Bischöfe unterstützen „Große Koalition für das Leben“

Zur Gründung der „Seelsorge für das Leben“ unter dem Dach der Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V., erklärt die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V., Cornelia Kaminski, heute in Fulda:

Diese Initiative ist gut und wichtig – zu diesem Schluss kamen die zahlreichen Teilnehmer der Gründungsversammlung der Seelsorger für das Leben, die sich am Freitag im Bonifatiushaus Fulda eingefunden hatten. Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V., Cornelia Kaminski, erläuterte in ihrer Begrüßung die Notwendigkeit der Initiative, die unter dem Dach der ALfA gegründet wurde: „Wir sehen mit großer Sorge, dass der Lebensschutz in der Gesellschaft eine zusehends untergeordnete Rolle spielt. Dabei muss es eines der ersten Anliegen der christlichen Kirchen sein, denjenigen eine Stimme zu geben, die keine haben – und deren Existenzrecht schlicht geleugnet wird, wie die Debatte um die Erlaubnis, für Abtreibungen werben zu dürfen, gezeigt hat. Aber wir sehen, dass es zahlreiche Seelsorger gibt, die unmittelbar mit den Nöten der von Abtreibung betroffenen Familien zu tun haben. Oder die immer häufiger mit den Todeswünschen schwer kranker Menschen konfrontiert sind.“ Das dies zutrifft, zeigte sich im lebhaften Austausch der Teilnehmer und den vorgetragenen Ideen und Wünschen: sowohl Vorschläge für Möglichkeiten, das Lebensrecht in Gottesdiensten zu thematisieren, als auch Material für Firm- und Konfirmandengruppen wurde erbeten, sowie konkrete Vorschläge, wie Klinikseelsorger durch Fortbildungen und Vernetzung dazu ermutigt werden können, christliche Aspekte verstärkt in die Krankenhausseelsorge einzubinden.

In seinem Impulsvortrag „Gott ist ein Freund des Lebens“ verwies der Diakon PD Dr. Dr. Kai Witzel darauf, dass am Beginn der Heilsgeschichte die Geburt eines Kindes steht – in Folge einer zumindest von seiner Mutter ungeplanten Schwangerschaft. Die innige, liebevolle Beziehung zwischen den Mitgliedern der Heiligen Familie, trotz aller widrigen Umstände, sei Beispiel dafür, dass Schwangerschaftskonflikte und Krisen mit Liebe überwältigt werden könnten. Eine zentrale Rolle komme hier dem Vater zu – in dieser Beziehung sei Josef, der Ziehvater Jesu, ein leuchtendes Vorbild für Väter in unserer Zeit.

Prof. Paul Cullen griff dieses Thema in seinem Vortrag „Männer und Abtreibung“ auf. Zunächst wies er anhand historischer Dokumente nach, dass die Abtreibungsindustrie ihren Ursprung in den männlich dominierten eugenischen Gesellschaften Amerikas und Englands hatte, denen es im Wesentlichen darum ging, vor allem die arme Bevölkerung zu reduzieren. Männer seien jedoch auch vielfach Opfer von Abtreibungen, da sie keinerlei Möglichkeiten hätten, ihr ungeborenes Kind gegen den Willen der Frau vor einer Abtreibung zu retten.

Die Versammlungsteilnehmer wählten Bischof em. Heinz Josef Algermissen zum Vorsitzenden der „Seelsorge für das Leben“ und PD Dr. Dr. Kai Witzel zum Stellvertreter, Schriftführer wurde Pfarrer Andreas Kuhlmann aus Jülich. Hartmut Steeb, ehemaliger Generalsekretär der evangelischen Allianz, war eigens zur Gründungsversammlung angereist. Zwei katholische Bischöfe – Bischof Bertram Meier aus Augsburg und Bischof Michael Gerber aus Fulda – hatten Grußworte gesandt, in denen sie die begrüßten. „Gerne unterstütze ich diese Große Koalition für das Leben“, so Bischof Meier. Bischof Gerber betonte, leider seien die Art und Weise der Diskussion, die wir derzeit in den USA um ein „sogenanntes Recht auf Abtreibung“ erlebten sowie die Debatten um den §219a StGB und die sogenannte Sterbehilfe ein weiteres Indiz für ein schwindendes Bewusstsein für die Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum Tod. Beide wünschten der „Seelsorge für das Leben“ Gottes reichen Segen.

Über den Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V.

Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat mehr als 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

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