Integrationsmonitoring ist ein wichtiges Unterstützungsinstrument für Kommunen. Es hilft bei der Einschätzung, wie gut Integration in einer Kommune gelingt und wo noch Maßnahmen fehlen, um Teilhabe zu stärken. Für die strategische und konzeptionelle Steuerung, aber auch für die gemeinsame Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft bieten Monitorings für Städte und Landkreise daher große Chancen.
Damit Kommunen diese Chancen künftig besser nutzen können, hat das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ein Forschungsprojekt zum Integrationsmonitoring umgesetzt, in das zehn Kommunen ihre Erfahrungen und Expertise einbrachten: die Städte Augsburg, Jena, Kaiserslautern und Ludwigshafen am Rhein, die Landeshauptstädte München, Potsdam, Saarbrücken und Wiesbaden sowie der Landkreis Goslar und der Kreis Pinneberg.
Das Projekt wurde als Kernvorhaben des Nationalen Aktionsplans Integration von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert.
Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: „Kommunale Monitorings mit klug gewählten Indikatoren bilden Diversität in unserer Einwanderungsgesellschaft bestmöglich ab. Sie helfen, altes Schubladendenken zu überwinden und stärken die Teilhabe vor Ort. Städte, Gemeinden und Landkreise schaffen so mehr Perspektive für Integration und Zusammenhalt – auch mit knappen Ressourcen. Genau das brauchen wir in diesen Zeiten.“
Das Difu-Forschungsteam untersuchte u.a., welchen Unterstützungsbedarf Kommunen mit Blick auf das Thema haben, welche Leistungen sie erbringen und wie diese für ein breites Spektrum der Kommunen nutzbar gemacht werden können. Die Erfahrungen der zehn beteiligten Kommunen wurden in der Publikation „Kommunales Integrationsmonitoring. Status Quo und Perspektiven zur Weiterentwicklung“ gebündelt.
Zu den Handlungsempfehlungen gehört, dass Kommunen Ziel und Nutzen der Datenerhebung klar definieren, ein schlüssiges Vorgehen entwickeln und Indikatoren gut auswählen und begründen. Zudem wird deutlich gemacht, dass Integrationsmonitoring erst in einem „Dreiklang“ Wirkung entfaltet: Das Monitoring ist in eine Integrationsberichterstattung einzubetten, die Daten sind zu interpretieren und durch qualitative Erhebungen zu ergänzen. Um die Praxistauglichkeit eines Monitorings sicherzustellen, ist zudem unerlässlich, dass die Fachstellen Integration und Statistik eng zusammenarbeiten, wie es beispielsweise in Arbeitsgruppen der Städte München und Augsburg gemacht wird.
Auf eine Herausforderung weisen die beteiligten Landkreise hin: Daten sind nicht in allen Kommunen gleich gut verfügbar. Gerade Landkreise benötigen hier Unterstützung. Zudem ist die Funktionsfähigkeit des Datentransfers zwischen Bund, Ländern und Kommunen ausbaufähig – vor allem in Richtung der Länder zu den Kommunen.
Prof. Dr. Carsten Kühl, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Urbanistik würdigt das Projekt: „Integrationsmonitoring ist ein wichtiges Steuerungsinstrument für das zielorientierte Handeln der Kommunen. Der intensive Erfahrungsaustausch der beteiligten Kommunen unterstützte den Wissenstransfer und sorgte für die notwendige Praxistauglichkeit.“
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.
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