- 1. Halbjahr: Konzernergebnis von 16,2 Mrd. € (EBT-Marge: 24,5%)
- 1. Halbjahr: EBIT-Marge Auto von 8,5% (ohne Konsolidierungseffekte aus BBA Vollkonsolidierung: 12,6%)
- 2. Quartal: Free Cashflow im Segment Automobile bei 3 Mrd. €
- Jahresausblick für EBIT-Marge im Auto-Segment bestätigt: 7-9%
- BEV-Absatz im 1. Halbjahr mehr als verdoppelt (+110,3%)
- Solides Absatzwachstum trotz anhaltender Versorgungsengpässe im 2. Halbjahr ggü. Vorjahr erwartet
- Zipse: „Hohes Maß an Resilienz und Flexibilität“
- NEUE KLASSE definiert, wofür BMW steht
In einem Umfeld hoher Volatilität ist die BMW Group im ersten Halbjahr 2022 erfolgreich auf Kurs geblieben. Mit Flexibilität und Expertise begegnete das Unternehmen Herausforderungen wie anhaltenden Störungen in den Lieferketten und Versorgungsengpässen bei Halbleitern und bei einzelnen Vorprodukten.
Die Ertragsstärke und operative Exzellenz der BMW Group spiegelten sich nach sechs Monaten in ihren Renditen wider: Trotz der Volatilität erzielte sie eine Konzernumsatzrendite von 24,5% (Q2/ 2022: 11,3%). Zur hohen Rendite trug die Neubewertung der bisher gehaltenen Anteile am chinesischen Joint Venture BMW Brilliance Automotive Ltd. (BBA) bei. Diese Neubewertung aufgrund der Vollkonsolidierung am 11. Februar erhöhte das Finanzergebnis um 7,7 Mrd. €.
Die EBIT-Marge des Segments Automobile betrug im zweiten Quartal 8,2% (HJ1/ 2022: 8,5%). In den beiden ersten Quartalen wirkte sich die Vollkonsolidierung von BBA im Automobilsegment ergebnismindernd aus. Ohne die Konsolidierungseffekte aus der Vollkonsolidierung von BBA erzielte die BMW Group im zweiten Quartal eine EBIT-Marge im Automobilsegment von 12,0% (HJ1/ 2022: 12,6%). Diese liegt deutlich über dem strategischen Langfristkorridor von 8-10%.
„Gerade unter widrigen Rahmenbedingungen zeichnet sich die BMW Group durch ein hohes Maß an Resilienz aus. Das Unternehmen erkennt frühzeitig Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld und kann entsprechend gegensteuern. Unsere hohe Flexibilität und operative Leistungskraft haben sich dabei immer wieder als wirksame Kombination erwiesen, um den Erfolgskurs der BMW Group auch in rauem Fahrwasser sicherzustellen. Auf diese Stärke wird es jetzt wieder ankommen, da wir zusätzlich zu den anhaltenden Versorgungsengpässen auch einen zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwind aufziehen sehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Oliver Zipse, am Mittwoch in München.
Zum langfristigen Erfolg des Unternehmens tragen sein Pioniergeist und sein konsequent gelebter Fokus auf Innovationen bei. Dies beweist ab Mitte des Jahrzehnts die voll elektrische NEUE KLASSE. Sie ist in vollem Umfang auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ausgerichtet und verwendet dazu neue Technologien und Produktionsverfahren. Die Produkte der NEUEN KLASSE werden einen signifikanten Beitrag zum Absatzvolumen der BMW Group leisten und den Hochlauf der E-Mobilität weiter beschleunigen.
„Emotionale Produkte und innovative Technologien sind und bleiben das Rückgrat unseres Geschäftserfolgs. Unser schnell wachsendes Angebot vollelektrischer Fahrzeuge mit dem BMW Operating System 8 überzeugt Kunden wie Experten gleichermaßen – und ist heute bereits ein zentraler Treiber unseres Absatzes“, sagte Zipse. „Ab 2025 werden wir mit der NEUEN KLASSE den nächsten großen Sprung machen: Die NEUE KLASSE definiert, wofür die BMW Group in Zukunft steht. Zum Start planen wir eine kompakte Limousine im 3er Segment und ein sportliches SUV. Ende des Jahrzehnts soll die NEUE KLASSE bereits mehr als die Hälfte unseres Absatzes ausmachen.“
Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge mehr als verdoppelt
Im ersten Halbjahr 2022 konnte die BMW Group den Absatz rein elektrisch angetriebener Automobile mit 75.890 Einheiten mehr als verdoppeln (2021: 36.087 Automobile/+110,3%; Q2/ 2022: 40.601 Eh; +85,2%). Im selben Zeitraum nahm der Absatz elektrifizierter Fahrzeuge deutlich um 20,4% auf 184.468 Einheiten (2021: 153.243 Fahrzeuge; Q2/ 2022: 94.799 Eh; +14,2%) zu. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an den Gesamtauslieferungen erhöhte sich auf 15,9% (HJ1/ 2021: 11,4%).
Dabei blieben der BMW iX3* (2022: 21.548 Automobile; HJ1/ 2021: 10.009 Automobile) und der MINI Cooper SE* (2022: 18.428 Automobile; HJ1/ 2021: 13.454 Automobile) die meistgefragten vollelektrischen Modelle und steigerten ihre Absätze gegenüber dem Vergleichszeitraum deutlich. Insgesamt entfielen 69% der Auslieferungen von vollelektrischen Fahrzeugen auf die Region Europa. Die innovativen, weiterhin in der Markteinführung befindlichen BMW iX und BMW i4 stießen auf eine starke Resonanz und trugen zum überaus hohen Auftragsbestand bei. Weitere Absatzzuwächse sind in der zweiten Jahreshälfte zudem vom in China produzierten vollelektrischen BMW i3 zu erwarten, aber auch vom BMW iX1* und der Luxuslimousine BMW i7*.
Absatzrückgänge durch Lieferengpässe – Basiseffekt gegenüber Vorjahr
Die anhaltenden Versorgungsschwierigkeiten mit Halbleitern sowie Beeinträchtigungen in den Lieferketten v.a. infolge der Covid-Lockdowns in China wirkten sich negativ auf die Produktion und Auslieferungen in den ersten sechs Monaten aus. Mit 1.160.094 Fahrzeugen blieb der Absatz der BMW Group in den ersten sechs Monaten zwar unter dem Rekordwert des Vorjahreszeitraums (HJ1/ 2021: 1.339.047 Eh; -13,4%; Q2/ 2022: 563.187 Eh, -19,8% ggü. Q2/ 2021). Dennoch baute der Hersteller damit seine führende Position im weltweiten Premiumsegment weiter aus.
Konzernerlöse mit deutlichen Zuwächsen im ersten Halbjahr
Trotz der Absatzrückgänge stiegen die Umsatzerlöse des Konzerns in den ersten sechs Monaten 2022 um 19,1% auf 65.912 Mio. € (HJ1/ 2021: 55.360 Mio. €; Q2/ 2022: 34.770; +21,6%). Dazu trug u.a. die Vollkonsolidierung des chinesischen Tochterunternehmens BBA bei, das Umsatzerlöse in Höhe von rd. 11 Mrd. € einbrachte.
Auch die Umsatzkosten des Konzerns stiegen aus diesem Grund deutlich, auf 54.399 Mio. € (HJ1/ 2021: 44.109 Mio. €; +23,3%; Q2/ 2022: 28.780 Mio. €; Q2/ 2021: 22.521 Mio. €; +27,8%).
Das Konzernergebnis vor Steuern betrug nach sechs Monaten 16.156 Mio. € (HJ1/ 2021: 9.736 Mio. €; +65,9%) und erreichte damit einen historischen Spitzenwert. Hierbei wirkte die Neubewertung der bisher gehaltenen Anteile an BBA zum Marktwert in Höhe von 7,7 Mrd. € positiv.
Im zweiten Quartal (Q2/ 2022: 3.929 Mio. €; Q2/ 2021: 5.979 Mio. €; -34,3%) entwickelte sich das Konzern-EBT im Vergleich zum Vorjahreszeitraum negativ – dies beruht zum einen auf dem einmaligen Ertrag von 1 Mrd. € im zweiten Quartal 2021, der aus der Teilauflösung der Rückstellung für das EU-Kartellverfahren resultierte. Zum anderen minderten im diesjährigen zweiten Quartal negative Konsolidierungseffekte aus der BBA Vollkonsolidierung das Konzern-EBT um rund 1,1 Mrd. €.
Die EBT-Marge des Konzerns belief sich nach sechs Monaten auf 24,5% (HJ1/ 2021: 17,6%; Q2/ 2022: 11,3%; Q2/ 2021: 20,9%).
Der Konzernüberschuss betrug 13.232 Mio. € (HJ1/ 2021: 7.623 Mio. €; +73,6%; Q2/ 2022: 3.047 Mio. €; Q2/ 2021: 4.790 Mio. €; -36,4%).
Die Forschungs- und Entwicklungskosten (IFRS) des Konzerns lagen im ersten Halbjahr mit 3.128 Mio. € (HJ1/ 2021: 2.737 Mio. €; +14,3%; Q2/ 2022: 1.560 Mio. €; Q2/ 2021: 1.304 Mio. €/+19,6%) deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Diese fokussierten vor allem auf neue Modelle und die weitere Elektrifizierung sowie Digitalisierung des Portfolios. Vorleistungen entfielen zudem auf die NEUE KLASSE und auf das automatisierte Fahren.
Die Forschungs- und Entwicklungsquote (HGB) lag mit 4,5% (HJ1/ 2021: 4,6%; Q2/2022: 4,5%; Q2/ 2021: 4,5%) auf dem Niveau des Vergleichszeitraums. Die F&E-Quote des Gesamtjahrs ist im Zielkorridor von 5-5,5% zu erwarten.
Die Investitionstätigkeit des Konzerns fiel in den ersten sechs Monaten deutlich höher aus: Sie erfolgte in einem Umfang von 2.929 Mio. € (HJ1/ 2021: 1.709 Mio. €; +71,4%; Q2/ 2022: 1.831 Mio. €; Q2/2021: 950 Mio. €; +92,7%). Der Anstieg resultiert vor allem aus Vorleistungen für den Hochlauf der E-Mobilität und Investitionen bei BBA. Zum 30. Juni beläuft sich die Investitionsquote auf 4,4%.
„Unsere Investoren wissen: Die BMW Group hat die finanzielle Stärke, um heute in ihren Erfolg von morgen zu investieren. Wir steuern das Unternehmen mit strategischer Weitsicht durch den tiefgehenden Wandel. Wir stellen es so auf, dass es dank der Innovationskraft und Expertise seiner Mitarbeiter heute und in Zukunft eine führende Rolle bei der nachhaltigen Mobilität einnimmt“, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter.
Vollkonsolidierung beeinflusst Finanzkennzahlen im Automobilsegment
Die Finanzkennzahlen des Automobilsegments waren im Berichtszeitraum deutlich von der BBA-Vollkonsolidierung beeinflusst. Die Umsatzerlöse des Segments wuchsen signifikant auf 56.741 Mio. € (HJ1/ 2021: 47.745 Mio. €/ +18,8%; Q2/ 2022: 30.015 Mio. €; Q2/ 2021: 24.983 Mio. €; +20,1%).
Wie bisher konnte die BMW Group von positiven Preis- und Produkt-Mix-Effekten sowie von einem gewachsenen Aftersales-Geschäft profitieren. Zudem trugen Umrechnungseffekte bei Wechselkursen zu höheren Umsatzerlösen bei. Insbesondere die positive Lage an den Gebrauchtwagenmärkten in USA, UK und Deutschland führte zu höheren Erlösen aus dem Verkauf von Leasingrückläufern.
Die Umsatzkosten des Segments stiegen auf 48.093 Mio. € (HJ1/ 2021: 39.060 Mio. €/ +23,1%; Q2/ 2022: 25.464 Mio. €, 2021: 20.344 Mio. €/ +25,2%). Die Umsatzkosten von BBA trugen dabei wesentlich zum Anstieg bei. Zudem belasteten Effekte aus der Vollkonsolidierung wie die Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation sowie die eliminierten Zwischengewinne mit insgesamt rund 2,3 Mrd. €. Des Weiteren führten steigende Rohstoff- und Energiepreise, Aufwendungen aufgrund des gestiegenen Preisniveaus sowie höhere Forschungs- und Entwicklungskosten zu höheren Umsatzkosten. Darüber hinaus wirkte der steigende Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen im Vorjahresvergleich kostenerhöhend.
Das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) betrug im Berichtszeitraum 4.830 Mio. € (HJ1/ 2021: 6.189 Mio. €/ -22,0%; Q2/2022: 2.463 Mio. €; Q2/ 2021: 3.953 Mio. €; -37,7%). Die EBIT-Marge im Segment Automobile belief sich auf 8,5% (HJ1/ 2021: 13,0%; Q2/ 2022: 8,2%; Q2/ 2021: 15,8%). Ohne die Belastungen der BBA-Vollkonsolidierung liegt die EBIT-Marge des Segments bei 12,6% im Halbjahr und bei 12,0% im Dreimonatszeitraum.
Das Finanzergebnis im Segment betrug 8.116 Mio. € (HJ1/ 2021: 1.337 Mio. €; Q2/ 2022: 63 Mio. €; Q2/ 2021: 797 Mio. €). Hierin wirkte sich die im Februar vorgenommene und bereits erwähnte Neubewertung der bisher gehaltenen Anteile an BBA positiv aus. Das At-Equity-Ergebnis, seit 11. Februar nunmehr ohne BBA-Ergebnis, belief sich auf 137 Mio. € und entwickelte sich deutlich rückläufig (HJ1/ 2021: 975 Mio. €; -85,9%; Q2/ 2022: -123 Mio. €; Q2/ 2021: 546 Mio. €).
Das Segmentergebnis vor Steuern (EBT) für die ersten sechs Monate 2022 lag aufgrund der oben beschriebenen Effekte bei 12.946 Mio. € (HJ1/ 2021: 7.526 Mio. €; Q2/ 2022: 2.526 Mio. €; Q2/ 2021: 4.750 Mio. €; -46,8%).
Der Free Cashflow im Segment Automobile betrug im Berichtszeitraum 7.770 Mio. € (HJ1/ 2021: 4.902 Mio. €; Q2/ 2022: 2.954 Mio. €; Q2/ 2021: 2.380 Mio. €). Die Übernahme der liquiden Mittel von BBA trug nach Abzug des im Februar transferierten Kaufpreises dazu im Umfang von 5.011 Mio. € bei. Angesichts der starken Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen verstärkt die BMW Group ab dem 2. Halbjahr ihre Investitionen in die Elektromobilität. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr einen leichten Rückgang der Auslieferungen. Dieser wird im Ergebnis nur teilweise durch positive Preis- und Mixeffekte und die Entwicklung der Gebrauchtwagenmärkte kompensiert. Daher strebt es im Gesamtjahr nunmehr einen Free Cashflow im Segment Automobile von mind. 10 Mrd. € an.
Ergebnis im Segment Finanzdienstleistungen wächst leicht
Das Segment Finanzdienstleistungen betreute zum 30. Juni 2022 insgesamt 5.411.274 Finanzierungs- und Leasingverträge mit Endkunden (31. Dezember 2021: 5.577.011/-3,0%). Die eingeschränkte Verfügbarkeit von Neuwagen wirkte sich – neben einer hohen Wettbewerbsintensität im Finanzdienstleistungssektor – auch auf den Abschluss von Neuverträgen mit Endkunden aus. Im ersten Halbjahr 2022 wurden im Finanzierungs- und Leasinggeschäft mit Endkunden 815.448 neue Verträge abgeschlossen (HJ1/ 2021: 1.029.345; ‑20,8%; im Q2/ 2022: 382.019; Q2/ 2021: 540.279; -29,3%).
Durch den hochwertigen Produktmix erhöhte sich das Finanzierungsvolumen je Fahrzeug, wodurch die rückläufige Zahl an Neuverträgen teilweise ausgeglichen wurde. Das Neugeschäftsvolumen aller Finanzierungs- und Leasingverträge mit Endkunden betrug 28.442 Mio. € (HJ1/ 2021: 32.445 Mio. €) und ging um lediglich 12,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück.
Hohe Vermarktungserlöse bei Rückläufern insbesondere in den USA und Europa sowie Währungseffekte beeinflussten Umsatz und Ergebnis des Segments positiv.
Mit einem Plus von 2,3% erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) im Finanzdienstleistungsgeschäft leicht auf 1.981 Mio. € (HJ1/ 2021: 1.936 Mio. €; Q2/ 2022: 974 Mio. €; Q2/ 2021: 1.149 Mio. €; -15,2%).
Der Anteil an BMW Group Neuwagen, die durch das Segment Finanzdienstleistungen verleast oder finanziert wurden, belief sich per 30. Juni auf 44,4% (2021: 50,2%/-5,8%-Punkte).
Segment Motorräder erhöht Auslieferungen und Umsatzerlöse
Das Absatzvolumen des Segments Motorräder blieb im ersten Halbjahr auf dem hohen Niveau des erfolgreichen Vorjahrs: Insgesamt 107.555 BMW Motorräder und Scooter wurden in Kundenhand übergeben. (HJ1/ 2021: 107.610 Eh.; -0,1%; Q2/ 2022: 60.152 Eh; Q2/ 2021: 65.018 Eh; -7,5%). Die Umsatzerlöse stiegen leicht auf 1.663 Mio. € (HJ1/ 2021: 1.621 Mio. €; +2,6%; Q2/ 2022: 864 Mio. €; Q2/ 2021: 868 Mio. €; -0,5%).
Das Segment erzielte ein Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) von 235 Mio. € (HJ1/ 2021: 284 Mio. €; -17,3%; Q2/ 2022: 127 Mio. €; Q2/ 2021: 149 Mio. €; ‑14,8%). Die EBIT-Marge belief sich auf 14,1% (HJ1/ 2021: 17,5%; Q2/ 2022: 14,7%; Q2/ 2021: 17,2%).
Jahresprognose– weiter hohe Volatilität erwartet
Die BMW Group rechnet auch in der zweiten Jahreshälfte mit anhaltend schwierigen Geschäftsbedingungen. Die genannten Versorgungsengpässe insbesondere bei Halbleitern, der Krieg in der Ukraine und Unterbrechungen in den Lieferketten haben in der ersten Jahreshälfte zu einem Rückgang der Auslieferungen im Segment Automobile geführt. Obwohl das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte mit einem Absatzvolumen rechnet, das solide über dem Vorjahreszeitraum liegt, wird es den im ersten Halbjahr verlorenen Absatz nicht vollständig kompensieren können. Auf Jahressicht rechnet es deshalb mit Auslieferungen leicht unter Vorjahr.
Dabei soll der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge deutlich steigen, und der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge soll sich mehr als verdoppeln.
Bei den CO₂-Emissionen in der EU-Neuwagenflotte ist weiterhin von einer leichten Reduzierung auszugehen. Maßgeblich dafür ist der deutlich steigende Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an den Auslieferungen der BMW Group.
Wie bisher erwartet das Unternehmen aufgrund der Vollkonsolidierung von BBA ein deutlich höheres Vorsteuerergebnis im Konzern.
Im Segment Automobile sollte die EBIT-Marge unverändert im Korridor von 7 bis 9% liegen. Der erwartete Rückgang bei den Auslieferungen sollte durch positive Preis- und Mixeffekte und die weiterhin gute Entwicklung der Gebrauchtwagenmärkte teilweise kompensiert werden. Auch der RoCE im Automobilgeschäft wird weiterhin im Korridor von 14 bis 19% erwartet.
Im Segment Motorräder ist im Gesamtjahr ein leichter Anstieg bei den Auslieferungen zu erwarten. Die EBIT-Marge wird voraussichtlich im Zielkorridor von 8 bis 10% und der Segment-RoCE in einem Korridor von 19 bis 24% liegen.
Im Segment Finanzdienstleistungen führte die konstant gute Entwicklung auf den Gebrauchtwagenmärkten zu einem steigenden Segmentergebnis. Dementsprechend wird die Eigenkapitalrendite (RoE) nun im Korridor von 17 bis 20% (bisher: 14 bis 17%) erwartet. Nach aktueller Einschätzung ist das Segment Finanzdienstleistungen angemessen gegen Restwert- und Kreditrisiken abgesichert.
Die oben beschriebenen Ziele sollen mit einer durch die Vollkonsolidierung deutlich steigenden Mitarbeiterzahl erreicht werden. Der Anteil von Frauen in Führungsfunktionen in der BMW Group sollte unabhängig von der Anteilserhöhung an BMW Brilliance leicht steigen.
Inflation und Zinssteigerungen, die das makroökonomische Umfeld auch in den kommenden Monaten prägen, wirken sich auf die Nachfrage aus. Entsprechend ist gegen Jahresende mit einer Normalisierung des überdurchschnittlich hohen Auftragsbestands – insbesondere in Europa – zu rechnen.
Nicht in dieser Prognose enthalten sind: weitere deutliche Verschärfungen der Sanktionen gegen Russland beziehungsweise Gegenmaßnahmen durch Russland; eine Unterbrechung von Gaslieferungen aus Russland und damit verbundene Einschränkungen bei der Versorgung eigener Werke und der Produktionsstätten von Zulieferern; eine Ausweitung der Konfliktsituation außerhalb der Ukraine sowie weitere signifikante und andauernde, pandemiebedingte Lockdowns.
Der tatsächliche Geschäftsverlauf der BMW Group kann vor dem Hintergrund der zahlreichen Unsicherheiten und bestehenden Risiken und Chancen gegenüber den aktuellen Erwartungen abweichen.
Die BMW Group
Die BMW Group ist mit ihren Marken BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad der weltweit führende Premium-Hersteller von Automobilen und Motorrädern und Anbieter von Premium-Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Das BMW Group Produktionsnetzwerk umfasst über 30 Produktionsstandorte weltweit; das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern.
Im Jahr 2021 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von mehr als 2,5 Mio. Automobilen und über 194.000 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2021 belief sich auf 16,1 Mrd. €, der Umsatz auf 111,2 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte das Unternehmen weltweit 118.909 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit jeher sind langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges der BMW Group. Das Unternehmen hat frühzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt und rückt Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung konsequent ins Zentrum seiner Ausrichtung, von der Lieferkette über die Produktion bis zum Ende der Nutzungsphase aller Produkte.
GLOSSAR – Erläuterung der Kennzahlen
Auslieferungen
Ein Neu- oder Gebrauchtfahrzeug wird als Auslieferung erfasst, wenn das Fahrzeug an einen Endkunden übergeben wird. Zu den Endkunden gehören auch Leasingnehmer im Rahmen von Leasingverträgen mit BMW Financial Services sowie in den USA und Kanada auch Händler, wenn sie ein Fahrzeug als Werkstattersatzfahrzeug oder Vorführfahrzeug klassifizieren. Im Falle von Gebrauchtfahrzeugen können zu den Endkunden auch Händler und andere Dritte zählen, wenn sie ein Fahrzeug bei einer Auktion oder direkt von der BMW Group erwerben. Für den Endkunden vorgesehene Fahrzeuge, die auf dem Transportwege einen Totalschaden erleiden, werden auch als Auslieferung gezählt. Auslieferungen können durch die BMW AG, eine ihrer internationalen Tochtergesellschaften, eine BMW Group Niederlassung oder einen unabhängigen Händler erfolgen. Die überwiegende Mehrzahl der Auslieferungen und damit die Meldung einer Auslieferung an die BMW Group erfolgt durch unabhängige Händler.
EBIT
Ergebnis vor Finanzergebnis. Es setzt sich zusammen aus den Umsatzerlösen abzüglich der Umsatzkosten, Vertriebs- und Verwaltungskosten und des Saldos aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen.
EBIT-Marge
Ergebnis vor Finanzergebnis bezogen auf die Umsatzerlöse.
EBT
EBIT zuzüglich Finanzergebnis.
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