- Moderne Wohnideen mit Köpfchen: Von Leichtbau-Stühlen und coolen Bestsellern
- Schnell, schneller, Opel: Der Rüsselsheimer Blitz im Eiskanal und Spitzenrennsport
- Praktiker mit Herz: Nützliche Anhängsel und liebenswerte Mini-Raubfische
160 Jahre Opel bedeuten unzählige automobile Legenden und Bestseller wie den Opel Corsa oder den neuen Opel Astra. 160 Jahre Opel halten aber auch viele Überraschungen jenseits der Automobilfertigung bereit. Innovationen und Lösungen, die den Alltag einfacher mach(t)en und zu ihrer Zeit für viel Aufsehen sorgten, heute aber manchmal übersehen werden. Dazu zählt die Entwicklung von ausgeklügelten Maschinen für die Landwirtschaft genauso wie von Motoren für Zweiräder und Flugzeuge. Im zweiten Teil der „verborgenen Schätze aus dem Opel-Archiv“ zeigen sich weitere erstaunliche Ideen und Produkte „made in Rüsselsheim“, die so nur wenige Menschen erwartet hätten. Manche davon haben sogar Kultstatus erlangt! Das Erfolgsgeheimnis dahinter: Wie im Automobilbau legt Opel stets den Fokus auf innovative, alltagstaugliche Lösungen, die mit viel Liebe fürs Detail entwickelt werden.
Die Natur zum Vorbild: Von der Kunst des Leichtbaus
Opel als innovativer „Wohnungsausstatter“? Das wäre durchaus möglich, doch um den Hintergrund zu verstehen, ist zunächst ein Blick über den großen Teich nötig: Das Museum of Modern Art (MoMA) in New York beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Und zu dieser Sammlung gehört seit 2008 der „Bone Chair“. Entworfen hat ihn der niederländische Künstler Joris Laarman – auf der Basis von Daten aus dem Rüsselsheimer Entwicklungszentrum. Der Aluminium-Stuhl wurde in der Sonderausstellung „Design and the Elastic Mind“ zusammen mit einem Motorhalter aus einem Opel Vectra präsentiert. Der Motorhalter wurde wie auch der „Bone Chair“ nach biologischen Konstruktionsprinzipien entworfen. Bionik nennt sich die Wissenschaftsdisziplin, die systematisch die Konstruktions- und Wachstumsprinzipien aus der Natur analysiert und auf technische Entwicklungen in der Fahrzeugindustrie anwendet. Das Ziel: Das Gewicht von Komponenten reduzieren und gleichzeitig die Festigkeit erhöhen – ein Leichtbau-Design nach dem Vorbild der Natur. Rüsselsheimer Ingenieure haben ein Simulationsprogramm entwickelt, das die natürlichen Wachstumsregeln zum Beispiel von Bäumen auf die Komponentenentwicklung überträgt. Das Ergebnis: Bauteile wie der Motorhalter sind ein Viertel leichter und gleichzeitig um 60 Prozent stabiler.
Darf in keiner Küche fehlen: Der „coole“ Bestseller
Was heute zur Grundausstattung jeder Küche gehört, war früher keineswegs selbstverständlich: Der Kühlschrank ist in den 1950er-Jahren der Traum vieler deutscher Hausfrauen – und Opel sorgte dafür, dass er wahr wurde. Doch von Anfang: Eines der begehrtesten Kühlschrank-Modelle seinerzeit ist der „Frigidaire“ – und diese Marke hat eine gemeinsame Geschichte mit Opel. Zu tausenden wurden die Kühlschränke in Rüsselsheim hergestellt. Wie es dazu kam? Frigidaire baute bereits seit 1916 Kühlgeräte, 1918 wurde das Unternehmen von General Motors gekauft. Ab Mitte der 1920er boomte das Geschäft, die Nachfrage stieg weltweit stark an. Und so expandiert die GM-Tochter Frigidaire auch nach Deutschland. 1926 wird in Berlin die Frigidaire GmbH gegründet, ab 1931 liefert Opel aus Rüsselsheim Komponenten für die Berliner Montagelinie. Am 1. Oktober 1938 übernimmt das Rüsselsheimer Stammwerk schließlich die komplette Montage der Geräte. Ab 1949 tragen die in Hessen produzierten Kühlschränke den Hinweis „Produkt der Adam Opel AG“ im Logo. Nach einem Design-Relaunch im Jahr 1954 avanciert die Marke sogar zum Marktführer in Westdeutschland. Ab Mitte der 1950er möchte sich Opel aber auf die boomende Automobil-Produktion konzentrieren – und so fällt die Entscheidung, die Frigidaire-Fertigung im Jahr 1959 einzustellen. Die Marke Frigidaire existiert übrigens noch heute und gehört inzwischen einem schwedischen Konzern.
Seiner Zeit weit voraus: Der olympiareife Bob
Nicht nur mit der Herstellung von Kühlschränken wagte sich Opel in „eisige Gefilde“, sondern auch in einem Sport, der heute alljährlich jeden Winter viele Fans in seinen Bann zieht. Unter dem Projektnamen „LP 13“ konstruierten Rüsselsheimer Ingenieure einen Bob eigens für die Olympischen Winterspiele 1980 in Lake Placid, USA. Wo er aber kurioserweise dann doch nicht zum Einsatz kam. Die Geschichte beginnt bereits 1977: Opel-Designer erhalten den Auftrag, die Bobs des Deutschen Bob- und Schlittenverbandes (DBSV) mit Sonderlackierungen zu versehen. Dabei kommt den Rüsselsheimern die Idee, nicht nur Kosmetik zu betreiben, sondern das Sportgerät völlig neu zu gestalten. Der Verband ist einverstanden! Unter Opel-Regie wird im Windkanal eine innovative Form herausgearbeitet und eine völlig neue Lenkung entwickelt. Zudem werden die Kufen mit Federn und Dämpfung ausgestattet. Erste Tests zeigen: Der Vierer- als auch der Zweier-Bob sind pro Lauf 0,65 beziehungsweise 1,35 Sekunden schneller als die bisherigen Modelle – im Spitzensport sind das Welten. Aber um Wettbewerbsgleichheit zu gewährleisten, lässt der Verband die Athleten bei der Qualifikation nur in den alten herkömmlichen Bobs antreten. Und das bedeutet: Die qualifizierten Teams müssen sich mit dem futuristischen Opel-Bob erst vertraut machen. Doch dafür reicht die Zeit nicht – vor allem die innovative Lenkung können die Fahrer kurzfristig nicht perfekt beherrschen. Das Risiko ist zu hoch, der DBSV zieht die Opel-Bobs zurück. „Diese Geräte waren ihrer Zeit weit voraus – zu weit“, erinnert sich der Bob-Legende und Opel-Fan André Lange. Dass der Opel-Bob das Design der Sportgeräte trotzdem bis in die heutige Zeit nachhaltig beeinflusst hat, ist unbestritten.
Leistungs-Booster für die Renn-Stars: Mit Opel-Power auf dem Weg zur Formel 1
Für ein außergewöhnliches Tempo sorgte Opel nicht nur in der Bobbahn, sondern auch auf der Rennstrecke. 1990 fuhr Michael Schumacher seinen ersten Titel in der deutschen Formel 3-Meisterschaft ein. Im Heck seines Reynard 903: der legendäre Opel-Zweiliter-16V-Motor. Opel war ab 1990 nicht nur ein gefragter Motorenlieferant in der Formel 3 – das 2.0-16V-Triebwerk aus Rüsselsheim avancierte zum erfolgreichsten Rennmotor überhaupt. Viele spätere Formel 1-Stars haben mit Opel-Power im Rücken die Raffinessen des Formelsports erlernt: Rubens Barrichello, David Coulthard, Giancarlo Fisichella, Heinz-Harald Frentzen, Mika Häkkinen, Nick Heidfeld und Ralf Schumacher. Opel holte allein in Deutschland 164 Formel 3-Siege und weitere 30 nationale Meistertitel rund um den Globus. Zu Meisterehren in der Deutschen Formel 3 mit Opel-Aggregaten kamen Jos Verstappen (1993), Jarno Trulli (1996) und Nick Heidfeld (1997). Und heute? Führt die Marke mit dem Blitz den Renn- und Rallye-Sport in die Zukunft – mit dem ADAC Opel e‑Rally Cup als erstem elektrischen Rallye-Markenpokal weltweit und dem dazu passenden batterie-elektrischen, lokal emissionsfreien Opel Corsa-e Rally.
Wenn mal mehr Ausrüstung mit muss: Nützliche Anhängsel von Opel
Mit rasanten Renn- und Rallyefahrzeugen begeistert Opel im Sport – mit rundum praktischen Lösungen für alle Anforderungen im Alltag. Ein Beispiel aus den 1980er Jahren ist der einst als „Leichtmetaller“ beworbene praktische Opel-Pkw-Anhänger aus Aluminium für Gewerbe, Kleintransport, Freizeit und Urlaub. Im zugehörigen Prospekt von 1981 werden sechs Ausführungen in jeweils vier Größen angeboten, das ergibt stolze 24 Varianten. Die größte Ausführung war 2,20 Meter lang und hatte eine Nutzlast von einer Tonne. Ein Blitz-Emblem – zum Beispiel auf der Ladeklappe – trugen die Einachser leider nicht. Dann wären die wenigen verbliebenen Exemplare heute mit Sicherheit sehr gesuchte Sammlerstücke. 1913 hatte Opel schon einmal einen Anhänger im Sortiment. Dabei handelte es sich allerdings um einen Zwei-Tonnen-Zweiachser mit Deichsel, der für Lkw bestimmt war.
Auf Hai-Suche: Der Raubfisch als Kult-Objekt in Opel-Modellen
Zurück in die Gegenwart – und der Liebe zum Detail sowie zu durchaus unkonventionellen Ideen der Opel-Designer: Der versteckte Hai bei Opel ist inzwischen mehr als eine schöne Tradition – er ist Kult! 2006 tauchte das Tier erstmals im Corsa auf. Wie er dort landete? Opel-Designer Dietmar Finger zeichnete zu Hause ein paar Entwürfe der Außenlamellen des Handschuhfachs. Sein Sohn schaute ihm über die Schulter und fragte: „Papa, warum zeichnest du nicht einfach einen Hai?“ Also skizzierte er einen Raubfisch, zeigte den Entwurf den Vorgesetzten und Kollegen – und die waren begeistert. Von da an breitete sich der Hai in allen neuen Opel-Modellen aus. Der jeweils leitende Interior-Designer darf ihn zum Ende des Entwicklungs- und Design-Prozesses im Innenraum platzieren – ohne zu verraten, wo. So ist aus der Idee inzwischen ein beliebtes „Easter Egg“ geworden: eine versteckte Aufmerksamkeit, die die Kunden begeistert, wenn sie ihren neuen Opel in Empfang nehmen und auf die Suche gehen. Und in den jüngsten Modellen wie dem neuen Opel Astra Sports Tourer tummeln sich gleich mehrere der kleinen Raubfische – an Stellen, wo man sie definitiv nicht vermuten würde …
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