„Mutausbruch – füreinander stark machen“

"Mutausbruch" ist ein präventiv ausgerichtetes Gemeinschaftsprogramm des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. "Als bundesweit erstes Programm unterstützt Mutausbruch die gesamte Kita darin, verletzendes Verhalten gegenüber Kindern zu erkennen und zu vermeiden. Gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften, Leitungen, Trägern sowie Expert*innen aus der Wissenschaft stellen wir uns dieser wichtigen Herausforderung und entwickeln ein wirkungsvolles Programm", so Andreas Kalbitz, Geschäftsführer der BAG.

Das Programm wird zurzeit mit 25 Pilot-Einrichtungen erprobt und besteht aus verschiedenen, ineinandergreifenden Interventionen der Organisations- und Teamentwicklung, dem Fortbildungsset M.O.V.E. und dem traut euch! Kinderkoffer. "Es begleitet Kindertagesstätten dabei, sich für die Kinder und für gelingende pädagogische Beziehungen stark zu machen und unterstützt pädagogische Teams darin, verletzendes Verhalten gegenüber Kindern zu erkennen und zu vermeiden. Die Entwicklung des Programms knüpft dabei direkt an die Perspektive und Erfahrungen der pädagogischen Fachkräfte und Leitungskräfte an," so Kalbitz weiter (Boll & Remsperger-Kehm 2021).

Verletzendes Verhalten vermeiden, gelingende und feinfühlige Beziehungen fördern
Pädagogische Fachkräfte bieten Kindern in Kindertagesstätten durch feinfühliges Verhalten eine sichere Basis im Alltag. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für ein gesundes Aufwachsen und Leben. Manchmal allerdings erleben Kinder verletzendes Verhalten, mitunter auch Gewalt im pädagogischen Alltag. Meistens geschieht dies ungewollt und in überfordernden Situationen. Wird den Fachkräften ihr unangemessenes und verletzendes Verhalten bewusst, reagieren sie betroffen. Auch für die Kolleginnen und Kollegen sind diese Situationen nicht einfach (Schrauth 2021).

= Starkes Partnernetzwerk
"Mutausbruch – füreinander stark machen" wurde im März 2020 als präventiv ausgerichtetes Gemeinschaftsprogramm des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. und der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. initiiert. Entwickelt und erprobt wird das Programm gemeinsam mit der Universität Hildesheim, der Hochschule Fulda, der Europäischen Fachhochschule Rhein/Erft GmbH und der Evangelischen Hochschule Freiburg. Evaluiert wird "Mutausbruch" durch ein externes Institut: Univation – Institut für Evaluation. Nach der Pilotphase wird das Programm bundesweit allen interessierten Einrichtungen zur Verfügung stehen. Es besteht dabei aus folgenden, aufeinander abgestimmten Bausteinen:

= Organisations- und Teamentwicklung
Eine auf die individuellen Bedingungen vor Ort abgestimmte Organisations- und Teamentwicklung wird durch Begleitangebote wie Leitungscoachings und Supervision unterstützt. Dabei soll unter Mitwirkung aller Beteiligten eine Kultur der gegenseitigen Rückmeldung und Unterstützung gefördert und Gewaltprävention als handlungsleitendes Prinzip der pädagogischen Alltagspraxis verankert werden.

= Fortbildungsset M.O.V.E.
Das Fortbildungsset M.O.V.E. setzt am Mut, der Offenheit und der Verantwortung der Fachkräfte an und unterstützt sie beim Erwerb von Fachwissen, vor allem auch in Belastungsmomenten im Kita-Alltag. Ziel ist die Weiterentwicklung professioneller Handlungskompetenz und die Stärkung von Kinderrechten und Kinderschutz.

= traut euch! Kinderkoffer
Im Zentrum des Programms steht das Wohl der Kinder. Mit dem traut euch! Kinderkoffer werden sie einbezogen und ermutigt, sich für ihre Rechte und für andere einzusetzen und sich gegen verletzendes Verhalten zu wehren. Auch die Eltern werden über vielfältige Formate einbezogen. Zusätzlich steht während der gesamten Programmlaufzeit allen Beteiligten eine Vertrauensperson zur persönlichen Ansprache zur Verfügung.

= Einblick in die Praxis
"Mutausbruch" wird fachlich begleitet und evaluiert. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich die teilnehmenden Kitas mutig diesem schweren Thema öffnen. Viele Fachkräfte verspüren eine Erleichterung, über verletzendes Verhalten sprechen zu können, ohne ihrerseits beschämt und verletzt zu werden und können dadurch verletzendem Verhalten im Kita-Alltag besser begegnen.

Mehr Informationen zum Programm »Mutausbruch« unter https://mutausbruch-fuereinander-stark.de/…

Literatur:
Boll, Astrid & Remsperger-Kehm, Regina (2021). Verletzendes Verhalten in Kitas – Eine Explorationsstudie zu Formen, Umgangsweisen, Ursachen und Handlungserfordernissen aus der Perspektive der Fachkräfte. Verlag Barbara Budrich.

Schrauth, B. (2021). Bundesweite Befragungsstudie "Verletzendes Verhalten von Fachkräften in Kindertagesstätten". Tabellarischer Ergebnisbericht, Juli 2021. Nürnberg: Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Über Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V.

Die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. informiert über die Verhütung von Kinderunfällen, gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus und veranstaltet Fortbildungen. Unterstützt durch verschiedene Bundesministerien und weitere Institutionen setzt die BAG sich dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren und innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voranzubringen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V.
Christian-Lassen-Str. 11 a
53117 Bonn
Telefon: +49 (228) 68834-0
Telefax: +49 (228) 68834-88
http://www.kindersicherheit.de

Ansprechpartner:
Karoline Becker
Pressekontakt BAG
Telefon: +49 (228) 20727-27
Fax: +49 (228) 20727-28
E-Mail: presse@kindersicherheit.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel