„Der Bundesregierung verrinnt die Zeit. Mit Blick auf die Profession Pflege wurde seit 2021 so gut wie nichts des Koalitionsvertrages umgesetzt. Das ist der Gegensatz dazu, was der Vertrag sich selbst vorgibt:
Lehren sollten aus der Pandemie gezogen, eine qualitativ hochwertige Pflege geschaffen werden. Verbessert werden sollten die Arbeitsbedingungen der Gesundheitsberufe und Pflegekräfte. Innovationen sollten ermöglicht und die Digitalisierung vorangetrieben werden. Grundlage für all dies sollte eine auf lange Sicht stabile Finanzierung des Gesundheitswesens und der Pflege sein.´
Anstatt der ´Dramatik der Situation in der Pflege mit Maßnahmen zu begegnen, die schnell und spürbar die Arbeitsbedingungen verbessern´, wie es im Koalitionsvertrag weiter steht, zeigt sich in vielen Bereichen dagegen Ziellosigkeit und vielfach Stückwerk.
Eine wirklich neue Vision eines Gesundheits- und Pflegewesens, bei der Patient*innen und Pflegebedürftige im Mittelpunkt stehen, moderne und gute Arbeitsbedingungen herrschen und eine souveräne und gleichberechtigte Pflegeprofession handlungs- und kompetenzorientiert selbstständig Patienten und Pflegebedürftige versorgt, ist nicht mal am Horizont zu erahnen.
Der Deutsche Pflegerat ruft die Bundesregierung dazu auf, zum Koalitionsvertrag umgehend eine präzise mit einem Zeitstrahl unterlegte Umsetzungsstrategie für die beruflich Pflegenden vorzulegen.
Dazu gehören eine einheitliche Bildungsstruktur in der Pflege, die Umsetzung eines neuen Heilberufegesetzes, die Entwicklung einer pflegerischen Selbstverwaltungsstruktur und die Schaffung von Strukturen, die die berufliche Handlungsautonomie von Pflegefachpersonen sichert. Was im Koalitionsvertrag versprochen wurde, das muss auch gehalten und umgesetzt werden.“
Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 18 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU).
Deutscher Pflegerat e.V. – DPR
Alt-Moabit 91
10559 Berlin
Telefon: +49 (30) 39877303
Telefax: +49 (30) 39877304
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Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats
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