Nachdem die Branche im Frühjahr wieder ohne Coronabeschränkungen in die Saison starten konnte, sorgte der Krieg in der Ukraine für neue Herausforderungen. „Energiekosten, Arbeitskosten und Personalmangel sowie sinkende Konsumbereitschaft und Nachfrage lassen die Betriebe mit Sorge auf den Winter blicken“, so fasst der Vorsitzende der IHK Nord, Prof. Norbert Aust, die Ergebnisse der Umfrage zusammen
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Vor allem die Zukunftsaussichten bereiten den Betrieben Sorgen: Nach einem guten Sommer – 52,9 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe beurteilen die letzte Saison als gut, 37,9 Prozent als befriedigend und nur 9,2 Prozent als schlecht – sind die Erwartungen an die Wintersaison erheblich gedämpft. Mehr als jedes zweite Unternehmen erwartet eine ungünstigere Geschäftslage, nur 6,6 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. „Die Geschäftslage im Gastgewerbe war im Sommer in Norddeutschland grundsätzlich gut – auch wenn viele Urlauber ohne Reiseeinschränkungen das Ausland wieder für sich entdeckt haben. Gleichzeitig zieht das Tagungs- und Veranstaltungsgeschäft wieder an. Demgegenüber stehen nun steigende Kosten für die Betriebe – und auch für die privaten Haushalte, die sich im Zweifel für ein warmes Wohnzimmer und gegen einen Kurztrip in Norddeutschland entscheiden“, so Alexander Anders, Geschäftsführer der IHK Nord.
Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sehen 89,8 Prozent der teilnehmenden Unternehmen die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise. Den zweiten und dritten Platz der Geschäftsrisiken belegt das Thema Personal: Fehlende Arbeitskräfte sehen 71 Prozent der Betriebe als Risiko, Arbeitskosten gaben 68,3 Prozent an. Die Folge: Angebotseinschränkungen auf der einen, Nachfragerückgänge auf der anderen Seite. Diese reduzieren wiederum die nach der Corona-Pandemie dringend benötigten Umsätze der Tourismusbranche.
Wirtschaft braucht Planungssicherheit
„Nach der Coronakrise verdeutlicht die Energiekrise erneut, wie sehr die Wirtschaft Planungssicherheit benötigt. Gäste buchen ihre Reisen zum Teil ein Jahr im Voraus, dementsprechend müssen die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Preise auch vorausschauend kalkulieren können. Die Tourismuswirtschaft muss sich auf die Politik verlassen können. Ein Zaudern und Zögern wie zum Beispiel bei den Energiepreisbremsen oder Mehrwertsteuersenkungen schafft Unsicherheiten“, so Prof. Aust abschließend.
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