Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Landwirtschaft spielt eine herausragende Rolle beim Schutz der Artenvielfalt. Denn viele Tier- und Pflanzenarten der offenen Landschaften sind durch die Intensivierung der Landnutzung stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Doch wir können durch unsere Ernährung und durch bewusste Kaufentscheidungen, von beispielsweise regionalen Lebensmitteln, einiges beitragen zu mehr Arten- und Ressourcenschutz. So können wir eine echte Trendwende unterstützen – die Natur hat sie dringend nötig.“
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Das neue Projekt spricht vor allem junge Menschen an. Das ist gut und wichtig – schließlich müssen die Jugendlichen von heute in der Welt von morgen leben. Und die kürzlich veröffentlichte Naturbewusstseinsstudie zeigt: 88 Prozent der Jugendlichen halten einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel für notwendig, um die weltweite Natur-, Umwelt- und Klimakrise aufzuhalten.“
Hintergrund
Für den Schutz der biologischen Vielfalt spielt die Art der landwirtschaftlichen Produktion eine entscheidende Rolle. Verbraucher*innen gestalten die Produktionsverhältnisse durch ihre Ernährungs- und Konsumentscheidungen mit und nehmen damit Einfluss auf die biologische Vielfalt, den Boden, das Wasser und das Klima. Menschen tragen mit ihren Ernährungsgewohnheiten und ihrem Konsumverhalten aktiv dazu bei, dass eine grundlegende Agrarwende gelingt und die landwirtschaftliche Produktion und Wertschöpfungsketten neugestaltet werden.
Das Projekt „Green Spoons“ von Slow Food Deutschland e. V. entwickelt Bildungsmodule zu den Auswirkungen von Ernährungsentscheidungen auf die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen. Gemeinsam mit wissenschaftlichen und pädagogischen Expert*innen werden in drei aufeinanderfolgenden Jahren für Lehrkräfte leicht in den Stundenplan integrierbare Module zu den Themenbereichen Boden (2023), Wasser (2024) sowie Klima (2025) entwickelt und bundesweit an fünf Pilotschulen evaluiert. Die Module werden als Blended-Learning-Konzept auf der interaktiven Homepage frei zugänglich zur Verfügung gestellt und verbinden digitales mit analogem Lernen. Dafür stehen Spiele, Rätsel, Videos, Podcasts sowie Anleitungen zum selbstständigen Erforschen und Lernen zur Verfügung. So können Jugendliche und ihre Familien mehr darüber lernen, wie sie mit ihrer Ernährung Biodiversität schützen können: beispielsweise durch den Genuss von mehr regionalen Lebensmitteln aus vorzugsweise ökologischem Anbau, durch bewussten und wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln, dem Vermeiden von Lebensmittelverschwendung und einem reduzierten Konsum von Fleisch bzw. tierischen Erzeugnissen.
Die Module können in der Klasse ebenso wie im außerschulischen Kontext angewendet werden – im Garten, Stadtviertel, auf dem Acker oder in der Küche. Erklär-Videos und Podcasts zu Themen wie "Ernährung und biologische Vielfalt", "Nachhaltiges Kochen" und "Regionale Lebensmittel“ beziehen nicht nur die Jugendlichen, sondern auch deren familiäres Umfeld in den Lernprozess ein.
Das Projekt bietet darüber hinaus Multiplikator*innen-Workshops zu den erarbeiteten Unterrichtsmethoden an und erstellt Broschüren zu den Themenbereichen Boden/ Wasser/ Klima für Lehrkräfte und Eltern. Das im Green Spoons-Projekt gewonnene Know-how verbreitet Slow Food Deutschland e.V. kontinuierlich über sein bundesweites Netzwerk und stellt es unter anderem auf Festivals, Messen und Märkten vor.
Projekt-Steckbrief: https://www.bfn.de/projektsteckbriefe/green-spoons-loeffel-fuer-loeffel-biologische-vielfalt-staerken
Weitere Informationen zum Bundesprogramm Biologische Vielfalt: https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm
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