„Wir sind sehr enttäuscht über das gestrige Abstimmungsergebnis. Inmitten der Pandemie, einer schweren Wirtschaftskrise und immer knapper werdenden Ressourcen kämpfen die Menschen in Nordwest-Syrien ums Überleben. Jetzt ist die Zeit für mehr, nicht für weniger humanitäre Hilfe“, kommentiert Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland.
Die Organisation und Finanzierung von Hilfsprogrammen waren zuvor schon schwierig – mit dem kürzeren Zyklus von sechs Monaten, den der UN-Sicherheitsrat nun statt 12 Monaten genehmigt hat, wird die humanitäre Planung für Hilfsorganisationen weiter erschwert.
„Jetzt muss der Zugang im Januar neu verhandelt werden. Dies ist eine weitere, unnötige Belastung für die Menschen, da die syrische Bevölkerung dann womöglich in den harten Wintermonaten ohne Hilfe dasteht. Wir weisen deshalb mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass das Leben der Menschen kein politisches Druckmittel sein darf.“
Zusammen mit Partnerorganisationen leistet CARE weiterhin Hilfe für viele Menschen im Nordwest-Syrien. CARE ist jedoch zutiefst besorgt, dass die humanitäre Hilfe nicht ausreichend ausgeweitet werden und der wachsende Bedarf – vor allem im Winter – auch nur ansatzweise gedeckt werden kann, sollte die grenzüberschreitende Hilfe im Januar 2023 ausgesetzt werden müssen.
„Es ist notwendig, dass der Zugang für humanitäre Hilfe sicher, direkt und effizient bleibt, damit die Menschen in Syrien überall dort Hilfe erhalten, wo sie benötigt wird. Wir fordern den UN-Sicherheitsrat auf, die Politik beiseitezulassen und sicherzustellen, dass das Leben der syrischen Bevölkerung an erster Stelle steht“, so Zentel abschließend.
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