BER noch immer Todesfalle für Vögel

In einem Offenen Brief wenden sich die Umweltverbände NABU Berlin, NABU Brandenburg, BUND Berlin, der Landestierschutzverband Brandenburg und der Tierschutzverein für Berlin und Umgebung an Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. Die Verbände fordern, die längst überfällige Sanierung im Sinne des Artenschutzes endlich flächendeckend umzusetzen und an diesem Prozess beteiligt zu werden. Insbesondere muss das Problem des Vogelschlags an den Glasfassaden endlich gelöst werden.

Seit 2012 ist bekannt, dass eine dramatisch hohe Zahl von Vögeln mit den großflächig angebrachten Glasfronten und –Fassaden am Flughafengebäude tödlich kollidieren. „Besonders im Herbst zur Zeit des Vogelzugs kommt es regelmäßig zu Massenkollisionen“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin, „hier verenden zahlreiche Drosseln oder Waldschnepfen. Auch Turmfalken sind häufige Opfer von Vogelschlag an Glas.” Vögel erkennen transparentes Glas nicht als Hindernis und können Spiegelungen der Umgebung nicht als solche erkennen. Zudem werden sie bei Dunkelheit von beleuchteten Gebäuden angelockt und prallen dann gegen deren Fassaden.

Leider hat der BER noch immer keine wirksamen Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt, zum Beispiel Vogelschutzglas oder die Reduzierung der nächtlichen Lichtemissionen. Nach einem Gespräch mit der Flughafengesellschaft und den Umweltverbänden letztes Jahr wurden lediglich kleine Ausbesserungen an ausgewählten Fensterfronten unternommen, die sich jedoch als wirkungslos herausstellten. So wurden den Behörden und Verbänden auch in diesem Jahr zahlreiche Todesopfer gemeldet.

„Der BER muss jetzt flächendeckend mit wirksamem Vogelschutzglas nachrüsten, sonst werden auch weiterhin zu massenhaft Vögel verenden“, sagt Poloczek. „Das Traurige ist ja: Hätte man den Vogelschutz bereits von Anfang an mitgedacht, wäre es für den BER deutlich günstiger und unaufwändiger gewesen“, so Poloczek weiter. „Die Flughafengesellschaft darf sich nicht mehr hinter missglückter Bauplanung oder Koffer-Chaos verstecken, sondern sollte die Möglichkeit nutzen, beim Thema Vogelschutz beispielhaft voranzugehen.“

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