- Eine Erholung der Konjunktur ist laut SALytic Invest nur möglich, wenn China als Lokomotive der Weltwirtschaft deutlich Fahrt aufnimmt und die Rohstoffpreise im Zuge eines Waffenstillstands in der Ukraine spürbar sinken
- Kapitalmarktumfeld bleibt aufgrund des „perfekten stagflationären Sturms“ aus steigenden Zinsen, hoher Inflation, Covid-Lockdowns in China und sich abschwächender Konjunktur herausfordernd
Im zweiten Halbjahr des Jahres laufen die wirtschaftlichen Entwicklungen auf der Welt auseinander, so die Prognose des Investmentmanagers SALytic Invest aus Köln. „Wir erwarten für die Weltwirtschaft eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums nach etwa 3,5 Prozent im ersten Halbjahr auf 1,5 bis 2 Prozent in der zweiten Jahreshälfte“, präzisiert Vorstand Dr. Wolfgang Sawazki. „Doch während sich das Wachstum in den USA und Europa signifikant abschwächt, sollte es sich in China deutlich erholen.“
Umfeld für Aktien weiterhin herausfordernd
Das gegenwärtige Kapitalmarktumfeld sei durch einen „perfekten stagflationären Sturm“ aus steigenden Zinsen, hoher Inflation, Covid-Lockdowns in China und sich abschwächender Konjunktur geprägt. Die Börsen reagieren auf diese Gemengelage bereits mit zum Teil scharfen Kursrückgängen, wie Sawazki erläutert. „Mit der Abkühlung der Weltkonjunktur werden die Gewinnerwartungen insbesondere der Unternehmen in zyklischen Branchen sowie der Banken für das zweite Halbjahr sinken. Daneben führt der deutliche Anstieg der Kapitalmarktzinsen zu einer generellen Bewertungskontraktion bei allen Assetklassen, die bei Wachstumswerten am stärksten ausgeprägt ist.“
In einem Umfeld steigender Zinsen, hoher Inflation und einer sich abschwächenden Konjunktur sei kurzfristig keine Trendwende zu erwarten, auch wenn bereits der Großteil der negativen Faktoren eingepreist sei. „Erst im weiteren Jahresverlauf ist eine Erholung der Kapitalmärkte möglich. Ein Waffenstillstand in der Ukraine würde die Inflationsraten senken und den Druck von den Notenbanken nehmen, ihren Restriktionskurs weiter zu verschärfen. Daneben dürfte sich die Erholung in China verfestigen. In diesem positiven Szenario wäre ein Soft Landing der Weltkonjunktur möglich. Dies würde zu einer Erholung der Aktienmärkte, einem Sinken der Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen und einer deutlichen Aufwertung des Euro führen.“
Ein zusätzliches Unsicherheitselement für die Kapitalmärkte liege darin, dass es keinen historischen Vergleichsmaßstab für den anstehenden raschen und umfangreichen Bilanzabbau der Notenbanken gebe. Den Zinssatz für 10-jährige Laufzeiten sieht SALytic Invest in Deutschland in einem Band von 1,6 bis 1,9 Prozent. „Bei den Risikoaufschlägen für Unternehmensanleihen rechnen wir aufgrund der Handlungen der EZB und der guten Dienstleistungskonjunktur nicht mit einer weiteren nachhaltigen Ausweitung“, erklärt Sawazki. Für die USA erwartet er dagegen eine Invertierung der Zinsstrukturkurve und damit eine Seitwärtsbewegung der 10-jährigen Zinsen in einer Bandbreite von 3,2 bis 3,5 Prozent.
Rohstoffe, Währungen und Gold unverändert
Solange der Ukraine-Krieg andauere, sei keine Entspannung der Angebotsseite bei vielen Rohstoffen und damit ein Fortbestand der hohen Preise zu erwarten. Erst mit einem sich abzeichnenden Waffenstillstand werde es zu einer nachhaltigen Entspannung kommen.
Obwohl die Dynamik des US-amerikanischen Zins- und Konjunkturzyklus langsam ausläuft, profitiert der US-Dollar aus Sicht des Experten weiterhin von seinem Status als „Safe-Haven-Währung“. Er sollte damit auf einem hohen Niveau von 1,05 bis 1,10 USD/EUR verbleiben.
Wenig Spielraum sieht SALytic Invest auch für Gold. Solange es nicht zu einer weiteren Verschärfung der geopolitischen Spannungen etwa in Taiwan oder der Ukraine oder einem Vertrauensverlust gegenüber den Notenbanken komme, erwartet der Asset Manager hier nur eine Seitwärtsbewegung. Wolfgang Sawazki begründet das mit den deutlich gestiegenen Zinsen.
Die dunkle Seite: Europa und die USA
Für die USA prognostiziert SALytic Invest nach einem Wachstum von 5,7 Prozent im Jahr 2021 eine Abkühlung auf nur noch rund 2 Prozent. Aufgrund der hohen Inflation, die durch die stark gestiegenen Rohstoffpreise massiv befeuert wurde, hat die US-Notenbank Fed den Restriktionskurs massiv verschärft. Bis Sommer 2023 plant sie, die Zinsen auf 3,6 bis 3,9 Prozent anzuheben. „Zudem beobachten wir enorme Versteifungen in einer heiß gelaufenen Wirtschaft und aufgrund der hohen Inflation eine starke Unsicherheit bei Konsumenten und Investoren“, sagt Sawazki.
Auch in Europa schwäche sich die Wachstumsprognose von 4 Prozent zum Jahresanfang auf rund 2 Prozent ab, was aufgrund des rund 2-prozentigen statistischen Überhangs kein Verlaufswachstum mehr darstelle. „Gerade in Europa belastet eine große Konsum- und Investitionsunsicherheit durch den Ukraine-Krieg, das sanktionsbedingte Angebotsdefizit bei Energieträgern und Rohstoffen, die hohe Inflation und der Einstieg der Notenbank in eine restriktivere Geldpolitik die Wirtschaft“, beobachtet Wolfgang Sawazki. „Bei Fortbestand der gegenwärtigen Rahmenbedingungen dürfte die EZB die Geldmarktzinsen bis Sommer 2023 auf rund 1,7 bis 2,0 Prozent anheben. Die zahlreichen Hilfsmaßnahmen der Regierungen sowie die Investitionen im Rahmen des Europäischen Stabilisierungsfonds reichen nicht aus, um die negativen Effekte zu kompensieren.“
Lichtblicke in China – für die ganze Welt
In China sehe die Situation anders aus. Hier habe der scharfe Covid-Lockdown und eine anhaltende Wohnimmobilienkrise das zweite Quartal 2022 zwar sehr belastet. Wolfgang Sawazki ist für die kommenden Monate jedoch positiv gestimmt: „Sofern die chinesische Regierung die jüngsten Lockerungsmaßnahmen aufrecht hält, wird sie durch Aufholmaßnahmen sowie eine sehr expansive Geld- und Fiskalpolitik eine deutliche Erholung auslösen. Zudem profitiert das Land von preisgünstigen Rohstoffimporten aus Russland.“
Ein anziehendes Wirtschaftswachstum in China sei laut Sawazki essenziell, um die globale Konjunktur anzufeuern: „Eine Erholung der Konjunktur ist nur möglich, wenn China als Lokomotive der Weltwirtschaft deutlich Fahrt aufnimmt, die Rohstoffpreise im Zuge eines Waffenstillstands in der Ukraine spürbar zurückkommen und sich der Restriktionskurs der Notenbanken moderiert. Umgekehrt würde eine Verschärfung des Ukraine-Krieges mit weiterem Drehen an der Sanktionsschraube oder einer Einstellung der russischen Gaslieferungen einen zusätzlichen Konjunkturschock und weitere Rückschläge an den Kapitalmärkten verursachen.
Bei Interesse schicken wir Ihnen gerne den ausführlichen Halbjahresreport mit Rück- und Ausblick sowie vielen Grafiken zu!
Über SALytic Invest
SALytic Invest ist einer der führenden deutschen Vermögensmanager. Das Unternehmen überzeugt durch die Seniorität der handelnden Personen, die für exzellente Analysen, erstklassige risikoadjustierte Performance und echte Partnerschaft mit ihren Kunden stehen. Seit über zehn Jahren managt SALytic Invest für seine Kunden erfolgreich individuelle liquide Wertpapierportfolien. Der tiefgehende, eigenständige Analyse- und Investmentansatz des hocherfahrenen Teams von Kapitalmarktexperten ist die Basis für die Qualität der Vermögensverwaltung. SALytic Invest agiert als unternehmerischer Partner an der Seite seiner Kunden und ist frei von bankenspezifischen Interessenkonflikten. Das betreute Kundenvermögen beläuft sich aktuell auf 1,4 Milliarden Euro (Stand: 31.12.2021).
Disclaimer
Die Informationen in dieser Veröffentlichung wurden aus Daten erarbeitet, von deren Richtigkeit ausgegangen wurde; wir übernehmen jedoch weder Haftung noch irgendeine Garantie. Die Publikation darf nicht als Verkaufsangebot oder als Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf von Wertpapieren verstanden werden. Die in der Publikation gemachten Aussagen können ohne Vorankündigung geändert werden.
SALytic Invest AG
St.-Apern-Str. 26
50667 Köln
Telefon: +49 (221) 9957307-700
Telefax: +49 (221) 9957307-777
http://salytic-invest.de
Edelman GmbH
Telefon: +49 (221) 828281-20
E-Mail: teamsalytic@edelman.com
Telefon: +49 (221) 99573077-35
E-Mail: ab@salytic-invest.de