Die Maasai aus Ngorongoro und Loliondo haben auf die jüngste Veröffentlichung der tansanischen Regierung mit dem Titel "A Rebuttal of Claims about the so-called Indigenous Peoples in Tanzania" reagiert. In ihrer Antwort behaupten sie, dass die Behauptungen der Regierung Unwahrheiten enthalten, die ihre/den Schutz ihrer Menschenrechte in Tansania ernsthaft beeinträchtigen.
In der Regierungsveröffentlichung wird grundsätzlich die Existenz indigener Völker im Land bestritten und die Maasai als eine von 120 ethnischen Gruppen bezeichnet. Die Afrikanische Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker stuft die Maasai, Barabaig, Hadzabe und Akie Gemeinschaften hingegen deutlich als indigene Völker ein. Dies basiert auf Grundlage von Kriterien wie Selbstidentifikation, einem nicht dominierenden gesellschaftlichen Status, eine Geschichte schwerer Diskriminierung und eine landgebundene Kultur.
Die Behauptung der Regierung, dass die Maasai die gleichen Rechte wie andere Bürger genießen, wird von den Maasai bestritten. Sie erklären, dass sie verdrängt werden, keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung haben, diskriminiert werden, Land verloren haben und ihr traditionelles Wissen und Praktiken missachtet wird.
Die tansanische Regierung behauptet, das Konzept der indigenen Völker sei ein koloniales Konstrukt, mit dem die lokalen Gemeinschaften herabgesetzt werden sollen. Demgegenüber weisen die Massai darauf hin, dass die Afrikanische Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker die Einzigartigkeit ihrer Kultur und die historischen Ungerechtigkeiten anerkennt, unter denen die indigenen Völker Afrikas, einschließlich der Massai, zu leiden hatten. Als indigene Völker fordern die Massai Wiedergutmachung für historisches Unrecht und den Genuss der gleichen Rechte wie andere Bürger.
Das Argument der Regierung, das Wildschutzgebiet Loliondo sei vor 1961 unbesetzt gewesen und die Massai hätten keine Gewohnheitsrechte an diesem Land, wird von den Massai widerlegt. Die Massai erklären, dass sie seit langem im Ngorongoro, in der Serengeti und in Loliondo ansässig sind, was ihre tiefe Verbundenheit mit diesen Gebieten unterstreicht.
Weiterhin widersprechen die Maasai der Behauptung der Regierung, sie seien nicht schon seit Jahrhunderten die wichtigste Gemeinschaft im Ngorongoro-Gebiet. Sie verweisen auf das tansanische Gesetz zur Einrichtung des Ngorongoro-Schutzgebiets, welches die Massai als die einzige soziale Gruppe in diesem Gebiet anerkennt.
Die tansanische Regierung argumentiert, dass die Anwesenheit der Massai nicht mit der Erhaltung der Wildtiere und dem Umweltschutz vereinbar ist. Die Maasai-Gemeinschaft argumentiert, dass die Großwildjagd und nicht der Naturschutz der eigentliche Grund für die Vertreibungen in Loliondo ist. Wie in anderen Teilen der Welt wird der Naturschutz als Vorwand benutzt, um indigene Völker ihres Landes zu berauben, was fast immer zu Menschenrechtsverletzungen und zur Zerstörung von Lebensgrundlagen führt.
Die Regierung macht die wachsende Maasai-Bevölkerung und den Viehbestand für die Konflikte und die Zerstörung der Wildtiere verantwortlich. Die Massai bestreiten diese Ansicht und macht deutlich, dass die erlaubte Jagd in den benachbarten Gebieten die Elefanten nach Ngorongoro getrieben hat, was zu jenen Konflikten führt. Sie erklären außerdem, dass das Versäumnis der Regierung, die Armut zu bekämpfen und soziale Dienste bereitzustellen, diese Probleme noch verschärft.
Die Massai machen deutlich, dass das Versprechen der Regierung, die Menschen im Ngorongoro-Schutzgebiet mit Nahrungsmitteln zu versorgen, nicht eingehalten wurde und dass Armut und Ernährungsunsicherheit aufgrund unzureichender Unterstützung und Mittelzuweisung fortbestehen.
Darüber hinaus bestreiten die Maasai auch die Behauptung der Regierung, dass das Umsiedlungsprogramm für die Maasai in Msomera freiwillig ist und in Absprache mit ihnen entwickelt wurde. Laut den Massai haben keine echten Konsultationen stattgefunden und sie wurden unter Druck gesetzt und zur Umsiedlung gezwungen. Das Umsiedlungspaket der Regierung, das Wohnraum, Land und Dienstleistungen umfassen soll ist unzureichend. Das zur Verfügung gestellte Land ist für die Weidewirtschaft mangelhaft, und die versprochenen Dienstleistungen wurden nicht in angemessener Weise erbracht. Sie sind der Meinung, dass die Umsiedlung nach Msomera die Lebensweise der Maasai einschränkt und ihre kulturellen Praktiken in Frage stellt. Darüber hinaus befürchten die Maasai aus Ngorongoro, dass die Zwangsumsiedlung neue Konflikte mit den Maasai in Msomera auslösen wird.
Es wurden auch Fragen zur Offenheit der Regierung gegenüber Besuchen des UN-Sonderberichterstatters für indigene Völker und des UN-Sonderberichterstatters für angemessenes Wohnen aufgeworfen. Die Massai verweisen auf frühere Maßnahmen der tansanischen Regierung, die Versuche des UN-Sonderberichterstatters, das Land zu besuchen, untergraben haben. Dies deutet auf einen Mangel an Bereitschaft hin, ihre Menschenrechtsanliegen anzuerkennen.
Während die Regierung auf die Empfehlungen der Mission der Afrikanischen Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker wartet, fordern die Massai die Kommission auf, die historischen Ungerechtigkeiten und aktuellen Verletzungen ihrer Rechte gründlich zu untersuchen. Sie hoffen, dass die Kommission Empfehlungen aussprechen wird, die auf ihre langjährigen Beschwerden eingehen.
Zusammenfassend, fechten die Maasai aus Ngorongoro und Loliondo die Erklärung der tansanischen Regierung zu ihren Rechten an. Sie fordern die Anerkennung und Achtung ihrer Landrechte, wie sie durch die tansanische Verfassung garantiert werden. Sie fordern die Regierung auf, die internationalen Menschenrechtsinstrumente, einschließlich derjenigen zum Schutz der Rechte indigener Völker, zu respektieren, die Verstöße gegen das Volk der Maasai zu beenden und einen sinnvollen Dialog und Konsultationen aufzunehmen, um die historischen Ungerechtigkeiten, die sie erlitten haben, anzugehen.
Die Massai sind entschlossen, ihre Rechte und ihr Wohlergehen zu verteidigen. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, einschließlich internationaler Geber, Menschenrechtsorganisationen und besorgter Einzelpersonen, ihre Sache zu unterstützen und gegen die Ungerechtigkeiten vorzugehen, denen sie ausgesetzt sind.
Der vollständige Text der Antwort der Massai ist hier verfügbar.
In der Regierungsveröffentlichung wird grundsätzlich die Existenz indigener Völker im Land bestritten und die Maasai als eine von 120 ethnischen Gruppen bezeichnet. Die Afrikanische Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker stuft die Maasai, Barabaig, Hadzabe und Akie Gemeinschaften hingegen deutlich als indigene Völker ein. Dies basiert auf Grundlage von Kriterien wie Selbstidentifikation, einem nicht dominierenden gesellschaftlichen Status, eine Geschichte schwerer Diskriminierung und eine landgebundene Kultur.
Die Behauptung der Regierung, dass die Maasai die gleichen Rechte wie andere Bürger genießen, wird von den Maasai bestritten. Sie erklären, dass sie verdrängt werden, keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung haben, diskriminiert werden, Land verloren haben und ihr traditionelles Wissen und Praktiken missachtet wird.
Die tansanische Regierung behauptet, das Konzept der indigenen Völker sei ein koloniales Konstrukt, mit dem die lokalen Gemeinschaften herabgesetzt werden sollen. Demgegenüber weisen die Massai darauf hin, dass die Afrikanische Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker die Einzigartigkeit ihrer Kultur und die historischen Ungerechtigkeiten anerkennt, unter denen die indigenen Völker Afrikas, einschließlich der Massai, zu leiden hatten. Als indigene Völker fordern die Massai Wiedergutmachung für historisches Unrecht und den Genuss der gleichen Rechte wie andere Bürger.
Das Argument der Regierung, das Wildschutzgebiet Loliondo sei vor 1961 unbesetzt gewesen und die Massai hätten keine Gewohnheitsrechte an diesem Land, wird von den Massai widerlegt. Die Massai erklären, dass sie seit langem im Ngorongoro, in der Serengeti und in Loliondo ansässig sind, was ihre tiefe Verbundenheit mit diesen Gebieten unterstreicht.
Weiterhin widersprechen die Maasai der Behauptung der Regierung, sie seien nicht schon seit Jahrhunderten die wichtigste Gemeinschaft im Ngorongoro-Gebiet. Sie verweisen auf das tansanische Gesetz zur Einrichtung des Ngorongoro-Schutzgebiets, welches die Massai als die einzige soziale Gruppe in diesem Gebiet anerkennt.
Die tansanische Regierung argumentiert, dass die Anwesenheit der Massai nicht mit der Erhaltung der Wildtiere und dem Umweltschutz vereinbar ist. Die Maasai-Gemeinschaft argumentiert, dass die Großwildjagd und nicht der Naturschutz der eigentliche Grund für die Vertreibungen in Loliondo ist. Wie in anderen Teilen der Welt wird der Naturschutz als Vorwand benutzt, um indigene Völker ihres Landes zu berauben, was fast immer zu Menschenrechtsverletzungen und zur Zerstörung von Lebensgrundlagen führt.
Die Regierung macht die wachsende Maasai-Bevölkerung und den Viehbestand für die Konflikte und die Zerstörung der Wildtiere verantwortlich. Die Massai bestreiten diese Ansicht und macht deutlich, dass die erlaubte Jagd in den benachbarten Gebieten die Elefanten nach Ngorongoro getrieben hat, was zu jenen Konflikten führt. Sie erklären außerdem, dass das Versäumnis der Regierung, die Armut zu bekämpfen und soziale Dienste bereitzustellen, diese Probleme noch verschärft.
Die Massai machen deutlich, dass das Versprechen der Regierung, die Menschen im Ngorongoro-Schutzgebiet mit Nahrungsmitteln zu versorgen, nicht eingehalten wurde und dass Armut und Ernährungsunsicherheit aufgrund unzureichender Unterstützung und Mittelzuweisung fortbestehen.
Darüber hinaus bestreiten die Maasai auch die Behauptung der Regierung, dass das Umsiedlungsprogramm für die Maasai in Msomera freiwillig ist und in Absprache mit ihnen entwickelt wurde. Laut den Massai haben keine echten Konsultationen stattgefunden und sie wurden unter Druck gesetzt und zur Umsiedlung gezwungen. Das Umsiedlungspaket der Regierung, das Wohnraum, Land und Dienstleistungen umfassen soll ist unzureichend. Das zur Verfügung gestellte Land ist für die Weidewirtschaft mangelhaft, und die versprochenen Dienstleistungen wurden nicht in angemessener Weise erbracht. Sie sind der Meinung, dass die Umsiedlung nach Msomera die Lebensweise der Maasai einschränkt und ihre kulturellen Praktiken in Frage stellt. Darüber hinaus befürchten die Maasai aus Ngorongoro, dass die Zwangsumsiedlung neue Konflikte mit den Maasai in Msomera auslösen wird.
Es wurden auch Fragen zur Offenheit der Regierung gegenüber Besuchen des UN-Sonderberichterstatters für indigene Völker und des UN-Sonderberichterstatters für angemessenes Wohnen aufgeworfen. Die Massai verweisen auf frühere Maßnahmen der tansanischen Regierung, die Versuche des UN-Sonderberichterstatters, das Land zu besuchen, untergraben haben. Dies deutet auf einen Mangel an Bereitschaft hin, ihre Menschenrechtsanliegen anzuerkennen.
Während die Regierung auf die Empfehlungen der Mission der Afrikanischen Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker wartet, fordern die Massai die Kommission auf, die historischen Ungerechtigkeiten und aktuellen Verletzungen ihrer Rechte gründlich zu untersuchen. Sie hoffen, dass die Kommission Empfehlungen aussprechen wird, die auf ihre langjährigen Beschwerden eingehen.
Zusammenfassend, fechten die Maasai aus Ngorongoro und Loliondo die Erklärung der tansanischen Regierung zu ihren Rechten an. Sie fordern die Anerkennung und Achtung ihrer Landrechte, wie sie durch die tansanische Verfassung garantiert werden. Sie fordern die Regierung auf, die internationalen Menschenrechtsinstrumente, einschließlich derjenigen zum Schutz der Rechte indigener Völker, zu respektieren, die Verstöße gegen das Volk der Maasai zu beenden und einen sinnvollen Dialog und Konsultationen aufzunehmen, um die historischen Ungerechtigkeiten, die sie erlitten haben, anzugehen.
Die Massai sind entschlossen, ihre Rechte und ihr Wohlergehen zu verteidigen. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, einschließlich internationaler Geber, Menschenrechtsorganisationen und besorgter Einzelpersonen, ihre Sache zu unterstützen und gegen die Ungerechtigkeiten vorzugehen, denen sie ausgesetzt sind.
Der vollständige Text der Antwort der Massai ist hier verfügbar.
Das Indigenous Pastoralist Non-Governmental Organisations Forum (PINGO’s Forum) ist ein Zusammenschluss von 53 Organisationen indigener Völker, die sich in Tansania für die Rechte marginalisierter indigener Pastoralisten- und Jäger- und Sammlergemeinschaften einsetzen. Es wurde 1994 von sechs Pastoralisten- und Jäger-Sammler-Organisationen als Teil ihres Kampfes für Landrechte und Entwicklung gegründet.
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Joseph Oleshangay
Menschenrechtsanwalt
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Martin Lena
Survival International
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Roman Herre
FIAN Deutschland
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E-Mail: r.herre@fian.de
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