Naturwissenschaftliche „X-Perimente“-Workshops gehen in eine neue Runde

„X-Perimente: das Unsichtbare sichtbar machen“. Mit diesem Slogan war das Experimentiermobil der Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen kurze Zeit vor der Corona-Pandemie bundesweit gestartet. Dann bremste das Virus das Projekt, das von der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht wurde, erst einmal aus.

Zwischenzeitlich ist es wieder angelaufen und bietet mobil an Grundschulen in der Metropolregion Rhein-Neckar sowie im eigenen „Unsichtbar-Labor“ erneut reichlich Futter für die Experimentierlust. Kinder und Jugendliche können dabei spannende Wissenschaft erleben und erfahren, wie das Kaninchen im Zylinder des Zauberers verschwinden kann oder wie eine Gallenblase untersucht wird. Sie fahnden mit einer Wärmebildkamera nach den Kältebrücken in ihrer Schule und verstehen, warum manche Steine unter UV-Licht leuchten.

Immer wieder wird ganz konkret an die Lebensrealität angedockt: Kann man eine Paprika, die geröntgt wurde, bedenkenlos essen? Antwort: Ja, denn Röntgenstrahlen sind nicht radioaktiv. Oder: Was lässt Tonic Water leuchten, wenn ich eine UV-Lampe darauf halte? Antwort: das Chinin.

Carolyn von Korff, Projektmitarbeiterin bei X-Perimente, ist begeistert, mit wie viel Feuereifer die Kinder und Jugendlichen dabei sind. „Das war der schönste Schultag in meinem Leben“, gestand ihr jüngst eine Viertklässlerin. Kein Wunder, dass sie und ihr Team sich stets etwas Neues einfallen lassen. Kürzlich haben sie beispielsweise für ukrainische Kinder ein Glossar entwickelt, so dass auch sie den Experimenten folgen können.  

Nach der durch die Corona-Pandemie verursachten Vollbremsung 2020 befindet sich der auffällige X-Perimente-Transporter jetzt wieder auf Tour. Angefahren werden bis Ende 2023 vor allem Grundschulen in der Rhein-Neckar-Region. Diese stellen Räume zur Verfügung, der Rest für die 60- bis 90-minütige Experimentiereinheit wird vom X-Perimente-Team mitgebracht. Allerdings ist der Andrang so groß, dass die Termine für 2022 und 2023 bereits restlos ausgebucht sind.

Deswegen haben sich die Verantwortlichen entschieden, das „Unsichtbar-Labor“ in den Reiss-Engelhorn-Museen zu öffnen. Hier gibt es ab sofort nicht nur Angebote für weiterführende Schulen, sondern auch spezielle Angebote für Grundschul-Klassen – in Verbindung mit der Mitmachaustellung „Unsichtbare Welten“. Anmeldung ist erforderlich unter Telefon 0621 – 293 37 71 oder per Mail an rem.buchungen@​mannheim.de

Die Themenpalette umfasst dabei das elektromagnetische Spektrum von der Infrarot- zur UV- und Röntgenstrahlung (1. bis 9. Klasse) sowie Umweltradioaktivität (9. bis 13. Klasse). Das Thema Ultraschall (11. bis 13 Jahrgangsstufe) ergänzt den Bereich der bildgebenden Verfahren.

Getreu dem Leitsatz Conrad Röntgens, dessen 175. Geburtstag im Jahr 2020 Auslöser der X-Perimente war: „Ich fühle mich nur wohl, wenn ich experimentieren kann“, sollten die jungen Forscherinnen und Forscher von morgen selbst experimentieren können. Das fanden die Verantwortlichen der Klaus Tschira Stiftung so spannend, dass die Stiftung die Förderung sicherstellte. „Unbekannte Welten verstehen zu wollen“, so die KTS-Geschäftsführerin Beate Spiegel, „ist schließlich die Triebkraft aller Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler.“

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

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