Die Oder kommt nicht zur Ruhe

Brandenburger Behörden haben am Sonntagnachmittag eine weitere Warnmeldung über den vermehrten Fund von Fischkadavern in einem alten Oderarm, der Alten Wriezener Oder, im Nordosten des Bundeslandes herausgegeben. Demnach sollen sich Menschen und Tiere von dem Gewässer fernhalten. Auch wenn das neue Fischsterben nach Auskunft der Behörden nicht durch Einleitung von Umweltgiften ausgelöst wurde, steht es durch die Abriegelung des Altarms damit offenbar im Zusammenhang. Der Vorfall belegt nach Einschätzung des Gewässerexperten Tobias Schäfer vom WWF einmal mehr, wie angeschlagen das sensible Ökosystems der Oder und der umliegenden Gewässer ist:

„Die Oder kommt nicht zur Ruhe. Für eine Entwarnung gibt es keinen Grund. Im Gegenteil werden wir immer wieder solche Fischsterben erleben, wenn wir nicht endlich gegensteuern und für einen guten ökologischen Zustand der Oder und der Gewässer in ihrem Einzugsgebiet sorgen. Der Dürresommer 2022 hat uns gezeigt, wie schlimm es um unsere Flüsse steht. Wir müssen alles zur Bewahrung dieser natürlichen Lebensadern der Landschaft tun, von denen Mensch, Tier und Pflanzen abhängen.“ Der WWF fordert u.a., das grenzübergreifende Monitoring für die Oder zu verbessern, den laufenden Ausbau, von dem eine weitere Verschlechterung der Oder zu erwarten ist, auf Eis zu legen sowie ein Aktionsprogramm zur Revitalisierung der Oder.

Der WWF Deutschland ist Mitglied des „Aktionsbündnis lebendige Oder“, in dem sich zehn deutsche Umwelt- und Naturschutzorganisationen zusammengeschlossen haben. Länderübergreifend arbeiten deutsche, polnische und tschechische Umweltorganisationen im Bündnis „Zeit für die Oder“ zusammen.

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