„Wir möchten in der angespannten akuten Situation für Entlastung sorgen“, sagt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse. Das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM hat bislang zwar keinen „Lieferabriss“ bei Fiebersäften für Kinder festgestellt. Gleichwohl wird auf bestehende regionale Versorgungsengpässe und die eingeschränkte Verfügbarkeit der Präparate hingewiesen. „Eltern mit erkrankten Kindern werden aktuell durch diese Knappheit verunsichert. Wir möchten die Familien unterstützen, indem wir die Mehrkosten, soweit sie anfallen, für unsere Versicherten übernehmen“, erläutert Niemeyer.
Angesichts der zunehmenden Lieferengpässe mahnt die AOK effektive Maßnahmen für mehr Versorgungssicherheit im Arzneimittelbereich an. Hierzu hatte die AOK-Gemeinschaft bereits vor zwei Jahren Vorschläge gemacht: Auch in Deutschland muss es endlich ein Frühwarnsystem mit verpflichtenden Meldungen der Hersteller zu Lieferschwierigkeiten geben, wie es bereits in anderen Ländern umgesetzt wird. Außerdem sollten Bevorratung und Lagerhaltung bei Großhandel sowie pharmazeutischen Unternehmen ausgebaut werden. Bevor reflexartig an der Preisschraube zu Lasten der Beitragszahlenden gedreht wird, müssen diese Maßnahmen in der angekündigten Gesetzgebung erst einmal umgesetzt werden.
Das AOK-Positionspapier „Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln stärken“ findet sich unter https://www.aok-bv.de/positionen/
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