Speziell geschultes Personal in den Vogelsberger Kitas

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Mischak überreicht Zertifikate: Erzieherinnen kümmern sich um Sprachkompetenz bei Kindern

Vogelsbergkreis. Julius* spricht schnell, viel zu schnell, oft sind ganze Satzteile gar nicht zu verstehen. Ein Grund zur Sorge? Oder ist das ganz normal bei einem Vierjährigen? Genau diese Frage kann in zahlreichen Kindergärten im Vogelsbergkreis direkt beantwortet werden – und zwar von besonders geschultem Personal, von Erzieherinnen, die in einem Kindersprachscreening (KiSS) ausgebildet beziehungsweise zertifiziert sind. Gerade haben wieder 16 Teilnehmerinnen eine solche Qualifizierung abgeschlossen und aus den Händen des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak ihre Zertifikate entgegengenommen. „Ich freue mich, dass wir speziell geschulte Mitarbeiterinnen in unseren Kitas haben, die sich um die Sprachkompetenz der Kinder kümmern“, betont Dr. Mischak bei der Übergabe.

Denn: „Egal, ob in der Schule oder im Kindergarten, bei einigen gibt es große sprachliche Defizite“, gibt der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent zu bedenken. Zum einen spreche bundesweit jedes fünfte Kind zu Hause kaum Deutsch, sodass vermehrt Kinder in die Kindertagesstätten kämen, die Deutsch als Zweitsprache erst lernen müssen, zum anderen seien regelmäßige Kita-Besuche in der Corona-Zeit nicht möglich gewesen, sodass sprachlichen Lücken nicht aufgearbeitet werden konnten. Vor diesem Hintergrund seien alltagsintegrierte Sprachförderkonzepte in den Kitas – wie in der aktuellen KiSS-Schulung kennengelernt – besonders wichtig, denn sie unterstützen die Kinder in hohem Maße. Mischk lobt noch einmal das Engagement der Erzieherinnen in diesem Bereich, „denn letztendlich entscheidet die Sprachkompetenz wesentlich über die Bildungschancen“.

Diesen Aspekt greift auch Dr. Henrik Rygers, der kommissarische Leiter des Gesundheitsamtes, auf. „Sprache ist der Tür-Öffner für die Kinder, sie entscheidet über eine gute Schullaufbahn und den späteren Beruf.“ Die Tätigkeit der geschulten Erziehrinnen „ist immens wichtig für die soziale Entwicklung der Kinder, denn gerade durch Corona ging viel verloren im sprachlichen Bereich“. 

„Enorme Sprachauffälligkeiten“ nach der Schließung der Kitas und auch bedingt durch das Tragen von Masken während der Corona-Pandemie sind Dr. Petra Steinker vom Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes bei den Schuleingangsuntersuchungen aufgefallen. „Von daher kann ich sagen: Ihre Aufgabe wird immer wichtiger“, so die Ärztin an die Adresse der Erzieherinnen gerichtet.

„Durch die Zertifizierung haben wir einen anderen Blick auf Sprache“, verdeutlich Joachim Eisenträger, der Sprachheilbeauftragte des Vogelsbergkreises, der die KiSS-Schulung überprüft. „Wir können dadurch gezielt wirken.“ Dass Kindergärten das Modul der Sprachförderung mitaufnehmen, „halte ich für sehr, sehr wichtig“, so Eisenträger abschließend.

Folgende Kinderbetreuungseinrichtungen haben an der Schulung teilgenommen und wurden zertifiziert: Dieffenbachkindergarten Schlitz, Tier- und Naturkindergarten Schlitz, Kindertagesstätte Vulkanwichtel Grebenhain, Evangelische Kindertagesstätte Am Rodenberg in Alsfeld, Kindertagesstätte Siebenstein Gemünden, Evangelische Kindertagesstätte Arche Noah Alsfeld, Kita Wichtelland Alsfeld, Kindergarten Landmäuse Schotten, Kindertagesstätte Lauterstrolche Lauterbach, Evangelische Kindertagesstätte Kirtorf, Kita Am Park Schotten, Katholische Kita St. Martin Herbstein.

Hintergrund:

KiSS wurde vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration entwickelt, es handelt sich dabei um ein systematisches und standardisiertes Verfahren, um den Sprachstand von Kindern zu überprüfen. KiSS ist für Kinder im Alter von vier bis viereinhalb Jahren geeignet, die ein- oder mehrsprachig aufwachsen. Durchgeführt wird das Screening von den ausgebildeten Erzieherinnen direkt in der Kita. In die Bewertung fließen zudem die Angaben der Eltern sowie die Beobachtungen der pädagogischen Fachkräfte zur sprachlichen Entwicklung des Kindes in der Kita ein. Folgende Ergebnisse können beim Screening festgestellt werden: sprachlich unauffällig, sprachpädagogischer Förderbedarf und/oder medizinischer Abklärungsbedarf. Bei Bedarf wird dann die Vorstellung beim Kinderarzt oder HNO-Arzt über einen Elternbrief empfohlen wird.

Die KiSS-Schulung wird als Neuschulung beziehungsweise als Update-Schulung durchgeführt, da die Zertifizierung jedes Jahr erneuert werden muss. Bisher waren 23 Kitas im Vogelsbergkreis zertifiziert, mit den Lauterstrolchen, dem Tier- und Naturkindergarten Schlitz, der Kita in Kirtorf und der Kita St. Martin in Herbstein sind vier neue Einrichtungen hinzugekommen, die die Schulung erstmals durchlaufen haben.

*Der Name ist frei erfunden

 

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