Müller: „Die steigenden Kosten machen den Bauunternehmen nach wie vor sehr zu schaffen. Zum einen müssen langlaufende Projekte, die mit deutlich niedrigeren Preisen kalkuliert wurden, zu höheren Kosten abgearbeitet werden. Und zum anderen erschweren die hohen Baumaterialpreise und auch insbesondere deren Volatilität die Kalkulation neuer Projekte. Hinzu kommt, dass der vereinzelte Materialmangel die Bautätigkeit behindert. Hiervon ist immer noch ein Großteil der Bauunternehmen betroffen.“ Der Anteil sei laut ifo Konjunkturtest zwar von Mai mit ehemals 52 auf 44 Prozent im Juni gesunken, die Betroffenheit sei damit aber immer noch hoch und je nach Gewerk auch unterschiedlich. Am schlimmsten träfe es – mit einem Anteil von jeweils 48 Prozent – die Unternehmen des gewerblichen Hochbaus sowie des Wohnungsbaus. „Neben den hohen Stahlpreisen belasten auch die hohen und weiter steigenden Energie- und Mineralölpreise die Branche. Insbesondere Dieselkraftstoff schlägt hier zu Buche, schließlich entfällt hierauf die Hälfte des Energieverbrauchs im Baugewerbe. Und der Preis für Diesel ist binnen Jahresfrist um 52,4 Prozent gestiegen“, erläutert Müller die Situation. Der Erzeugerpreis für Energie hätte sogar um 86,1 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen, der Preis für Bitumen um 69,6 und für Asphalt um 30,2 Prozent. “Und hier scheint vorerst kein Ende in Sicht zu sein, schließlich legten die Preise binnen Monatsfrist noch weiter zu.” Der Preis für Energie sei von Mai bis Juni um 1,6, für Dieselkraftstoff um 1,9, für Asphalt um 3,1 und für Bitumen sogar um 6,3 Prozent gestiegen.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
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