Seit etwa 30 Jahren unterstützt die Museumsförderung der Fielmann AG bundesweit gezielt kleine und mittlere Kulturinstitutionen. Ausgehend von der Initiative Günther Fielmanns werden heute rund 250 Museen, Bibliotheken und Archive gefördert, vor allem in Norddeutschland.
Prof. Dr. Anna Greve, Direktorin des Bremer Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, dankt der Museumsförderung der Fielmann AG für die Unterstützung. „Für uns als Museum ist es wichtig, vielfältige und vielschichtige Zeitdokumente zu besitzen, um etwa entsprechende thematische Sonderausstellungen zeigen zu können. Grundsätzlich wird die Zeit des Nationalsozialismus in unserer neuen Sammlungsausstellung ab 2026 ausführlicher dargestellt werden“, sagt die Direktorin.
„Das Gemälde bildet einen historisch bedeutsamen Ort ab“, begründet der Stadthistoriker des Museums, Dr. Jan Werquet, die Aufnahme des Exponates. Im Herbst 1942 bezog der Stab der 8. Flakdivision den neu errichteten Kommandobunker in der Nähe der Emmastraße, der von mehreren kleineren Gebäuden umgeben war. Hier ergab sich am 27. April 1945 der Kampfkommandant der Stadt, Generalleutnant Becker, den einrückenden Briten.
Das Bild wurde wahrscheinlich zwischen 1942 und 1945 gemalt. Die idyllische Einbettung des Bunkers in einen verschneiten Wald entspricht einem in der NS-Kunst weit verbreiteten Motiv. Auch in anderer Hinsicht täuscht das Bild über die wahren Umstände seiner Entstehung hinweg: In der Ferne ist eine vom warmen Abendlicht beschienene, noch intakte bremische Stadtansicht mit den Türmen der Innenstadt-Kirchen zu sehen, mit dem Dach des Bahnhofes, der umgedrehten Kommode, dem Schlachthof und wahrscheinlich der Rolandmühle. Die Stadt wirkt weit entfernt, Spuren des Krieges und der bereits 1940 begonnenen Bombardierung finden sich auf dem Bild nicht. Über die Vorbesitzer des Gemäldes ist nichts bekannt.
Der Bunker, der heutzutage direkt neben einem Kinderspielplatz liegt, trägt, anders als auf dem Gemälde, ein Flachdach. Das Focke-Museum würde sich freuen, wenn Bremerinnen und Bremer, die noch über Fotografien des Bunkers aus der Kriegs- und Nachkriegszeit verfügen, sich bei ihm melden würden.
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