Fünf Jahre lang hat sich die kuratierende Gartenhistorikerin Stefanie Krihning mit diesem Thema befasst. Sie forschte im Hauptstaatsarchiv Dresden, im Landesamt für Denkmalpflege und auf der Festung selbst. Dabei fand sie Erstaunliches und mitunter Skurriles heraus. So sind in der Ausstellung bisher unbekannte Anekdoten von Blumendiebstählen, strickenden Wachsoldaten oder einem Nelken sammelnden Gefangenen zu erfahren.
Selbstversorgung mit Lebensmitteln, Tarnung militärischer Einrichtungen, aber auch Schmuck: Das waren die Hauptaufgaben des Festungsgrüns in den Jahrhunderten ihrer militärischen Nutzung von 1589 bis 1913. Forst- und Landwirtschaft betrieben die Bewohner auf und vor der Festung. Jede Soldatenfamilie besaß ihr Gärtchen. Es wurden Hühner, Ziegen und Pfauen gehalten. Und der Festungswald diente als Holzquelle sowie der Erholung.
An 15 Stationen innerhalb der Festungsmauern können Besucher Relikte der grünen Geschichte, die heute noch sichtbar sind, aufspüren. Dazu zählen der festungseigene Wald, der Kommandantengarten, der einstige Weinberg oder eine zweihundert Jahre alte Hochzeitseiche.
Fühlen, riechen, gestalten: Mitmachangebote für Kinder
Interaktive Angebote, wie eine Fühlstation mit Holzarten aus dem Festungswald, eine Duftstation mit Nelken, eine Rätseltour sowie Medienstationen machen die Inhalte für Kinder und Erwachsene sinnlich und multimedial erfahrbar. Parallel zur Ausstellung lädt Museumspädagogin Maria Pretzschner an mehreren Terminen zum Mitmachangebot „Kleine Kostbarkeiten der Natur“ ein. Im Festungsatelier gestaltet sie mit den Besuchern Kunstwerke aus Naturmaterialien.
„Von Möhrenbeet bis Festungswald“ ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch ist im Festungseintrittspreis enthalten. Die Termine der Mitmachangebote finden Interessierte im Veranstaltungskalender unter www.festung-koenigstein.de.
Die Festung Königstein ist eine der interessantesten Bergfestungen in Europa und gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Sachsen. Eingebettet in die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges thront weithin sichtbar die einst unbezwingbare Wehranlage 247 Meter über dem Elbtal. Das 9,5 Hektar große Felsplateau ist mit seinem einzigartigen Ensemble aus mehr als 50 imposanten Bauwerken verschiedener Epochen und seiner fast 800-jährigen, in verschiedenen Ausstellungen erzählten Geschichte ein Magnet für jährlich Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt.
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