- Zinsanstieg erschwert Finanzierungskonditionen für FinTechs
- Banken müssen Digitalisierungspotentiale besser nutzen
Die Menge an Wagniskapital, welches in FinTechs investiert wurde, ist seit 2021 auf bis zu 6,9 Mrd. EUR pro Quartal angestiegen und auch das erste Halbjahr 2022 konnte Rekordwerte aufweisen. Trotzdem steckt die FinTech-Szene tief in der Krise. Kooperationen mit etablierten Finanzinstituten können hier Abhilfe schaffen. Diese haben wiederum oft Probleme mit der digitalen Revolution Schritt zu halten. „Trotz massivem finanziellen Aufwand ist die IT-Infrastruktur von Banken oft nicht ganzheitlich gedacht und die einzelnen IT-Systeme als Silos konzipiert. Das wird in Zukunft zu großen Problemen bei der Kundengewinnung führen. Banken und FinTechs müssen lernen, wie sie noch besser kooperieren und Synergien für sich nutzen können. Dazu müssen jedoch die entsprechenden kommunikativen Räume geschaffen werden“, sagt Nicolas Schulmann, CEO beim Softwareentwickler FIO und Veranstalter des Branchenevents „Bits & Banks“.
Seit Jahresbeginn sind die Kurse von FinTech-Unternehmen drastisch gefallen – Entlassungen stehen auf der Tagesordnung. Trotz weiterhin hoher Investitionssummen verändern die steigenden Zinsen die Finanzierungskonditionen merklich. Die Unternehmen bekommen insgesamt nicht weniger Geld, werden jedoch niedriger bewertet als zuvor. Erschwert wird die Situation der FinTech-Startups außerdem dadurch, dass nun auch etablierte Tech-Unternehmen wie Apple, Amazon und Google auf den Markt der digitalen Finanzdienstleister drängen.
Ronald Slabke CEO der Hypoport SE erklärt: „Viele Experten sehen den Tumult an den Märkten als Kurskorrektur und Marktbereinigung. Die Zukunftsaussichten der FinTech-Branche sind jedoch weiterhin positiv – die digitale Revolution ist auch die Finanzbranche unausweichlich. Aber in Krisen verhalten sich selbst Wagniskapitalgeber vorsichtiger und meiden opportunistische Investments. Daher müssen sich auch jene FinTechs, die es durch die aktuelle Krise schaffen, für die Zukunft wappnen. Gar nicht mal so einfach, sind doch gerade junge Unternehmen wie die meisten FinTechs naturgemäß eher risikobehaftete Investments. Kooperationen mit etablierten und kapitalstarken Banken können hier für die nötige Erfahrung und Professionalität sorgen.“
Auch klassische Finanzinstitute stehen vor großen Herausforderungen. Sind viele Banken nach der Corona-Pandemie zwar wiedererstarkt, so hat sich die Finanzarchitektur in den letzten Jahren jedoch grundlegend verändert. Die Art und Weise, wie Geld geschaffen, überwiesen und auch besessen wird, ist durch den Einzug digitaler Finanzinstrumente gänzlich auf den Kopf gestellt worden. Das hat Auswirkungen auf die Zukunft von Banken. Laut Umfrage der „Economist Intelligence Unit“ (EIU) gehen 65 Prozent der Banker sogar von einem kompletten Ende der Bankfilialen bis 2026 aus.
„Etablierten Banken fehlen oftmals einheitliche IT-Systeme, das wirkt sich nicht nur negativ auf interne Prozesse aus, sondern schränkt auch das Handling auf Kundenseite ein. Der Kundennutzen digitaler Systeme muss jedoch in den Vordergrund rücken, damit Banken zukunftsfähig bleiben“, sagt Nicolas Schulmann. „Das Zauberwort heißt hier: BankTechs beziehungsweise FinBanks! Wir sind überzeugt davon, dass Banken in fünf Jahren so agil wie FinTechs und FinTechs so professionell wie Banken sein können. Dafür braucht es jedoch Kooperation und Kommunikation. Branchentreffen wie beispielsweise der Hybrid-Kongress ‚Bits & Banks‘ schaffen für genau solche Themen die Plattform.“
Der Bankenkongress Bits & Banks findet am 09. September 2022 in der Brüderkirche in Kassel statt. Mehr Informationen hier: https://bitsandbanks.de/
Über die Hypoport SE
Die Hypoport SE mit Sitz in Lübeck ist Muttergesellschaft der Hypoport-Gruppe. Mit ihren rund 2.500 Mitarbeitern ist die Hypoport-Gruppe ein Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit- & Immobilien- sowie Versicherungswirtschaft. Sie gruppiert sich in vier voneinander profitierende Segmente: Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform.
Das Segment Kreditplattform betreibt mit dem internetbasierten B2B-Kreditmarktplatz Europace die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Ein vollintegriertes System vernetzt rund 800 Partner aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere Tausend Finanzierungsberater wickeln monatlich über 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von über 9 Mrd. Euro über Europace ab. Neben Europace fördern die Teilmarktplätze FINMAS und GENOPACE sowie die B2BVertriebsgesellschaften Qualitypool und Starpool das Wachstum der Kreditplattform. Zudem zählen auch die REM CAPITAL AG und die fundingport GmbH mit ihrer Beratung und ihrem Finanzierungsmarktplatz für Firmenkunden (Corporate Finance) zum Segment Kreditplattform.
Das Segment Privatkunden vereint mit dem internetbasierten und ungebundenen Finanzvertrieb Dr. Klein Privatkunden AG und dem Verbraucherportal Vergleich.de alle Geschäftsmodelle, die sich mit der Beratung zu Immobilienfinanzierungen, Versicherungen oder Vorsorgeprodukten direkt an Verbraucher richten.
Das Segment Immobilienplattform bündelt alle immobilienbezogenen Aktivitäten der Hypoport-Gruppe außerhalb der privaten Finanzierung mit dem Ziel der Digitalisierung von Vermarktung, Bewertung, Finanzierung und Verwaltung von Immobilien.
Das Segment Versicherungsplattform betreibt mit SMART INSUR eine internetbasierte B2B-Plattform zur Beratung, zum Tarifvergleich und zur Verwaltung von Versicherungspolicen. Zudem werden dem Segment auch der Versicherungsbereich der B2B-Vertriebsgesellschaft Qualitypool sowie die digitale Plattform ePension für die Verwaltung betrieblicher Vorsorgeprodukte zugeordnet.
Die Aktien der Hypoport SE sind an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet und seit 2015 im Auswahlindex SDAX oder MDAX vertreten.
Die FIO SYSTEMS AG ist ein seit 1999 operierender Softwareentwickler für die Immobilien- und Finanzwirtschaft mit Sitz in Leipzig. FIO bietet neben der webbasierten Software für Immobilienvermarktung, Softwarelösungen für die Abbildung des Zahlungsverkehrs, das Management von Immobilien-Schäden und ein vollumfängliches ERP-Verwaltungssystem. Zum Kundenstamm der FIO SYSTEMS AG gehören neben Immobilienmaklern, Hausverwaltern und Wohnungsunternehmen vor allem Institute der S-Finanzgruppe sowie Raiffeisen- und Volksbanken. Seit 2018 ist die FIO SYSTEMS AG eine hundertprozentige Tochter der Hypoport-Gruppe.
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