Auf einen Blick – Luftverkehrsnachfrage stagniert im Sommer

Gegenüber dem Vormonat August hat sich die Anzahl der Reisenden um über 500.000 reduziert und summiert sich auf 17,8 Mio an- und abfliegende Passagiere. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 lag das Aufkommensniveau bei 73,2% Prozent der Reisenden (-26,8%). Die Erholung der Passagiernachfrage an den deutschen Flughäfen stagniert bei knapp drei Vierteln des Vorkrisenniveaus und liegt damit deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.

•       17,83 Mio Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen. Im Vergleich zum September 2021 stieg das Aufkommen um +57,6% (ggü. September 2019 sind es -26,8%). 

•       Das Cargo-Aufkommen steigt wieder auf über 400.000t. Die 413.531t bedeuten einen Rückgang um -7,2% zum September 2021. Gegenüber dem Vorkrisenniveau 2019 beträgt das Wachstum +5,0%.

•       Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen lag mit 157.833 Starts und Landungen +21,8% über dem Vorjahreswert. Gegenüber 2019 wurden knapp drei Viertel der gewerblichen Flüge durchgeführt (-25,3%).

Der September im Blick – Auslaufender Sommerreisevekehr, Betriebsabläufe meist stabil

•       Im Europa-Verkehr konnte das Aufkommen gegenüber dem Vorjahr um fast die Hälfte gesteigert werden. 12,94 Mio Passagiere bedeuten ein Wachstum von +47,8% gegenüber September 2021. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 sind bereits vier von fünf Reisenden (80,2%) zurück.

•       Die Interkont-Nachfrage wuchs zum Vorjahresmonat um +144,5% auf über 2,92 Mio Passagiere. Im Vergleich zum September 2019 wurden 74,7% der Reisenden befördert.

•       Die Nachfrage im innerdeutschen Luftverkehr stabilisiert sich auf einem geringen Niveau. 1,92 Mio innerdeutsche Passagiere (+44,8% ggü. 2021) bedeuten zwar ein Zuwachs von 300.000 gegenüber dem Vormonat August, im Vergleich zum Vorkrisenniveau ist dies aber noch nicht einmal die Hälfte der Passagiere (45,3%).

Das Passagieraufkommen hat im September 2022 mit dem Ende des Sommerreiseverkehrs an Dynamik verloren. Betriebsabläufe an den Flughäfen waren weitgehend stabil, es wurden weniger Flüge gestrichen als in den Vormonaten. In Bundesländern, in denen noch Ferien waren, konnten Rückreisewelle und hohe Luftverkehrsnachfrage in allen Verkehrssegmenten bedient werden.

Im nationalen Luftverkehr sind die Strecken- und Frequenzangebote weiterhin stark ausgedünnt. Der Europaverkehr bleibt der stabile Wachstumsmotor. Vor allem die mediterranen Feriendestinationen erfreuten sich einer hohen Nachfrage. Corona hatte in Europa im Luftverkehr keinen Nachfrageeinfluss mehr. Ein anderes Bild zeigt sich bei wichtigen asiatischen Interkontmärkten.  

Das Jahr im Blick – Sommerplateau im Verkehrsaufkommen wird gehalten

Von Januar bis September wurden an den deutschen Flughäfen mehr als 122,7 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Mit +149,9% verzeichnen die Flughäfen zum Vorjahr ein intensives Wachstum. Zum Vorkrisenniveau in 2019 fehlen aber noch 36,1%.

•       13,42 Mio Passagiere flogen innerdeutsch (+136,1% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Sep 2019 entspricht dies einem Verlust von -61,8%).

•       88,15 Mio Passagiere sind im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (+139,6% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Sep 2019 sind es -28,7%).

•       Die Interkont-Nachfrage (20,86 Mio Paxe) wächst mit +224,3% zum Vorjahr (gegenüber Jan-Sep 2019 sind es -36,8%).

Die dynamische Erholung der Nachfrage seit März dieses Jahres spiegelt den hohen Wunsch nach touristischen und privaten Reisen wider. Die Ferienzeit hat die Nachfrageentwicklung gefestigt.

Die Europaverkehre bilden den Wachstumsmotor. Die touristische und VFR-Nachfrage liegt auf einigen europäischen Destinationen bereits auf Vorkrisenniveau oder darüber. Der sukzessive Angebotsaufbau der interkontinentalen Verbindungen fördert die Aufkommensentwicklung. Davon profitiert auch das Feederaufkommen in die deutschen Hubs. Der noch immer zu großen Teilen nicht wieder aufgenommene Asienverkehr verhindert eine noch bessere Entwicklung in diesem Marktsegment. Der innerdeutsche Verkehr bleibt in seinem Erholungstrend weiter hinter diesen Entwicklungen zurück.

Cargo-Aufkommen – Tonnage weiter über Vorkrisenniveau, aber globale Lieferengpässe dämpfen die Nachfrage

Die Luftfrachtnachfrage war auch im September auf hohem Niveau und konnte zum Vormonat August um über 18.000 abgefertigten Tonnen zulegen. Mit 416.531 Tonnen wurden im Vergleich zum starken Vorjahr ca. -7,2% weniger Fracht umgeschlagen. Auf die Luftraumsperrungen haben sich die Logistikketten unterdessen eingestellt, aber die noch immer stark coronabedingt eingeschränkten wichtigen Frachtmärkte in China können auch die Luftfrachtlogistiker nicht kompensieren. Die schwierige wirtschaftliche Gesamtsituation mit den großen Unsicherheiten strapaziert die globalen Lieferketten.

Die Einladungen sinken im September um -5,4% auf 218.658 t (gegenüber 2019 +6,3%). Auch die Ausladungen verringern sich um -9,3% auf 194.873 t (gegenüber 2019 +3,6%). In der kumulierten Betrachtung des Jahres 2022 entwickelte sich das Cargoaufkommen mit -4,5% auf 3.786.899 Tonnen – zum Vorkrisenniveau 2019 bedeuten dies aber +6,4% und zusätzliche knapp 227.000t.

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