Demografischer Wandel
Zahlreiche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und der privatisierten Bereiche sowie der Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland gehen aufgrund des demografischen Wandels in Kürze in den Ruhestand. Bei der Deutschen Bahn sind es in den kommenden zehn Jahren beispielsweise die Hälfte der rund 20 000 Lokomotivführer. Weselsky: „Wir müssen alles tun, um qualifiziertes Personal zu bekommen. Gerade für den unregelmäßigen Schichtdienst müssen die Arbeits- und Ruhezeiten noch weiter verbessert werden. Aufgrund der hohen Inflation müssen auch beim Entgelt gravierende Verbesserungen erfolgen. Nur so können wir qualifizierte junge Menschen für den öffentlichen Dienst und für die Eisenbahnverkehrsunternehmen gewinnen. Gelingt uns das nicht, zahlen wir alle einen hohen Preis. Schon heute spüren wir die jahrlange Fehlsteuerung der Personalakquise am eigenen Leib. Die Beschäftigten leisten jede Menge Überstunden. Trotzdem fallen reihenweise Züge aus. Es gibt zu wenig Polizisten, die für Ordnung sorgen und es sind viel zu wenig da, die uns im Alter oder bei Krankheit pflegen.“
Nur starke Gewerkschaften können für gute Entgelt- und Arbeitsbedingungen sorgen
Weselsky weiter: „Nur starke Gewerkschaften können für gute Entgelt- und Arbeitsbedingungen sorgen. Die GDL hat in der Tarifrunde mit der Deutschen Bahn bewiesen, dass sich die Eisenbahner nicht mit den von der evg erreichten, mageren 1,5 Prozent abspeisen lassen müssen. Sie hat ein Entgeltplus von 3,3 Prozent sowie weitere Verbesserungen für die Eisenbahner erreicht. Entscheidend für solche Leistungen ist der Organisationsgrad. Die Berufsgewerkschaften haben einen hohen Organisationsgrad. Mit dem Tarifeinheitsgesetz (TEG) sollen diese starken Gewerkschaften jedoch zu zahnlosen Tigern gemacht werden.“ Der erste Grundsatzantrag des dbb zum Themenblock Tarif beschäftigte sich deshalb auch mit der Abschaffung des TEG. Stattdessen setzten sich der dbb und die GDL für eine pluralistische Gewerkschaftslandschaft und für freiwillige Tarifpartnerschaften auf Augenhöhe sowie gegenseitigen Respekt in Deutschland ein.
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
Baumweg 45
60316 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (69) 405709-0
Telefax: +49 (69) 405709-129
http://www.gdl.de
Pressesprecherin
Telefon: +49 (69) 405709-111
Fax: +49 (69) 405709-37
E-Mail: gerda.seibert@gdl.de