Kind im Krankenhaus? Eltern bestmöglich einbinden!

Interprofessioneller Gesundheitskongress vom 27. Juni bis 7. Juli 2022 | Ein Pädiatrie-Workshop widmet sich der optimierten Versorgung von Kindern während und nach dem Klinikaufenthalt | Außerdem: Organspende und Trauerarbeit aus Sicht der Medizin, Pflege und Psychologie

Interprofessionalität wird umso größer geschrieben, je kleiner der Patient: kommt ein Kind ins Krankenhaus, ist das Zusammenspiel von ärztlichen und pflegerischen Aktivitäten insofern besonders, als der kleine Patient nicht für sich selbst sprechen kann. Die Einbindung der Eltern wird unverzichtbar und stellt eine zusätzliche Herausforderung für das behandelnde Team dar. Auf einem Workshop des Universitätsklinikums Carl Gustav Dresden (UKD) stellen Experten aus Medizin, Psychologie und Pflege gleich mehrere erfolgreiche Projekte vor.
Das kostenlose Live-Webinar ‚Digital und interprofessionell – Best Practice in der Pädiatrie am Dresdner Universitätsklinikum‘ findet am 5. Juli 2022 im Rahmen des 9. Interprofessionellen Gesundheitskongresses statt, der wie gewohnt von Springer Medizin Verlag und seinem Geschäftsbereich Springer Pflege ausgerichtet wird.

„Kommt ein Kind – oft erst wenige Stunden oder Tage alt – zu uns ins Klinikum, stellen wir uns jedes Mal von Neuem der Herausforderung, alles in unserer Macht Mögliche zu tun, um ihm zu einem langen und gesunden Leben zu verhelfen,“ erklärt Frida Regner, Prozess- und Projektverantwortliche am UKD. Spielten vor wenigen Dekaden Eltern bei Klinikaufenthalten eine untergeordnetere Rolle, kommt ihnen heute größte Bedeutung zu. Sie stellen die Verbindung zum Kind, deswegen sollte das Klinikteam sie stärken, einbinden und anleiten, bestimmte Handlungen zum Kindeswohl selbst zu übernehmen. Bei der Entlassung eines Kindes werden die Eltern individuell angeleitet, welche Aufgaben sie zukünftig weiterzuführen haben. Für die Zeit nach der Klinik setzen die Dresdner auf ein Elternanleitungskonzept, das Text-, Audio- und Video-Formate, Handlungsanleitungen, Checklisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen bereithält. Die Inhalte werden fortwährend verbessert, um die Eltern zu autonomisieren. „Ein Ziel könnte sein,“ so Kristin Dittrich, vom Innovationsmanagement des UKD, „die digitalen Tools in einer einzigen App zu bündeln. Dabei ist uns stets bewusst: Gute Pflegearbeit kann nie durch Webanwendungen ersetzt werden“.

Im selben Workshop geht es auch um das „Kinder Tele-Intensivnetzwerk Sachsen“, insbesondere um pädiatrische Intensivtransporte, um die praktizierte Organspende bei Kindern und das Abschiednehmen und Trauerarbeit. Ein interdisziplinäres, multiprofessionelles UKD-Expertenteam bestehend aus Expert*innen der Geburtshilfe, Kinderintensivmedizin, sowie der Pflege und der psychologischen Betreuung stehen zur Verfügung.   

Der 9. Interprofessionelle Gesundheitskongress richtet sich mit den Live-Webinaren zu Themenschwerpunkten wie Vorbehaltsaufgaben, Arbeitsrecht, Delirmanagement, interprofessionelle Visite und Hygiene sowie mit Best Practice Beispielen an alle Beschäftigte aus den Gesundheitsberufen. Die Teilnahme an den Live-Webinaren ist kostenfrei und sichert Fortbildungspunkte im Rahmen der Registrierung für beruflich Pflegende und für Praxisanleitende.

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