- Crmnpwr+ Battery und Envites Energy unterstützen Harztor/Niedersachswerfen
- Chronologischer Abriss in 5 Teilen, 259 Seiten
- Festvortrag zum Event 26. Arreefest in Niedersachswerfen
- Nichtkommerzielle freie Nutzbarkeit der Chronik
Die Geschichte der DDR, die 1950-er Jahre bilden oft eine Lücke in der Heimatgeschichte oder werden verklärt vereinnahmt. Für Niedersachswerfen hat Tim Schäfer einen neuen, fünfteiligen chronologischen Abriss im Internet veröffentlicht, am 03. Juni im Nachmittagsprogram des 26. Arreefest gibt es einen Festvortrag in Bild, Film und Witzen aus der Zeit, die Arree’s laden herzlich ein…
Der neue & digital verfügbare, fünfteilige „Chronologische Abriss: Niedersachwerfen im Aufbau der 1950-er Jahre (DDR) “ bietet auf 259 Seiten mit 167 Abbildungen eine Fülle von Informationen zum damaligen Leben unserer Eltern und Großeltern. Der Ort liegt in der nördlichen Provinz Thüringens, damals in der Nähe der Zonengrenze, heute in der Gemeinde Harztor. Das erste Jahrzehnt der DDR- Zeit bedeute auch für Niedersachswerfen Aufbau, Umbruch, „Sozialismus“ u.a. Das Jahrzehnt bot Höhepunkte wie die Eröffnung des Landwaren- und Klubhauses, den Neubau des Volksbades (1957) oder dem Fest zum 750. Ortsjubiläum (1958). Viele Sachswerfer wirkten daran seinerzeit engagiert mit.
Der Fokus des Abrisses ist dabei eher auf das echte, wahre Leben gerichtet, denn die offiziell beschriebenen, historischen DDR Punkte. Zum Leben gehörte eben auch Flucht oder interzonaler Schwarzhandel, der bzw. die auch in Niedersachswerfen blühten. Es soll eine Lücke der Heimatgeschichte gefüllt werden, fern der Formeln des kalten Kriegs oder einer Verflachung bzw. einseitiger Instrumentalisierung der DDR-Geschichte. Weit weg von einer DDR Nostalgie oder eines sozusagen „Restaurierungswunsches für den Sozialismus“. Im Gegenteil, geradeheraus: Diese 50-er Jahre in Niedersachswerfen weisen noch auf eigene und demokratisch determinierte Erfolge hin. Nur eben anders als im damaligen Westen.
Neben den Industriebetrieben, wie der KTN Kältetechnik oder dem Gipswerk der VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“ Niedersachswerfen geht es auch um den Handel (90 Einzelhandelsgewerbe!) und die Landwirtschaft. Die 50-er Jahre markieren einen Endpunkt der über Jahrhunderte gewachsenen, traditionellen, aber kleinteiligen Landwirtschaft. Der Abriss erinnert bspw. an die schönsten Gespanne, die der ganze Stolz für die Landwirte und Bauern waren und im Ortsbild beliebt gewesen sind. Die MTS Niedersachswerfen (Maschinen-Traktoren-Station) spielte eine Rolle über den Ort hinaus. Hier im Osten fanden damals auch noch interzonale Sportveranstaltungen statt oder es wurden im Westen noch Fußballvergleichsspiele durchgeführt. Eine V2 (A4) Rakete (ehem. Mittelwerk, KZ Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Wernher v. Braun) war öffentlich ausgestellt, die als überregional beachtetes Antikriegsdenkmal diente (V2 vorbei oder was hast Du für den Frieden getan?).
Am 03. Juni zum 26. Arreefest (ca.16.30 Uhr) wird Tim Schäfer für den Arree-Traditions-Verein in einem unterhaltsamen wie informativen Vortrag die 50-er Jahre Revue ziehen lassen, gespickt mit Anekdoten, vielen Details und Filmausschnitten von der Volksbaderöffnung (1957) oder dem Fest am Riesenhaupt und großen Umzug zum 750. Jubiläum (1958). Natürlich dürfen dabei die besten Witze zu Walter Ulbricht nicht fehlen, die man sich gern erzählte und herzlich darüber gelacht hat. Da es so viele Bild-Aufnahmen sind, werden den Besuchern in einem Teil nur Bilderfolgen gezeigt, die es nicht in den Hauptvortrag geschafft haben. Dazu laden die Arree`s am Samstag, 03. Juni herzlich ein.
Die fünf Teile des chronologischen Abrisses selbst sind im Internet recherchierbar, das Material ist für nichtkommerzielle Zwecke frei und kostenlos verfügbar. Der Autor bedankt sich insbesondere beim Kreisarchiv Nordhausen, dem Bundesarchiv, LZ für politische Bildung (Thüringen), der Stadtbibliothek Nordhausen „Rudolf Hagelstange“. Besonderer Dank gilt den vielen Mitwirkenden und Unterstützern, besonders Herrn Reimut Baumgarten, dem Seniorentreff sowie der Ortschaft mit OB-in Katrin Schönemann.
Ohne die Erinnerungen, Bilder, Filme und Hinweise, das Interesse der Sachswerfer, wäre der Entwurf nicht möglich geworden.
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