„Es war in der Vergangenheit nicht immer einfach, mit RC-Baustoffen eine Akzeptanz zu finden oder gehört zu werden. Ich freue mich, dass sich dies mittlerweile umgekehrt hat. Jetzt wird nachgefragt, wie Recycling funktioniert“, erklärte der Vorsitzende des bvse Fachverbandes Mineralik – Recycling und Verwertung, Michael von Malottky, und begrüßte die rund 120 anwesenden Teilnehmer voller Stolz als „Recyclinghelden“.
Nachfrage boomt! EU-Green-Deal leistet weiteren Anschub
Über eine steigende Nachfrage nach Sekundärmaterial berichtete bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock: „Inzwischen decken wir über alle Stoffströme hinweg ca. 14 % des Rohstoffbedarfs in Deutschland ab. Das ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, was alleine in der Natursteinbranche an Rohstoffen gebraucht wird. Aber da geht noch viel mehr! Die Kreislaufwirtschaft insgesamt hat eine ganz neue Dominanz bekommen. Sie spielt eine enorme Rolle für die Rohstoffsicherung und die Schonung natürlicher Ressourcen, für die Entsorgungssicherheit und auch für die Erreichung der EU-Vorgabe, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken. Der europäische Green Deal ist ein starkes Signal aus Brüssel. Hierdurch wurde einiges in Schwung gesetzt. Wir sind froh über jeden Schub, der sich da in unsere Richtung bewegt. Denn auch der Verbraucher will Recycling!“, betonte der Hauptgeschäftsführer.
Mittlerweile ginge es auch nicht mehr um Preisdiskussionen, sondern darum, überhaupt an Rohstoffe zu gelangen – und damit an Sekundärrohstoffe: „Ohne Energie- und Gaskrise wäre unsere Branche bereits jetzt in einer Boomzone. Über sämtliche Stoffströme hinweg können wir uns nicht über mangelnde Arbeit beschweren und auch Absatzmärkte sind da“, zeigte sich der bvse-Hauptgeschäftsführer überzeugt.
EBV-Stichtag 01.08.2023: „Recyclinghelden“ packen‘s an!
Optimistisch und kämpferisch zeigten sich die Recyclingexperten der Verbandsspitze daher auch im Hinblick auf die Vorbereitungen zur Umsetzung der Ersatzbaustoffverordnung. Seit sich die Bundesregierung im Juni 2021 dazu durchgerungen hat, die Mantelverordnung auf den Weg zu bringen, hat sich die Branche sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und ist jetzt bereit, hob von Malottky hervor.
Die Frustration war im Hinblick auf die Ausgestaltung der Verordnung in der Vergangenheit des Öfteren groß: „Fehlinformationen oder Missinterpretationen haben leider oft dazu geführt, dass die Ergebnisse aus dem Gesetzgebungsprozess nicht immer so waren, wie wir uns dies als Recyclingexperten gewünscht hätten“, so von Malottky. „Dies hat uns jedoch in dem Beschluss bestärkt, dass wir selber entscheidend mit dafür sorgen und auch bei Behörden, Auftraggebern, Planern und Architekten intensiv dafür werben müssen, dass es eine vernünftige Umsetzung gibt, auch wenn bis zum Stichtag des Inkrafttretens der Ersatzbaustoffverordnung zum 01.08.2023 nicht mehr viel Zeit bleibt. Wir sind davon überzeugt, dass die Ersatzbaustoffverordnung mehr Chancen als Risiken für unsere Branche bereithält“, erklärte der Vorsitzende des bvse Fachverbandes Mineralik – Recycling und Verwertung.
Das QUBA-Gütesiegel: Qualität schafft Kommunikation und Akzeptanz!
Das Thema Gütesicherung spielt für das Vertrauen der Auftraggeber in Sekundärbaustoffe, aber auch in der Kommunikation mit den Bundes- und Landesumweltministerien, Behörden und Kommunen zur Umsetzung eines ordnungsgemäßen Vollzugs der Ersatzbaustoffverordnung eine immens bedeutende Rolle, zeigten sich die Verbandsvertreter überzeugt.
„Es war uns wichtig, mit dem Qualitätssiegel der QUBA Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH bereits früh ein Zeichen zu setzen und in die Gütesicherung zu gehen. Die gestiegene Akzeptanz zeigt, dass wir damit absolut richtig lagen“, erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. Bis heute zertifizierte die QUBA GmbH, die im Jahr 2020 von bvse, dem Deutschen Baugewerbe (ZDB) und dem Deutschen Abbruchverband (DA) ins Leben gerufen wurde, schon über 6 Millionen Tonnen Sekundärbaustoffe in 332 Betrieben aus fünf Bundesländern, gab QUBA-Geschäftsführer Thomas Fischer bekannt. Langfristiges Ziel ist die flächendeckende Zertifizierung in allen Bundesländern.
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