Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion in der Filmwirtschaft – hohe thematische Relevanz beim 48. Mediengipfel

Gestern Abend lud medianet berlinbrandenburg e.V. zum 48. Mediengipfel zum Thema „Sustainable Productions – innovative Medientechnologien und der Weg in eine nachhaltige diverse Zukunft” in das Veranstaltungshaus Wannsee der Berliner Sparkasse ein. Rund 150 Gäste aus der Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft sowie aus Politik und Wissenschaft waren anwesend, um dem attraktiven Programm des Abends zu folgen und anschließend ausgiebig zu netzwerken.

Sebastian Stielke, Schauspieler und Autor von „100 Facts About Babelsberg“, führte als Host durch den Abend. Das Programm startete mit einem Impulsvortrag von Sven Bliedung, CEO bei Volucap, der mit seinem Team in Babelsberg mithilfe von über 40 Kameras authentisch-realistische Menschen auf der Leinwand erzeugt. In seinem Studio könne ein Filmteam eine ganze Reihe von verschiedenen Szenen drehen – ganz gleich ob Strand-, Wüsten- oder Eislandschaft. Das senke Reise- und Transportkosten und spare eine Menge CO2 ein. Mithilfe optimierter LEDs würde in der Lichtsteuerung mittlerweile der Stromverbrauch deutlich reduziert. Zudem präsentierte Bliedung komplett KI-generierte Videosequenzen, die rein textbasiert erstellt wurden. „Diese Szenen wurden nie gedreht“, so Bliedung.

Zum anschließenden Panel, das von  Bo Rosenmüller (Artist Relation Manager, Coach, Speaker) geleitet wurde, gehörten Christiane Krone-Raab (Leitung Berlin Brandenburg Film Commission beim Medienboard Berlin-Brandenburg) und Nina Philipp (Produzentin). In den Blick genommen wurde die Umweltbilanz von Dreharbeiten, die sich zuletzt verbessert habe. Für Produktionen stünde ein „Green Production Guide“ bereit – eine Sammlung von Erkenntnissen, um einen Dreh ökologisch nachhaltig zu realisieren. Das Medienboard unterstütze die Filmbranche beim umweltbewusstem Produzieren, z.B. durch Förderung der Kosten für zertifizierte Green Consultants, die am Set die Einhaltung von Mindeststandards sicherstellen. Nina Philipp berichtete von ihrem Film „Weil wir Champions sind“, bei dem eine Reihe von Menschen mit Behinderung zum Cast gehören. Der Auswahlprozess sei selbstredend ein ganz anderer gewesen – es hätte z.B. keine Casting-Agentur mit entsprechendem Portfolio gegeben. „Dieser Film war ein Schlüsselerlebnis für Viele aus der Branche“, so Philipp. 20% mehr Drehtage mussten einkalkuliert werden, aber es sei ein sehr bereicherndes Projekt gewesen.

Jeannine Koch, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des medianet, sieht die Filmwirtschaft bei den Themen Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion auf einem guten Weg: „Es ist erfreulich zu sehen, wie innovative Medientechnologien immer mehr Verwendung in Produktionsprozessen finden. Der Standort Babelsberg nimmt als Innovationstreiber hierbei eine wichtige Rolle ein. Zudem wurde heute Abend deutlich, dass die Bereitschaft in der Branche für Maßnahmen zum „Green Filming“ sowie für Diversität und Inklusion bei der Team-Zusammenstellung vor und hinter der Kamera spürbar wächst.“

 

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