Bereits 2018 hatte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen die Abschaffung des Schulgeldes für die Heilmittelerbringer empfohlen. Zur Begründung hieß es, dass u. a. die Physiotherapeuten eine zunehmend bedeutsame Berufsgruppe im Gesundheitswesen darstellen und die Attraktivität gesteigert werden müsse. Auch die letzte Bundesregierung hatte die Schulgeldfreiheit im Koalitionsvertrag verankert. In den vergangenen drei Jahren sind immer mehr Bundesländer dieser Forderung gefolgt, zuletzt hatte auch Thüringen im Jahr 2021 das Schulgeld für die Gesundheitsfachberufe abgeschafft. Dass das Land nach kurzer Zeit wieder zurückrudert, wird mit fehlenden Haushaltsmitteln begründet.
„Seit vielen Jahren kämpfen wir als Berufsverband für dieses Thema. Die Schulgeldfreiheit ist ein zentraler Baustein, wenn es darum geht, den Fachkräftemangel in unserer Branche und damit Engpässe in der Gesundheitsversorgung zu bekämpfen“, sagt Andrea Rädlein, Vorsitzende von PHYSIO-DEUTSCHLAND, dem größten Berufsverband für Physiotherapeut*innen. „Diesen Zug der Landesregierung in Thüringen kann ich in keinster Weise nachvollziehen, mal ganz abgesehen davon, dass dieser spontane Kurswechsel völlig unnötige Verunsicherung bei den Schulträgern und Schüler*innen auslöst.“
Der Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen und speziell auch im Bereich der Physiotherapie spitzt sich seit einigen Jahren zu – nicht selten müssen Patient*innen viele Wochen auf einen Termin warten, Praxisinhaber*innen suchen händeringend nach Mitarbeitern. Um den Beruf attraktiver zu machen, fordert PHYSIO-DEUTSCHLAND neben der Schulgeldfreiheit auch eine angemessenere Vergütung, bessere Arbeitsbedingungen und eine Akademisierung der Ausbildung.
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