NABU: Großer Abendsegler im Sinkflug

Der Große Abendsegler macht sich rar: Zum 50. Welttag des Artenschutzes am 3. März macht der NABU auf die bedrohte Art aufmerksam. Der Große Abendsegler ist eine Waldfledermausart und zieht zwischen Winter- und Sommerquartier 1.000 Kilometer und mehr. „Der Große Abendsegler ist durch viele Faktoren gefährdet, eine der Hauptursachen stellen schlecht platzierte Windenergieanlagen dar. Diese Art führt unter den heimischen Fledermausarten die Schlagopferstatistik an“, so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Sowohl in Fachkreisen in Deutschland als auch in unseren Nachbarländern Frankreich und Österreich mehren sich seit Kurzem alarmierende Nachrichten zu den Beständen dieser eigentlich häufigen Art. Diese reichen von fallenden Bestandszahlen bis hin zu Komplettausfällen ganzer lokaler Populationen. Die rasante Zunahme dieser Meldungen innerhalb kurzer Zeit lässt Artenschützende aufhorchen. Miller: „Um die dringend nötige Energiewende naturverträglich zu gestalten, müssen von Windenergie betroffene Arten bereits bei der Planung umfassend berücksichtigt werden. Aus Naturschutzsicht sensible Naturräume müssen frei von Windenergieanlagen bleiben. Zusätzlich müssen konsequent wirksame Maßnahmen zur Gefährdungsminderung angewandt und Lebensraumverluste ausgeglichen werden.“

Bedrohungen für den Großen Abendsegler kommen jedoch auch aus anderen Richtungen. So gelten auch der Rückgang an Nahrungsinsekten, steigende Lichtemissionen, die Zerstörung von Quartieren und auch der Einsatz von Pestiziden in Land- und Forstwirtschaft als weitere wichtige Gefährdungsfaktoren für Fledermäuse. Allerdings ist wie bei vielen Arten auch beim Großen Abendsegler die Datenlage zu Beständen und der Lage von Quartieren lückenhaft. “Für einen effektiven Schutz von Arten brauchen wir ein noch umfassenderes Monitoring sowie eine Zentralisierung von Daten aus Genehmigungsverfahren, um bei Infrastruktur-Projekten, Windenergieplanungen, Gebäudesanierungen oder auch in Land- und Forstwirtschaft den Artenschutz angemessen zu berücksichtigen. Klima- und Artenschutz dürfen dabei nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern müssen Hand in Hand gehen“, so Miller. Der NABU fordert in Zeiten von Klima- und zeitgleicher Biodiversitätskrise daher von der Politik eine Rückbesinnung auf die konsequente Beachtung des Artenschutzes. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Planungsbeschleunigung.

Über den Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.

Mit mehr als 900.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben. Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 284984-0
Telefax: +49 (30) 284984-2000
http://www.nabu.de

Ansprechpartner:
Sebastian Kolberg
NABU-Fledermausexperte
Telefon: +49 (172) 4077-063
E-Mail: Sebastian.Kolberg@NABU.de
Britta Hennigs
Redaktion
Telefon: +49 (30) 284984-1722
Fax: +49 (30) 284984-2500
E-Mail: britta.hennigs@NABU.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel