Große Steigerung der Fälle durch KI-Tool

Fast 1400 Vorgänge aus einem KI-Tool haben die Jugendschützer der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) im vergangenen Jahr bearbeitet. So funktioniert es: Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz durchsucht ein „Crawler“ automatisiert das Internet und meldet Verdachtsfälle, die dann Expertinnen und Experten der Landeszentrale bewerten. Die BLM setzt das Tool seit dem ersten Quartal 2022 im Jugendschutz, ein. Wie das Tool die BLM-Jugendschutzarbeit beeinflusst, ist ein Thema des neuen BLM-Jugendschutzberichts, der heute dem Medienrat vorgestellt wurde.

Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM: „Der Jugend- und Nutzerschutz im Internet rückt in der digitalen Welt immer stärker in den Fokus. Zudem ist der Masse der problematischen Inhalte händisch nicht länger beizukommen. Moderne Aufsicht muss in der digitalen Welt auch mit Hilfe von KI arbeiten. Dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, illustriert der neue Jugendschutz-Bericht.“

Aufgrund von Anfragen, Beschwerden und eigenem Screening prüfte die Landeszentrale zudem mehr als 800 Fälle, davon 560 im Online-Bereich, mit Blick auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV). Bei den Telemedien waren Pornografie sowie unzulässige und strafrechtlich relevante Inhalte im Kontext von Rechtsextremismus und Antisemitismus ein Schwerpunkt.

Gerade beim Kampf gegen Hass, Hetze und Extremismus im Netz ist die BLM mit zahlreichen Partnern im Austausch und baut die Vernetzung und Zusammenarbeit kontinuierlich weiter aus: Mit Staatsanwaltschaften, Behörden sowie Initiativen wie dem Bayerischen Bündnis für Toleranz.

Walter Keilbart, Vorsitzender des Medienrats der BLM: „Ein schlagkräftiges Vorgehen gegen unzulässige Medienangebote, vor allem bei Rechtsextremismus, Antisemitismus, Hass und Hetze, hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz und ist der BLM ein besonderes Anliegen. Neue technische Wege, wie das KI-Tool, aber auch die stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern in Bayern und darüber hinaus helfen uns dabei.“

Informationen zu allen Ergebnissen aus der Medienrats-Sitzung vom 23. März 2023 finden Sie hier.

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