Medienschaffende tragen eine besondere Verantwortung für einen informierten demokratischen Diskurs. Gezielte Desinformationskampagnen erschweren jedoch immer wieder die journalistische Arbeit. Ob Corona, der Angriffskrieg auf die Ukraine oder Klima- und Energiepolitik: Immer häufiger führen gezielte Desinformationskampagnen zu mehr Hass im Netz und Vertrauensverlust gegenüber Politik und Medien.
Journalist*innen möchten dem entgegentreten und bekommen dazu im No Hate Speech Movement Unterstützung. Mithilfe von Aufklärung, Case-Studies, Analysen und Workshops sollen Medienschaffende darin geschult werden, Desinformationen zu erkennen, deren Verbreitung zu verhindern und die eigenen Leser*innen und Zuschauer*innen zu dem Thema aufzuklären.
Ein Drittel der Gesamtbevölkerung und zwei Drittel der jüngeren Generation informieren sich über Social Media, so die Medienanstalten. Influencer*innen mit großer Reichweite auf Instagram, Telegram und TikTok werden damit zu einer wichtigen Nachrichtenquelle, können hier jedoch auch ohne kritische Einordnung Desinformationen verbreiten. Die ideologischen Narrative dahinter polarisieren die Gesellschaft und können in extremen Fällen zu Gewalttaten führen. Spätestens seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine erkennen auch Medienrezipient*innen die Gefahr: Laut Konrad-Adenauer-Stiftung gaben 64% der Wahlberechtigten an, „sehr große Angst“ oder „große Angst“ vor Verbreitung von Desinformationen zu haben.
Dem möchte das No Hate Speech Movement ab 2023 etwas entgegensetzen und gemeinsam mit einem Netzwerk aus Journalist*innen und Zivilgesellschaft Aufklärungsarbeit leisten.
„Desinformation spaltet, entfremdet und führt im schlimmsten Fall zu fatalen Lebensentscheidungen, wie wir sie bspw. bei Menschen gesehen haben, die überhastet Deutschland verließen, weil sie vor einer vermeintlichen Coronadiktatur flohen. Weil ‚alternative Fakten‘ oder Desinformation zunehmend in Konkurrenz zum Journalismus stehen, ist es für Journalist*innen umso wichtiger, dem entgegen zu treten“, so Natalie Sablowski, Journalistin und Vorstandsmitglied bei den NdM.
WEITERE INFORMATIONEN
Das No Hate Speech Movement wurde 2012 vom Europarat ins Leben gerufen. Seit 2016 sind die NdM Träger des Projekts und setzen sich für den Schutz von Medienschaffenden vor Hate Speech ein. Mit der Handreichung „Wetterfest durch den Shitstorm“, einem Notfallkit für Journalist*innen und dem HelpDesk unterstützte das No Hate Speech Movement Redaktionen und Medienschaffende im Umgang mit Hass im Netz.
Für diese Arbeit erhielt das Projekt 2017 den Pädagogischen Medienpreis des Studio im Netz e.V. und 2020 den Förderpreis der Deutschen Nationalstiftung.
Gefördert wird das Projekt in diesem Jahr vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!” und der Zeit-Stiftung.
Mehr Infos zum No Hate Speech Movement gibt es hier.
Die Neuen deutschen Medienmacher*innen sind ein ehrenamtlicher Verein, der sich für mehr Vielfalt im Journalismus stark macht. Als größte bundesweite NGO von Journalist*innen setzen wir uns für diskriminierungskritische Berichterstattung, divers besetzte Redaktionen und gegen Hass im Netz ein.
Mehr unter: neuemedienmacher.de.
Neue Deutsche Medienmacher e.V.
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