“65 % Erneuerbare – entscheidend ist, was hinten rauskommt”

Die Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF e.V.) befürwortet im Grundsatz den Entwurf für die Novelle des Gebäudeenergiegesetz (GEG). Allerdings müssten parallel die riesigen Energieeinsparpotenziale im Gebäudesektor durch Mindesteffizienzanforderungen gehoben werden. “Effizienzvorgaben sind für eine erfolgreiche, bezahlbare und sichere Dekarbonisierung der Energieversorgung unbedingt nötig”, heißt es in der Stellungnahme der DENEFF zum GEG-Entwurf.

Deshalb seien Nachbesserungen in drei Punkten notwendig.
Erstens, müsse die Bundesregierung jetzt schnellstmöglich Mindesteffizienzstandards für die Sanierung der energetisch schlechtesten Gebäude vorbereiten. Da sich hierzu in den kommenden Monaten ohnehin eine EU-Vorgabe ankündige, wäre dies jetzt geboten. Dies sei auch nötig, um finanzielle Härten durch hohe Energierechnungen zu vermeiden. „Investitionen in energieeffiziente Gebäude sichern langfristig bezahlbaren Wohnraum.“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF.

Zweitens müsse bei Gebäuden, die eine neue Heizanlage mit 65% erneuerbare Energien bräuchten, sichergestellt werden, dass diese nicht verschwendet und der 65% EE- Anteil auch tatsächlich und nicht nur hypothetisch erreicht werde. “Entscheidend ist, was hinten dabei rauskommt,” zitiert Noll Altbundeskanzler Helmut Kohl. Je energetisch besser das Gebäude ausgestattet und betrieben werde, desto effizienter ließen sich zum Beispiel eine Wärmepumpe oder andere Formen von erneuerbarer Wärme nutzen. Ohne effizienten Betrieb solcher Anlagen drohten unnötig hohe Betriebskosten und „langfristig wirtschaftliche Schäden“, so Noll. Die DENEFF begrüßt daher, dass das Gesetz vorsieht, dass Effizienzpotenziale überprüft müssen und Anlagen optimiert werden sollen. Mit der Stellungnahme drängt der Verband darauf, auch im Bestand Maßnahmen wie den hydraulischen Abgleich schnell umsetzen.

Drittens, müsse laut Stellungnahme dafür gesorgt werden, dass Energiedienstleister in die Lage versetzt werden, „die Umsetzung der 65 % EE-Anforderungen für breite Bevölkerungsschichten leistbar zu machen.“ Dafür sei es notwendig, einige Nachteile zu beseitigen. Dies betreffe etwa im Mietwohnungsbereich Regelungen in der Wärmelieferverordnung oder den Zugang zu Fördermitteln. Erforderlich sei vor allem, dass die Bundesregierung die Finanzierungs- und Fördermechanismen so ergänzt, dass Energiedienstleistungen zur Unterstützung aller relevanten Zielgruppen ermöglicht und erleichtert werden. 

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