„Es ist ein zermürbender Prozess mit gefälschten Beweisen und Falschaussagen vor einem Anti-Korruptionsgericht, das dem Präsidenten unterstellt ist. 27-mal musste Tsitsi Dangarembga vor Gericht erscheinen, am 4. August könnte eine Entscheidung fallen Wir setzen auf Freispruch. Einen friedlichen Protest für ein besseres Simbabwe zu kriminalisieren, widerspricht rechtsstaatlichen Prinzipien und einer unabhängigen Justiz“, sagte Cornelia Zetzsche im Vorfeld des Termins.
Zusammen mit der Journalistin Julie Barnes hatte Tsitsi Dangarembga am 31. Juli 2020 für Reformen im Land und für die Freilassung von Journalisten demonstriert – nichts, was in irgendeiner Weise gegen geltende Gesetze in Simbabwe verstoßen würde. Dennoch wurden beide Frauen verhaftet und vor Gericht gestellt. Die Anklage lautet auf Teilnahme an einer Versammlung mit der Absicht, zu öffentlicher Gewalt, Landfriedensbruch und Bigotterie aufzurufen. Zudem sollen sie gegen die geltenden Coronamaßnahmen verstoßen haben. Am 27.6.22, dem letzten Verhandlungstag, konnte Tsitsi Dangarembga nicht vor Gericht nicht erscheinen, ein medizinisches Attest lag vor. Ein Haftbefehl wurde dennoch gegen die Friedenspreisträgerin erhoben und erst bei ihrer Wiedereinreise ausgesetzt.
Der deutsche PEN ermöglicht die Prozessbeobachtung. Unterstützt wird er dabei durch S. Fischer und den Orlanda Verlag, wo Tsitsi Dangarembgas Bücher in deutscher Übersetzung erscheinen, durch den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die International Publishers Association.
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