Der Druck auf die ölsaatenverarbeitende Industrie infolge besonderer Energie- und CO2-Preisbelastungen war am Standort Deutschland schon vor dem russischen Überfall auf die Ukraine hoch und hat sich nun nach weiter sprunghaft steigenden Preisen für Gas, Strom und Kraftstoffe bedrohlich verstärkt. Die nationale Gasumlage erhöht die Kosten für die Ölmühlen noch einmal erheblich und sorgt so für eine zusätzliche Benachteiligung im internationalen Wettbewerb. “Das ist ein Problem, das für unsere Betriebe an den deutschen Standorten inzwischen schnell zu einer existentiellen Bedrohung anwächst. Wir fordern daher, dass die Gasumlage zumindest für die Ernährungswirtschaft abgeschafft wird”, so Kleinschmit von Lengefeld.
Die Branche erwartet dringend spürbare Entlastung seitens Politik und Verwaltung, um durch die Krise zu kommen und die Wettbewerbsfähigkeit am Wirtschaftsstandort Deutschland zu erhalten. “Wir begrüßen die bisher von der Bundesregierung eingeleiteten Vorhaben zur Unterstützung und unbürokratischen Erleichterungen für die Wirtschaft. Es kommt aber darauf an, dass die geplanten Maßnahmen auch rechtzeitig und gezielt wirken – besonders dort, wo die laufende Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs gesichert wird. Unsere Ölmühlen und Pflanzenölraffinerien leisten einen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherung und müssen wie alle systemrelevanten Industrien bei den Krisen- und Notfallplänen der Bundesregierung Priorität haben”, fordert Jaana Kleinschmit von Lengefeld.
“Uns fehlt die politische Klarheit, um kurzfristig notwendige Krisenmaßnahmen – wie eine standortübergreifende Gaseinsparung oder einen sofortigen Brennstoffwechsel –, geschweige denn Vorsorge für den Fall eines dauerhaften Gaslieferstopps an unseren Standorten ergreifen zu können. Zudem muss die Politik jetzt alle Möglichkeiten nutzen, um das Angebot an heute verfügbaren und in der Entwicklung befindlichen zukünftigen Energien insgesamt zu erhöhen und so die für das verarbeitende Gewerbe essentielle Prozessenergie kostengünstiger zu machen. Die Hebel hierzu hat die Bundesregierung selbst in der Hand. Steuern und Abgaben für Energie sowie überbordende Bürokratie kann und muss sie dringend reduzieren”, fordert die OVID-Präsidentin.
OVID vertritt als Verband die Interessen der ölsaatenverarbeitenden und ölraffinierenden Unternehmen in Deutschland. Die Kernaufgabe der 19 Mitgliedsfirmen ist die Verarbeitung von Ölsaaten und Pflanzenölen zu Produkten für die Lebensmittelindustrie, die Futtermittelindustrie, die Bioökonomie, die Oleochemie, die technische Verwendung und für die Bioenergie. Als Verband ist OVID Schnittstelle zwischen seinen Mitgliedsunternehmen, politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaft, Wissenschaft und Institutionen sowie Medien und der Öffentlichkeit. Sitz des Verbandes ist Berlin, in Brüssel ist OVID über den europäischen Verband FEDIOL vertreten. www.ovid-verband.de
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