Die hohe Teilzeitquote bei Frauen sei paradox, denn viele Frauen würden gerne mehr arbeiten. „Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt sind hoch: Schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf und gerade in den Bereichen niedrige Löhne, in den Frauen besonders häufig arbeiten – das behindert die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt“, so Tiedge.
Arbeitgeber und ihre Verbände würden bei jeder Gelegenheit über den Fachkräftemangel klagen. Trotzdem ändere sich seit Jahren wenig. Dabei läge gerade in der Steigerung der Frauenerwerbsquote eine echte Chance zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Tiedge: „Als NGG kämpfen wir gegen die strukturellen Benachteiligungen von Frauen. Wir wollen, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt haben.“
Dazu sei es besonders wichtig, frauendominierte Tätigkeiten aufzuwerten. Den Gewerkschaften käme dabei eine große Rolle zu: „Ob in Teilzeit, in Vollzeit oder in Minijobs. Frauen geben jeden Tag 100 Prozent. Als Gewerkschaft sorgen wir dafür, dass diese Leistung auch die Anerkennung findet, die sie verdient,“ bekräftigt die Gewerkschafterin.
Hintergrund: Der „Equal Pay Day“ markiert den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen im Schnitt im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen rechnerisch umsonst arbeiten. In Deutschland fällt er wegen der mit 18 Prozent angegebenen geschlechterspezifischen Lohnlücke in 2023 auf den 7. März.
Im Rahmen der „Initiative Lohngerechtigkeit“ sorgt die Gewerkschaft NGG seit 2013 für mehr Lohngerechtigkeit. Bestehende Tarifverträge werden auf mögliche Diskriminierungen bei Lohn und Gehalt untersucht und wenn nötig angepasst. Bei erstmals abgeschlossenen Tarifverträgen wird sichergestellt, dass sie von Beginn an frei von diskriminierenden Regelungen sind. Mehr Infos: ngg.net/lohngerechtigkeit
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