Jetzt die Perspektiven für die Pflege schaffen!

Während der gestrigen Fragestunde im Bundestag hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einige Gesetzesvorhaben angekündigt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegerufe (DBfK) vermisst in diesen Reformvorhaben noch konkrete Aussagen zu den Perspektiven für die Profession Pflege.

„Minister Lauterbach muss endlich das Signal in die Berufsgruppe senden, dass er wirksame Lösungen für das drängende Problem der Gesundheitsversorgung – die Pflege zukunftsfest aufzustellen – ergreift“, fordert Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin im DBfK. „Jetzt ist der Zeitpunkt, die richtigen Weichen für einen qualifikationsadäquaten Einsatz von Pflegefachpersonen im Gesundheitswesen zu stellen!“

Die von Lauterbach skizzierten Ansätze der Einführung von Gesundheitskiosken und die Verlagerung von Krankenhausleistungen in den ambulanten Bereich bieten nicht nur die Möglichkeiten, sondern setzen zwingend voraus, die fachliche Kompetenz der Pflegeberufe einzubinden.

„Die geplanten Gesundheitskioske sind dafür ein gutes Beispiel. Sie verbessern die Versorgung vor Ort nur dann, wenn dort die Kompetenzen der beteiligten Berufsgruppen voll genutzt werden können“, so Klapper. „Das betrifft vor allem das Profil der Community Health Nurse. Die Perspektive hier muss sein, dass Community Health Nurses gesetzlich die Kompetenzen eingeräumt werden, die ihrer Qualifikation entsprechen. Dafür braucht es gesetzliche Anpassungen im Leistungsrecht, in der Heilkundeübertragung und ihre Verankerung im heilberuflichen Ausbildungsgesetz. Dies sind auch wichtige Maßnahmen, um die Voraussetzungen zu schaffen, um mehr Leistungen ambulant erbringen und für die Sicherheit von Patient:innen nach ambulanten Eingriffen sorgen zu können.“

Positiv bewertet der DBfK die Pläne des Gesundheitsministers, die Akademisierung in den Pflegeberufen voranzubringen, auch wenn diese in der Gestaltung noch vage bleiben. Für den DBfK heißt das, dass die Hochschulen gefördert werden, um mehr pflegerische Studiengänge einzurichten, die für die Studierenden eine Vergütung der Praxiseinsätze enthalten. „Wir wissen aus internationalen Vergleichsstudien, dass eine höhere Quote an akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen die Versorgungsqualität verbessert und die Burn-Out-Rate senkt“, ergänzt Klapper. „Ein Studium in der Pflege muss attraktiv sein!“

„Es kommt jetzt auf Tempo an“, fordert Klapper. „Die Profession Pflege braucht dringend das Signal, dass nicht nur über Perspektiven für die Pflege geredet wird, sondern sie auch geschaffen werden.“

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