66. BetonTage

„Nachhaltiger Bauen mit Beton“ ist das Motto der 66. Beton Tage. Sie finden vom 21. – 23. Juni 2022 im Congress Centrum Ulm statt. Referenten und Referentinnen aus Forschung und Praxis zeigen, wo die Reise hingeht. Vorträge zu ressourcenschonenden Techniken bei der Zement- und Betonherstellung, zum Einsatz innovativer Betone und Betonbauteile sowie neuartiger Bau- und Produktionsverfahren stehen auf dem Programm. Eine lange Tradition hat das Podium „Beton in der Architektur“. Hier präsentieren junge und namhafte Büros seit vielen Jahren herausragende architektonische Lösungen aus Beton. Am 23. Juni 2022 ist es wieder so weit. Architekt und Designer Manuel Gschnell, Dear Studio, Meran, eröffnet den Tag. Der Südtiroler steht für moderne Bauprojekte, bei denen die digitale Planung und Visualisierung eine wesentliche Rolle spielen. Prof. Dr. Lucio Blandini, Werner Sobek AG, Stuttgart, zeigt im Anschluss, dass Leichtbau mit Beton möglich und sinnvoll ist.

Am Nachmittag stehen Objektberichte aus dem In- und Ausland auf dem Programm. Die skandinavischen Länder nehmen in Sachen Vorfertigung eine Vorreiterrolle ein. Ein wesentlicher Vorteil von Betonfertigteilen: sie können demontiert und wiederverwendet werden. Kathrin Susanna Gimmel von JAJA Architects ApS, Kopenhagen, befasst sich aktuell mit dem Aufbau einer Wohnsiedlung aus Betonfertigteilen, die bereits in den 1960er und 1970er-Jahren verwendet wurden. Sie stellt das Forschungsprojekt „Ressource Blokken“ vor.

In Dresden entsteht derzeit das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton – das CUBE. Durch den Einsatz dieses innovativen Betons kann gegenüber dem konventionellen Stahlbetonbau eine Materialersparnis von bis zu 80 % erzielt und der Energiebedarf und CO2-Ausstoß um die Hälfte reduziert werden. Das Büro AIB Architekten Ingenieure Bautzen GmbH, Bautzen, ist für die Generalplanung verantwortlich. Jens Schuster spricht über seine Erfahrungen bei der Realisierung.

Architekt Leonardo Sartori, Partner der wittfoht architekten bda, Stuttgart, präsentiert den Neubau des Finanzamtes Karlsruhe. Die strenge Architektur mit einer Fassade aus Betonfertigteilen schafft einen stimmigen Kontrast zur benachbarten denkmalgeschützten ehemaligen Parfümfabrik Wolff und Sohn. Bauteilaktivierte Decken sorgen für Passivhausqualität.

Der Architekturpreis Beton der Schweiz ging 2021 an Bearth & Deplazes Architekten AG, Chur, für den Unterhaltsstützpunkt Berninapass. Das Gebäude mit der geschwungenen Fassade aus Sichtbeton fügt sich nahtlos in die Topografie ein. Mitinhaber Daniel Ladner berichtet über die Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung des Industriebaus. Die Jury würdigte nicht nur den sensiblen Umgang mit der Natur, sondern setzte auch ein Zeichen für den kulturellen Wert, den sie dieser oft vernachlässigten Baugattung beimisst. Eine Auszeichnung erhielt das variabel nutzbare Zweifamilienhaus Sulten in Flims. Es überzeugte die Jury mit seinem maximalen Raumgewinn und präzisen Materialeinsatz. Architektin Selina Walder, Nickisch Walder GmbH, Flims, verrät die Idee, die dahintersteckt.

Das Podium „Beton in der Architektur“ wird vom Veranstalter der BetonTage, der FBF Betondienst GmbH, gemeinsam mit dem InformationsZentrum Beton durchgeführt. Neben den Vorträgen kann die begleitende Ausstellung der Zuliefer-, Maschinen- und Softwareindustrie besucht werden. Die Teilnahme für ArchitektInnen und PlanerInnen ist kostenlos. Anmeldung unter https://bit.ly/3lWu28j

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