Die aus Minnesota stammende Sopranistin Christina Clark gehört seit 2001 dem Ensemble des Aalto-Theaters an. Spätestens mit der Rolle der Lois Lane im Musical „Kiss me, Kate“ wurde sie hier zum Publikumsliebling. Dass sie sich nicht nur als Musicaldarstellerin, sondern auch als Mozartinterpretin (in dieser Spielzeit etwa als Serpetta in „La finta giardiniera“ und als Zerlina in „Don Giovanni“) und Jazzsängerin profilieren konnte, belegt die Vielseitigkeit ihrer Stimme. Ihre Leidenschaft für den Jazz hatte schon zu Schulzeiten begonnen, als sie die Jazz-Clubs ihrer Heimatstadt besuchte. Inzwischen verwandelt sie selbst regelmäßig das Aalto-Foyer in einen stets ausverkauften Jazz-Club. Ihre humorvolle und spielfreudige Seite zeigt sie zudem, wenn sie an der Seite von Marie-Helen Joël in die Rollen der Figuren Crizzy und Miss Betterknower schlüpft und damit maßgeblich zum Vermittlungsangebot des Theaters beiträgt. Ihre Gesangsausbildung erhielt Christina Clark an der University of Michigan, 1995 war sie erstmals in Deutschland zu erleben.
Die Mezzosopranistin Marie-Helen Joël ist seit ihrem Engagement 1993 längst zu einer zentralen Persönlichkeit des Aalto-Theaters geworden: Singend, spielend, moderierend und inszenierend ist die gebürtige Aachenerin zu erleben und begeistert Zuschauende aller Altersgruppen. In den großen Opernproduktionen stand sie in jüngster Vergangenheit als Herodias in „Salome“, Gora in Reimanns „Medea“ oder Zita in „Il Trittico“ auf der Bühne. Darüber hinaus trat sie in den vergangenen Jahren auch als Produzentin und Regisseurin in Erscheinung: So inszenierte sie am Aalto-Theater etwa die Oper „Hänsel und Gretel“ und die Musical-Revue „Yesterdate – Ein Rendezvous mit den 60ern“. Mit großer Leidenschaft widmet sich Marie-Helen Joël ihrem zweiten großen Aufgabenfeld am Aalto-Theater: Seit 2011 leitet sie hier die Musiktheaterpädagogik. In dieser Funktion tritt sie in den von ihr konzipierten und inszenierten Kinderprogrammen „Abenteuer Kleinlaut“ und „Abenteuer Vorlaut“ auf, organisiert Workshop-Tage und moderiert Familienkonzerte. Ihrer Initiative ist es auch zu verdanken, dass weitere wichtige Education-Programme ins Leben gerufen werden konnten: In Zusammenarbeit mit der Stiftung Zollverein entstand das Projekt „AkzepTanz“, durch das Schüler*innen erfahren, wie aufregend Musiktheater, Ballett und klassisches Konzert sind. Und im Rahmen von „AaltoMobil“ entwickelt sie Musik-Produktionen, die in Seniorenheimen, Hospizen, Krankenhäusern, Justizvollzugseinrichtungen und Schulen zur Aufführung kommen.
Eine echte Essener Erfolgsgeschichte verkörpert Rainer Maria Röhr: Der Tenor wurde in Essen geboren, war Domsingknabe, absolvierte sein Musik-Abitur am Gymnasium Essen-Werden und studierte im Anschluss an der Folkwang Universität der Künste. Seit 1994 ist er Ensemble-Mitglied am Aalto-Theater. Doch Röhrs die Laufbahn war und ist keineswegs nur auf das Ruhrgebiet beschränkt. Bereits sein Studium führte ihn auch nach Karlsruhe und Frankfurt, sein erstes Engagement ans Theater Osnabrück. Gastauftritte führten ihn ans Nationaltheater Mannheim, an die Staatsoper Hamburg, die Deutsche Oper am Rhein, die Semperoper Dresden, die Staatstheater in Braunschweig und Kassel. Am Aalto-Theater hat er sich ein breites Repertoire erarbeitet. Dieses reicht von der Wiener Klassik über Wagner und Strauss bis zur Moderne und umfasst daneben auch Operette. Rainer Maria Röhr ist ein Sänger, dem es immer wichtig ist, über den Tellerrand der großen Oper hinauszuschauen. So konnte man ihn in Marie-Helen Joëls „Zaubertröte“ als Prinz Tamino erleben, und in der Reihe „mehrmusik“ begeisterte er unter dem Titel „Die Männer sind alle Verbrecher“ mit Schlagern der 20er Jahre. Kein Unbekannter dürfte er auch allen Fans von Rot-Weiss Essen sein: In der Orchesterfassung der Stadionhymne „Opa Luschekowski“ ist er als Gesangssolist zu hören.
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