Cashback: Handel zahlt, Kreditwirtschaft kassiert

An den praktischen Service im Supermarkt haben sich viele Kunden und Kundinnen sehr gewöhnt. Schon seit fast 20 Jahren zahlen einige Supermärkte ihrer Kundschaft an der Kasse auf Wunsch Geld aus. Eine Bargeldauszahlung ist an einen Kauf von Ware gekoppelt. Üblich sind Mindestbeträge von 5, 10 oder 20 Euro, bis zu 200 Euro Bargeld wird ausgezahlt. „In 2003 haben nur Rewe-Supermärkte diesen Service angeboten. Inzwischen sind es 4 von 5 Lebensmittel- oder Drogeriehändler,“ erklärt Horst Rüter, Zahlungsexperte beim EHI und Autor der EHI-Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2022“, die soeben erschienen ist.

Deutlicher Anstieg von Cashback
88,2 Prozent der Lebensmittelunternehmen und Drogeriemärkte des EHI-Panels bieten ihrer Kundschaft bereits Barauszahlungen an, davon fast alle über die Girocard-Funktionalität. Einige Unternehmen akzeptieren für diesen Service auch die Kreditkarte (Mastercard). Mehr als drei Viertel der Cash-back praktizierenden Unternehmen des EHI-Panels sind Lebensmittelhändler oder Drogeriemärkte. Nur vereinzelt bieten auch Baumärkte, Tankstellen und andere Fachhändler diesen Service an.

Der durchschnittliche Auszahlungsbetrag liegt bei 95,25 Euro (Vorjahr: 94,67 Euro). Insgesamt zahlen die Unternehmen 9,96 Prozent ihres gesamten „vereinnahmten“ Bargeldumsatzes wieder an ihre Kundschaft aus. Dieser Anteil ist im Verlauf der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. 2019 hatte er noch bei 2,8 Prozent gelegen, war aber in 2020 auf 6,24 Prozent gestiegen. Der momentane Anteil entspricht damit gut 4 Prozent des Gesamtumsatzes (bar und unbar) dieser Unternehmen. Insbesondere in ländlichen Regionen, in denen die Bargeldversorgung über Geldausgabeautomaten der Kreditwirtschaft oder alternativer Anbieter schwierig ist, haben Kund:innen den Bezug von Bargeld über den Handel schätzen gelernt.

Handel zahlt, Kreditwirtschaft kassiert
Für diesen Service des Händlers werden für große Unternehmen der Branche auf den ausgezahlten Betrag Gebühren an die Kreditwirtschaft im Mittel von 0,13 Prozent mit einer Bandbreite von 0,10 bis 0,18 Prozent fällig. Der Handel hält diese Kompensation allerdings für nicht gerechtfertigt, weil der Cashback-Service eine Entlastung der Kreditwirtschaft bedeutet. Diese hat dadurch nämlich die Möglichkeit, vermehrt Geldausgabeautomaten abzubauen und Kosten zu reduzieren. Der Handel hingegen übernimmt immer mehr eine signifikante Rolle in der Bargeldversorgung der Bevölkerung.

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Die Studie “Zahlungssysteme im Einzelhandel 2022” ist soeben erschienen und für EHI-Mitglieder kostenlos.

Datenbasis:
Das EHI-Erhebungspanel „Zahlungssysteme“ umfasst 292 Unternehmen mit ca. 90.000 Betrieben aus 35 Branchen mit einem relevanten Brutto-Umsatz von 245,6 Mrd. Euro (ca. 57,1 Prozent des stationären Einzelhandelsumsatzes i. e. S. in Höhe von 430 Mrd. Euro).

Über die EHI Retail Institute GmbH

Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident des EHI ist Markant-Chef Markus Tkotz, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die China in-store für den asiatischen Handel in Shanghai.

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