Vorstandschef Dr. Karsten Braun sagte dazu am Mittwoch in Stuttgart: „Die Lieferengpässe bei den Arzneimitteln betreffen keineswegs nur die Patientinnen und Patienten. In den Kinderarztpraxen ist die Situation weiterhin äußerst angespannt. Wenn dann noch Arzneimittel nicht lieferbar sind, stellt das eine erhebliche zusätzliche Belastung für die Praxen dar. Teilweise müssen Rezepte neu ausgestellt werden, teilweise müssen die Praxen selbst die Eltern dabei unterstützen, eine Apotheke zu finden, die ein Medikament noch vorrätig hat.“ Seine Vorstandskollegin Dr. Doris Reinhardt ergänzte: „Wenn es uns nicht gelingt, stabile und belastbare Prozesse rund um die Praxen zu schaffen, ist die Sicherstellung gefährdet. Der Ärztemangel, die fehlende Digitalisierung und die Bürokratie und dann auch noch fehlende Medikamente sind für die Praxen nicht tragbar.“ Die Vorstände erneuerten daher ihre Forderung nach einer nationalen Arzneimittelreserve. „Es wäre wichtig, gerne auch im europäischen Rahmen, dass für bestimmte wichtige Arzneimittel eine Reserve vorhanden ist. Wir empfehlen auch dringend, dass wir uns aus der Lieferabhängigkeit von China und Indien, was lebenswichtige Arzneimittel angeht, befreien.“ Wert legten die Vorstände weiter darauf, dass Ärztinnen und Ärzte für durch Lieferengpässe entstehende Mehrkosten bei der Umstellung einer Medikation nicht regressiert werden dürfen.
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