Neue Benchmark-Studie belegt: Ideenmanagement ist 150 Jahre nach dem Ursprung im Generalregulativ von Alfred Krupp immer noch hochaktuell

 

Kampagnentools, Präsenz in Social Media und Ideeneingabe von mobilen Endgeräten: Das sind die derzeit häufigsten Themen, mit denen Unternehmen ihr Ideenmanagement voranbringen. KI spielt noch keine Rolle.

Der Kennzahlenvergleich zeigt: Erfolg im Ideenmanagement hängt nicht von der Unternehmensgröße ab.

Die größte Datenbasis für ein jährliches Benchmarking wurde nochmals erweitert: Von knapp 200 auf rund 240 teilnehmende Unternehmen aus 25 Branchen. Mitgemacht haben Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Kennzahlenvergleich Ideenmanagement ist unentgeltlich: Seit 2018 wird er auf kollegialer Basis im Rahmen einer nicht-kommerziellen und unabhängigen Initiative von der Bonner Unternehmensberatung Dr. Neckel durchgeführt.

Ob DAX-Unternehmen, bekannte Markenhersteller oder Hidden Champions: 239 Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen und Größen haben an einer groß angelegten Befragung zu Ideenmanagement-Kennzahlen im Jahr 2021 teilgenommen, deren Ergebnisse nun von der Bonner Unternehmensberatung Dr. Neckel veröffentlicht wurden. Die Schlüsselindustrien „Automobilindustrie und Zulieferer“, „Chemieindustrie, Biotechnologie“, „Maschinen- und Anlagenbau“ sowie „Metallver- und -bearbeitung“ sind besonders stark vertreten. Das kleinste Unternehmen hat unter 20, das größte über 200.000 Mitarbeitende. Unternehmen unter 1.000 Mitarbeitende stellen 44% der Teilnehmer. Angesichts der hohen Bedeutung, die kleine und mittelständische Unternehmen für unsere Wirtschaft haben, macht das den Vergleich besonders interessant. Tatsächlich zeigen sich im Hinblick auf die Kennzahlen des Ideenmanagements keine wesentlichen Unterschiede zwischen großen und kleinen Unternehmen: Erfolg im Ideenmanagement ist keine Frage der Unternehmensgröße!

Typischerweise beteiligen sich etwa 11% der Mitarbeitenden am Ideenmanagement. Allein in den teilnehmenden Unternehmen wurden dadurch insgesamt über 250.000 Ideen vorgebracht, die finanzielle Einsparungen von 586 Mio. Euro und 146.000 realisierte Verbesserungen bewirkten. Rechnet man das auf die Gesamtzahl der Beschäftigten in Deutschland, Österreich und der Schweiz hoch, wird schnell deutlich, wie wertvoll der „Schatz in den Köpfen der Mitarbeitenden“ ist!

Diesen Wert der Ideen seiner Mitarbeitenden hatte Alfred Krupp bereits vor 150 Jahren erkannt. Im Paragraphen 13 seines 1872 veröffentlichten  „Generalregulativs“ legte er fest, „Anregungen und Vorschläge“ sollten „aus allen Kreisen der Mitarbeiter dankbar entgegengenommen“ werden. Dabei forderte er auch, dass „eine Ablehnung dem Betreffenden … genüge und ihm keineswegs Grund zu Empfindlichkeit und Beschwerde gebe“. Heute würde man das Generalregulativ „Managementhandbuch“ nennen und von „wohlwollendem Feedback auf Augenhöhe“ sprechen – ein Anspruch, der unverändert gültig ist!

Das von Krupp formulierte Konzept ist heute sogar wichtiger denn je: Aufgrund der seitdem auf allen Tätigkeitsfeldern gestiegenen Komplexität (Stichwort: VUKA-Welt) brauchen Unternehmen und öffentliche Einrichtungen den kreativen Input „von unten“, um „oben“ die richtigen Entscheidungen fällen zu können! Aktuelle Transformationsbedarfe etwa im Hinblick auf Klimaneutralität und Digitalisierung erhöhen die Bedeutung dieser Ressource. Dementsprechend führt die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen Kampagnen durch, mit denen sich solche strategisch wichtigen Themen gezielt adressieren lassen. Bei jeweils knapp 30% der Teilnehmer ist das Ideenmanagement in den Social Media des Unternehmens aktiv und bzw. oder bietet die Möglichkeit zur Ideeneingabe von privaten mobilen Endgeräten aus. Die Aktualität des Themas spiegelt sich auch darin wider, dass über 40% der Teilnehmer angaben, ihr Ideenmanagement in den letzten vier Jahren überarbeitet zu haben oder es demnächst tun zu wollen.

Vor diesem Hintergrund wird es nicht überraschen, dass am Benchmarking zum Ideenmanagement gleich vier thyssenkrupp-Unternehmen teilnehmen. Für André Morfeld, Leiter des Ideenmanagements bei der thyssenkrupp Materials Services GmbH in Essen, handelt es sich um eine Selbstverständlichkeit: „Wer sich intern verbessern will, muss neugierig und offen sein für Impulse und Anregungen auch von außerhalb der eigenen Organisation oder Branche. Deshalb haben wir die Initiative für den Kennzahlenvergleich Ideenmanagement von Anfang an unterstützt.“ Bereits mehrfach haben bei thyssenkrupp zum Thema Arbeitssicherheit oder Gesundheitsschutz durchgeführte Kampagnen Ideen hervorgebracht, die mit Preisen der Berufsgenossenschaft ausgezeichnet wurden.

Die Viessmann Climate Solutions SE in Allendorf ist ein weiteres Unternehmen, das zu den Initiatoren des Kennzahlenvergleichs zählt. Peter Becker, Leiter des Ideenmanagements bei Viessmann, beschreibt den Benefit, den er durch die Erhebung für seine Arbeit sieht, so: „Ein Vergleich der eigenen Kennzahlen mit denen anderer Unternehmen liefert Maßstäbe, die als Orientierung für das eigene Handeln sehr wertvoll sind. Denn wenn mein Team und ich wissen, wo wir im Vergleich zu anderen stehen, dann können wir Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Ideenmanagements auf einer verlässlicheren Basis planen – dem Blick über den Tellerrand hinaus sei Dank.” Ein Ergebnis der so vorangetriebenen Weiterentwicklung ist, dass Viessmann zum wiederholten Male in allen betrachteten Dimensionen gleichzeitig (Kultur, Nutzen, Prozess) weit überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt.

Der Kennzahlenvergleich Ideenmanagement wird seit 2018 jährlich von der Bonner Unternehmensberatung Dr. Neckel im Rahmen einer nichtkommerziellen und unabhängigen Initiative durchgeführt. Die Initiative beruht auf dem Engagement mehrerer Experten- und Arbeitskreise, in denen die genannten Unternehmen mitwirken. In Österreich wird die Initiative zudem durch das ÖPWZ – Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum unterstützt.

Die Teilnahme am Kennzahlenvergleich ist unentgeltlich und steht allen Unternehmen mit einem Ideenmanagement offen. Die Auswertung vermeidet es, die Teilnehmer in ein lineares „wer-ist-besser“-Ranking zu pressen. Statt dessen werden die Positionen aller Teilnehmer in den Dimensionen „Kultur“, „Nutzen“ und „Prozess“ in einer einzigartigen Visualisierung grafisch dargestellt. Für die Teilnehmer werden individuelle Ergebnisberichte erstellt, in denen jeder Teilnehmer seine eigene Position im Vergleich zu allen anderen sieht, aber gegenüber den anderen anonym bleibt. Ein Erwerb der Ergebnisberichte durch nicht teilnehmende Unternehmen ist nicht möglich.

Weitere Informationen:

https://www.hartmut-neckel.de/benchmark.html; https://www.hartmut-neckel.de/blog.html

thyssenkrupp Materials Services GmbH

thyssenkrupp Materials Services ist mit rund 380 Standorten – davon ca. 260 Lagerstandorte – in mehr als 30 Ländern der größte werksunabhängige Werkstoff-Händler und -Dienstleister in der westlichen Welt. Das vielseitige Leistungsspektrum der Werkstoffexperten ermöglicht es den Kunden, sich noch stärker auf die individuellen Kerngeschäfte zu konzentrieren. Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung „Materials as a Service“ fokussiert sich das Unternehmen auf die Lieferung von Roh- und Werkstoffen sowie Produkte und Dienstleistungen im Bereich Supply Chain Management. Digitale Lösungen sorgen für effiziente und ressourcenschonende Prozesse beim Kunden und bieten so die Grundlage für nachhaltiges Handeln. Ab 2030 wird Materials Services klimaneutral agieren.

https://www.thyssenkrupp-materials-services.com/…

Viessmann Climate Solution SE

Viessmann ist der führende Anbieter von Klimalösungen für alle Lebensräume. Das ‘Integrierte Viessmann Lösungsangebot’ ermöglicht es, Produkte und Systeme über digitale Plattformen und Services für Klima- (Wärme, Kälte & Luftqualität) und Kühllösungen nahtlos miteinander zu verbinden. Alle Lösungen basieren auf erneuerbaren Energien und maximaler Effizienz. Alle Aktivitäten des 1917 gegründeten Familienunternehmens leiten sich aus dem Unternehmensleitbild “We create living spaces for generations to come” ab. Lebensräume zukünftiger Generationen zu gestalten – das ist die Verantwortung der weltweit 12.300 Mitglieder starken Viessmann Familie.

www.viessmann.family/de

ÖPWZ – Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum

Das ÖPWZ ist ein Dienstleistungs-Institut in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins. Es verfolgt Weiterbildungs- und Informationstransfer-Ziele für Führungskräfte und Mitarbeitende aus allen Bereichen der Wirtschaft und Verwaltung, aus Gesundheitswesen und NGOs/NPOs.  

https://www.opwz.com/

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