich, Kooperationen etc. im Wesentlichen die gleichen Entgeltpauschalen, obwohl sie erkennbar ungleiche Kosten haben“, kritisierte Fischer. Kliniken, die nicht – z.B. durch Spezialisierung – unattraktive Leistungen und Kostenausreißer „aussortierten“, machten Verluste oder bewegten sich wirtschaftlich zumindest auf schwierigem Terrain, insbesondere wenn Versorgungsaufträge nicht delegiert werden könnten.
„Auch wenn die beschriebenen Fehlentwicklungen seit Jahren diskutiert werden, haben sie doch gerade unter dem Brennglas der Corona-Pandemie eine noch deutlichere Ausprägung erfahren, so dass die Probleme nicht mehr länger ignorieren werden dürfen“, so Fischer abschließend. Daher brauche es dringend nicht nur eine Neuausrichtung der Krankenhausfinanzierung, sondern auch des Vergütungssystems. In diesem Sinne begrüße man auch ausdrücklich die Petition der „Bunten Kittel“ zur Abschaffung des DRG-Systems, die heute in Berlin dem Bundesministerium für Gesundheit übergeben wird.
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