Der Mailänder Künstler Andrea Ventura wird 1968 als Zwillingsbruder von Paolo Ventura in Mailand geboren. Mit Anfang zwanzig verlässt Ventura die Enge Europas und zieht nach Amerika. In New York lebend, baut er seine Karriere als brillanter Illustrator auf; seine Werke werden in Publikationen wie der New York Times, dem Rolling Stone Magazine, Time Magazine, und dem New Yorker publiziert. Nach fast zwei Jahrzehnten kehrt Ventura nach Europa zurück und lebt seitdem in Berlin und Mailand. Fortan sind seine Illustrationen auch in Publikationen wie dem AD Magazine, dem Spiegel oder dem Zeit Magazin zu finden.
Andrea Ventura war aber schon immer mehr als das: Vielmehr ist er freischaffender Künstler mit einem besonderen Blick für das Atmosphärische in seiner Kunst. Seine Gemälde prägen starke Schlagschatten, seine Kompositionen erscheinen oft nahezu fotografisch. Seine Sujets, häufig aus der klassischen Kunstgeschichte, – Interieurs, Porträts, Akte, Architekturansichten – offenbaren zugleich eine Faszination für das Alltägliche. Die Interieurs sind eine intime Annäherung an die Malerei durch eine Art Unterbewusstsein. Ein derangierter Bettüberwurf, ein achtlos hingestelltes Glas, ein Arrangement von Bildern an der Wand sind Hinweise auf den Bewohner, der in allen Kompositionen fehlt, den Betrachter mit einer Ahnung des Mysteriösen hinterlässt. So erschafft Ventura ein eigenes Universum aus verlassenen Traumlandschaften, die vertraut und gleichzeitig befremdlich wirken.
"Sie [die Interieurs] drücken ein sehr konkretes Gefühl aus, sie sind ein Weg, mein Leben widerzuspiegeln, das durch diese Darstellungen in gewisser Weise endlos wird. Sie erlauben mir, ungelebte Realitäten darzustellen, als Möglichkeiten von endlosen Leben und vervielfachen somit mein eigenes Leben."
Neben seinen Interieurs zeigen wir in unserer aktuellen Ausstellung auch Porträts von Ventura. Diese fertigt er in der Regel nach Fotografien, die ihm eine Distanz zu der dargestellten Person und so einen eigenen Blick ermöglichen. Zumeist in grauem Inkarnat vor einem monochromen farbigen Hintergrund gehalten, lenken diese Porträts den Fokus auf das Gesicht. Sie wirken wie Landkarten der Persönlichkeit, als abgeschlossene Einheit, unnahbar und offen zugleich.
Haben wir Sie neugierig gemacht? Die Ausstellung Ventura & Scultura ist noch bis zum 31. August zu sehen. Ein Besuch lohnt sich!
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