„In den Pflegeberufen arbeiten zu mehr als 80 Prozent Frauen. Pflegepolitik hat daher immer auch eine feministische Bedeutung. Konkret sehen wir das bei den Pflegestudiengängen: Nachweislich senkt eine hohe Quote akademisch ausgebildeter Pflegefachpersonen das Risiko der Patient:innen für Komplikationen, Rehospitalisierungen und vermeidbare Todesfälle. Und dennoch wird entgegen der wissenschaftlichen Evidenz die Akademisierung der Pflege in Deutschland behindert. Da liegt die Vermutung nahe, dass weder Interesse an pflegerischen Kompetenzen noch an der Aufwertung eines typischen Frauenberufs besteht. Wer also die Weiterentwicklung pflegerischer Rollen und Pflegestudiengänge nicht fördert, verhindert aktiv weibliche Bildungs- und Karrierewege und gefährdet dabei zusätzlich die Patient:innen.“
Hintergrund:
Die Quote akademisch ausgebildeter Pflegefachpersonen in Deutschland liegt im internationalen Vergleich dramatisch zurück. Dies wirkt sich sowohl auf die Qualität der Versorgung als auch auf die Karrieremöglichkeiten, die Attraktivität und das Ansehen des Pflegeberufs aus. Der DBfK tritt schon lange für eine Stärkung und Förderung der Studienmöglichkeiten in den Pflegeberufen ein, um die Versorgungsqualität zu sichern, zu verbessern und den Beruf attraktiver zu machen. Dem Verband zufolge würden die Studiengänge nicht hinreichend ausgebaut, außerdem sei das primärqualifizierende Studium im Vergleich zur beruflichen Ausbildung unattraktiv, da verpflichtende, umfangreiche Praxiseinsätze nicht bezahlt werden. Um dem Pflegenotstand etwas Wirksames entgegenzusetzen, seien Investitionen in Pflegebildung, Akademisierung und Reformen im Heilberufs- und Leistungsrecht unabdingbar. Der hohe Frauenanteil in den Pflegeberufen macht dem DBfK zufolge diese Forderungen auch zu feministischen Forderungen.
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