Bronzemedaille und Ehrenmeldung für Schweizer Schüler an Internationaler Chemie-Olympiade

Vom 10. bis 18. Juli tauchten 326 junge Talente aus mehr als 80 Ländern ein in die Welt der Moleküle, Elemente und Reaktionen. Wegen der Pandemie fand die Internationale Chemie-Olympiade (IChO) zum dritten Mal in Folge online statt. Für die vier Schweizer Teilnehmer blieb der Anlass aber nicht auf den Bildschirm beschränkt. Sie verbrachten eine erlebnisreiche Woche in Basel, zusammen mit den Teams aus Österreich und Deutschland.

Alle drei Teams mit Guides beim Tagesausflug nach Bern hinter dem Bundeshaus, geführt von Marco Gerber. Bild: Uta Purgahn (DE).

Alle drei Teams nach der Prüfung an der Universität Basel. Bild: Sylvia Stefani (AT).

Von links nach rechts: Cedric Bärlocher Aguilar, Yannik Straumann, Silas Waldvogel und Thomas Zaugg am nationalen Finale im April. Bild: Mirjam Sager (Wissenschafts-Olympiade).

Teilnehmende beim Herstellen von Quantumdots im Labor der Universität Basel. Von links nach rechts: Frederike Saal (DE), Tim Enders (DE), Felix Schubert (DE) und Antonia Rimpf (Universität Basel). Bild: Uta Purgahn (DE).

Alle drei Teams mit Guides beim Kaiserstuhl nahe Freiburg im Breisgau. Bild: Uta Purgahn (DE).

Alle drei Teams mit Guides beim Tagesausflug nach Bern hinter dem Bundeshaus, geführt von Marco Gerber. Bild: Uta Purgahn (DE).

Alle drei Teams nach der Prüfung an der Universität Basel. Bild: Sylvia Stefani (AT).

Von links nach rechts: Cedric Bärlocher Aguilar, Yannik Straumann, Silas Waldvogel und Thomas Zaugg am nationalen Finale im April. Bild: Mirjam Sager (Wissenschafts-Olympiade).

Teilnehmende beim Herstellen von Quantumdots im Labor der Universität Basel. Von links nach rechts: Frederike Saal (DE), Tim Enders (DE), Felix Schubert (DE) und Antonia Rimpf (Universität Basel). Bild: Uta Purgahn (DE).

Alle drei Teams mit Guides beim Kaiserstuhl nahe Freiburg im Breisgau. Bild: Uta Purgahn (DE).

Alle drei Teams mit Guides beim Tagesausflug nach Bern hinter dem Bundeshaus, geführt von Marco Gerber. Bild: Uta Purgahn (DE).

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Das Schweizer Team:

  • Cedric Bärlocher Aguilar, Gymnasium Burgdorf (BE)
  • Silas Waldvogel, Kantonsschule Schaffhausen (SH)
  • Thomas Zaugg, Gymnasium Kirchenfeld (BE)
  • Yannik Straumann, Berufsbildungszentrum Baselland (BL)

Silas Waldvogel gewann eine Bronzemedaille und Yannik Straumann wurde mit einer Ehrenmeldung ausgezeichnet.

Anspruchsvolle Aufgaben

«Ich bin erleichtert und zufrieden mit unserem Resultat», meint Patrik Willi, Präsident der Schweizer Chemie-Olympiade. Die Rangliste wurde durch eine fünfstündigen Theorieprüfung am 13. Juli entschieden. Diese sei sehr anspruchsvoll gewesen, aber auch nicht so schwierig wie Willi es vom Gastgeberland China erwartet hatte. Es waren chemisches Verständnis und auch viel logische Kombinationsgabe gefragt, um mit den gegebenen Informationen und Gleichungen zur richtigen Lösung zu gelangen. Eine praktische Prüfung gab es aber beim virtuellen Wettbewerb nicht, bedauert Willi. Im Labor stehen und experimentieren, das sei normalerweise die Stärke der Schweizer Teilnehmenden.

Chemie und mehr im Dreiländereck

Ganz auf die Praxis verzichten mussten die Nachwuchs-Chemiker allerdings nicht. Die Schweiz, Österreich und Deutschland verbrachten die Woche in Basel. So konnten sie nicht nur den Online-Anlass gemeinsam verfolgen, sondern auch vor Ort ein Rahmenprogramm für ihre Teilnehmenden auf die Beine stellen. An der Universität Basel verbrachten die Jugendlichen einen lehrreichen Tag im Labor. Daneben gab es Sightseeing, zum Beispiel im Tinguely-Museum oder im Pharmaziemuseum, oder Tagesausflüge nach Freiburg im Breisgau und nach Bern. Die Stimmung sei bestens gewesen, meint Silas – besonders beim Kartenspielen um ein Uhr morgens.  

Die Wissenschaft der Lösungen

Die Chemie-Olympiade können Cedric, Silas, Thomas und Yannik nur weiterempfehlen. «Die Vorbereitungswochenenden vor der IChO waren genial», erzählt Thomas, «Wir konnten fast von einer 1:1-Betreuung profitieren». Als Lehrling habe er gerade auf der Theorieebene viel mitnehmen können, meint Yannik. Auf die Frage hin, was sie an ihrem Fach fasziniert, kommen die Jungs ins Schwärmen. «Simple Reaktionen vermitteln mir tiefste Faszination», schreibt Silas. «Dass wir unsere Welt und all ihre Transformationen auf so elementarer Ebene betrachten können, dieses Verständnis macht die Chemie zur ‘Wissenschaft der Lösungen’». «In der Chemie ist es faszinierend, wie man aus einfachen Bausteinen grössere Moleküle bauen kann. Als Chemiker sind wir somit die einzigen Wissenschaftler, welche ihr Studienobjekt selbst kreieren», meint Yannik. Nach dem Schulabschluss folgen die Olympioniken weiterhin ihrer Faszination. Silas und Yannik wollen an der ETHZ Chemie studieren. Cedric und Thomas zieht es an die EPFL für ein Studium in Chemie- beziehungsweise in Life Science -Engineering.

Die Internationale Chemie-Olympiade ist nächstes Jahr zum ersten Mal in der Schweiz zu Gast. Vom 16. bis 25. Juli 2023 treffen sich rund 300 junge Talente aus über 90 Ländern in Zürich. Sie zeigen auf dem Papier und im Labor, was sie können, knüpfen Kontakte und lernen das Gastland kennen. Zu den Organisatoren gehören neben der Schweizer Chemie-Olympiade auch die ETH Zürich und die Swiss Chemical Society. wwww.icho2023.ch

Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend.  Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4’000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.

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