Wer das stillgelegte Betriebsgelände betritt, kann es entweder selbst erkunden, die Infotafeln betrachten oder sich von den Audioguides führen lassen. Barfuß- oder Kletterpfad, Beobachtungs- oder Aussichtsplattform – im Steinbruch in Ober-Mengelbach bei Wald-Michelbach werden alle Sinne angesprochen, um Natur und Kulturgeschichte erlebbar zu machen. Relikte wie die ehemalige Betriebsschranke oder eine alte Teerstraße erinnern an die Zeit, als im Steinbruch noch Granit abgebaut wurde. Außerdem entführt eine Fotostrecke die Besucher in die Anfänge des dortigen Abbaus, die vermutlich mit dem Bau der Bahnstrecke zwischen Mörlenbach und Wald-Michelbach – der Überwaldbahn – einhergingen. Die Blütezeit erlebte der Granitabbau nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren des „Wirtschaftswunders“ als viel Schotter für den Straßenbau benötigt wurde.
In der alten Abbaugrube, in der das Grundwasser bereits rund 20 Meter hoch steht, leben heute zahlreiche Fische, die seltene Vögel wie den Eisvogel anlocken. Um seine Besiedlung zu unterstützen, hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zwei Nisthilfen an den Steilwänden angebracht. Ebenso baute der NABU am Steilufer einen Nistkasten für den Uhu, der hier schon in der Vergangenheit Junge aufgezogen hat. Der Unterstand oberhalb des Sees lädt zum Beobachten der Vogelwelt ein. Zahlreichen Kleintieren bietet das ehemalige Trafohäuschen Unterschlupf. Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge können dort überwintern, Spinnen ihre Netze bauen oder Fledermäuse eine Sommerstube einrichten.
Der Steinbruch Ober-Mengelbach ist Teil des Geozentrums Tromm, in dessen Mittelpunkt der neue Trommturm steht – der Naturspielort Tromm und die Litzelbacher Steinbrüche gehören ebenfalls mit dazu. Ein 22 Kilometer langer ausgeschilderter Rundweg verbindet die Standorte. Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald hat für alle Teile des Geozentrums Tromm Informationstafeln errichten lassen. Außerdem wird er das Projekt der Kommunen Grasellenbach, Rimbach und Wald-Michelbach, das im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert wurde, auf seiner Internetseite bewerben und einen Flyer erstellen.
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