- Heizbedarf aufgrund des milden Winters gesunken
- Musterhaushalt zahlt 2.406 Euro für Gas und 2.109 Euro für Heizöl
- Heizölpreis so niedrig wie seit über einem Jahr nicht
CHECK24 hat den Heizbedarf in der aktuellen Heizperiode sowie die Heizkosten mit den Vorjahren verglichen. Als Grundlage dienen die heute vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Gradtagszahlen für April 2023.
Heizbedarf:
– Aufgrund des milden Winters ist der Heizbedarf im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Winter 2022/23 gehörte zu den wärmsten in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die teils frühlingshaften Temperaturen in dieser Heizperiode sorgten dafür, dass Verbraucher*innen in Deutschland für September 2022 bis April 2023 etwa zwei Prozent weniger Energie fürs Heizen aufwenden mussten als im Vorjahreszeitraum.
Gaskosten:
– Ein Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas heizte, zahlte in der aktuellen Heizperiode von September 2022 bis April 2023 inklusive Gaspreisbremse im Schnitt 2.406 Euro – 12 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ohne Gaspreisbremse (2.630 Euro) müsste ein Musterhaushalt in der aktuellen Heizperiode sogar 23 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr.
– Die Übernahme des Dezemberabschlags in der aktuellen Heizperiode wurde bei der Berechnung der Gaskosten berücksichtigt. Ein Musterhaushalt wurde im Dezember 2022 um 274 Euro entlastet (berechnet auf Grundlage der durchschnittlichen Gaskosten für das Jahr 2022).
– Dennoch sind die Heizkosten in diesem Zeitraum für ein Musterhaushalt inklusive Gaspreisbremse so hoch wie noch nie. Die Gaskosten für den Zeitraum von September 2022 bis April 2023 lagen trotz Gaspreisbremse und Übernahme des Dezemberabschlags über den Heizölkosten.
– Wäre zusätzlich nicht auch noch der Abschlag im Dezember übernommen worden, lägen die Kosten in der aktuellen Heizperiode bei 2.904 Euro. Verbraucher*innen zahlen durch staatliche Unterstützung rund 17 Prozent bzw. 498 Euro weniger Gaskosten.
– „Gas war für Verbraucher*innen in den vergangenen Monaten extrem teuer“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Nun sind allerdings die Großhandelspreise deutlich gesunken und die alternativen Anbieter reagieren darauf mit günstigen Angeboten für Neukund*innen. Fast 90 Prozent aller Tarife im CHECK24-Gasvergleich liegen unterhalb der Preisbremse. Deswegen sollten Verbraucher*innen jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln."
Heizölkosten:
– Haushalte mit Ölheizung mussten von September 2022 bis April 2023 Rekordpreise bezahlen – die Kosten stiegen um 13 Prozent auf 2.109 Euro verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.
– Der durchschnittliche Heizölpreis für Deutschland ist im April gesunken. Während der Preis zu Beginn des Monats noch bei 100 Euro für 100 Liter Öl lag, ist er bis Ende des Monats bis auf 90 Euro gefallen (Abnahmemenge: 3.000 Liter). Damit erreichte der Heizölpreis vorläufig ein neues Jahrestief. Die Ankündigung von OPEC+, das Ölangebot zu kürzen, hat sich kaum auf den Preis ausgewirkt. Aktuell fällt der Preis für Heizöl weiter und ist mit 88 Euro für 100 Liter Öl so niedrig wie seit über einem Jahr nicht.
Heizbedarf: benötigte Menge an Heizenergie (Gas bzw. Heizöl) auf Basis der Gradtagszahlen (Differenz Rauminnentemperatur von 20 °C und dem jeweiligen Tagesmittelwert, wenn dieser unter der Heizgrenztemperatur liegt) des Deutschen Wetterdienstes (DWD); Musterfamilie mit Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas bzw. 2.000 Litern Heizöl im Referenzjahr 2011
Heizkosten: ermittelt aus dem Heizbedarf und den Preisen für die entsprechende Menge Gas bzw. Heizöl der jeweiligen Periode. Quellen der Preisdaten: CHECK24-Gaspreisindex und esyoil GmbH
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