Die Jury sprach eine Lobende Erwähnung aus für Kent Chan für seine Arbeit "Heat Waves" und an Alaa Mansour für ihre Arbeit "المجنون الضاحك (The Mad Man’s Laughter)".
Die Preisjury: Prof. Dr. Stephan Berg (Intendant, Kunstmuseum Bonn), Julia Höner (Leitung, Kunstmuseum Gelsenkirchen), Niels Van Tomme (Direktor, ARGOS centre for audiovisual arts), Anna Lena Seiser (Leiterin Video-Forum, Kuratorin & Geschäftsführerin, Neuer Berliner Kunstverein), Lisa Long (Kuratorin, Julia Stoschek Collection).
Das Statement der Jury
"Wir haben einen sehr bereichernden Tag mit der Sichtung aller Arbeiten der Ausstellung verbracht. Wir waren von der Qualität der ausgestellten Werke durchgängig beeindruckt und möchten unsere Wertschätzung für all die verschiedenen Bildsprachen, ihr politisches Engagements und ihre Kommentare zum Ausdruck bringen. Es ist wunderbar gewesen, die vielen unterschiedlichen Perspektiven und Geschichten aus der ganzen Welt hier in Bonn zu sehen.
Als Gewinnerin haben wir In Flow of Words von Eliane Esther Bots gewählt.
In diesem äußerst berührenden Film werden wir Zeuge der Erfahrungen von drei Dolmetscher:innen, die für den Internationalen Gerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag gearbeitet haben. In ihren Erinnerungen über die Folgen des Krieges und die begangenen Straftaten reflektieren sie über ihre Position als angeblich objektive und passive Dolmetscher:innen und über den Moment, in dem diese Position unmöglich wurde.
Eliane Esther Bots hat eine sehr überzeugende ästhetische Entscheidung getroffen, nämlich das Leid und die Grausamkeit des Krieges, über die explizit im Film gesprochen wird, nicht im Bild zu zeigen. Stattdessen stellt sie die oft unsichtbar bleibenden Akteur:innen der Übersetzung in den Vordergrund. Bots verwendet zudem verschiedene Vermittlungstechniken wie Spiegel und andere reflektierende Flächen, um größere historiografische Prozesse zu beleuchten.
Mit den Protagonist:innen fragen wir uns als Zuschauer:innen: Was bedeutet es, Zeuge solcher Grausamkeiten zu sein und davon erzählen? Wie können wir Empathie mit den Überlebenden und Toten empfinden, ihnen zuhören und Verantwortung für sie übernehmen? Und in diesen Momenten stellt sich die Frage, worin liegt unsere Handlungsfähigkeit?"
VIDEONALE.19
„Angekommen in einer Realität, die in all ihrer Fragilität hier und heute neu betrachtet werden will”, so beschreibt Tasja Langenbach, Künstlerische Leiterin der Videonale, die VIDEONALE.19: 27 Positionen hat die Jury aus 1989 Einsendungen aus 86 Ländern ausgewählt für die Ausstellung im Kunstmuseum Bonn – eine Bestandsaufnahme der Diversität künstlerischer Strategien aus dem Bereich Videokunst und Bewegtbild heute. In über 10h Videomaterial reichen die ästhetischen Annäherungen von Performances über Stop-Motion- und digitale Animationen, experimentellen Kurzfilmen und Dokumentationen bis hin zu Installationen im Raum.
Künstler:innen der VIDEONALE.19 in der Ausstellung:
Antonia Baehr, Jule Flierl & Isabell Spengler; Shobun Baile; Stephanie Barber; Concha Barquero & Alejandro Alvarado; Maija Blåfield; Eliane Esther Bots; Elkin Calderón Guevara & Diego Piñeros García; Felipe Castelblanco & Lydia Zimmermann; Kent Chan; Federico Cuatlacuatl Teles; Douwe Dijkstra; Will Fredo; Dor Guez; Carlos Irijalba; Ji Su Kang-Gatto; Timoteus Anggawan Kusno; Layton Lachman; Stéphanie Lagarde; Alaa Mansour; Pol Merchan; Julian Quentin; Rrangwane; Alisi Telengut; Mona, Vatamanu & Florin Tudor; Poyen Wang; Andrew Norman Wilson; Yan Wai Yin.
Fluentum
Fluentum widmet sich als gemeinnütziges, privat geführtes Ausstellungshaus dem Ausstellen, Produzieren und Sammeln zeitgenössischer Kunst mit einem besonderen Fokus auf die zeitbasierten Medien Film und Video. Als Initiative des Berliner Unternehmers und Sammlers Markus Hannebauer eröffnete Fluentum im Jahr 2019 seine Ausstellungsräume in einer ehemaligen Militäranlage in Berlin. Fluentums Aktivitäten konzentrieren sich auf das Bewegtbild und möchten der Öffentlichkeit insbesondere die ästhetischen, politischen und geschichtsbildenden Qualitäten dieses Mediums vermitteln.
Mehr Informationen zur Preisträgerin und ihrem Werk finden Sie auf der Künstler-Seite der VIDEONALE.19 – Homepage: Eliane Esther Bots
Mehr Informationen zu den Künstler:innen, die eine lobende Erwähnung erhalten finden Sie auf der VIDEONALE.19 Homepage: Kent Chan, Alaa Mansour
Weitere Eindrücke: Videonale X
VIDEONALE.19 wird gefördert von
Stadt Bonn, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kunststiftung NRW, Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn, Medienstiftung Kultur
Projektförderer
Stiftung Kunstfonds im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Sponsoren:
cine+ (Techniksponsor), DHL (Preferred Logistics Partner)
Sponsoren
FLUENTUM
Kooperationspartner
Kunstmuseum Bonn, THE 9TH, DAS ESSZIMMER – Raum für Kunst+, FluidCirculations, NRW KULTURsekretariat, Netzwerk Filmkultur NRW e.V.,Mo&Friese – Junges Kurzfilm Festival Hamburg, ROOM IN A BOX, Departement of Cultural Affairs Tapei City Government, Ministerio de Cultura de Colombia
Medienpartner
Artblog Cologne, EIKON, Kaput – Magazin für Insolvenz & Pop, KUNSTFORUM International, Missy Magazine, Springerin, Stadtrevue, Texte zur Kunst
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