Whisky für Weinfans: Die faszinierende Verbindung zwischen Whisky und ehemaligen Weinfässern

Ob in süßen Sherry- oder trockenen Bordeaux-Fässern gereift: Whiskys mit Weinfass-Lagerung liegen im Trend, um vollmundige Geschmackserlebnisse zu kreieren. Der heutige internationale Tag des Weines gibt Anlass, die elegante hölzerne Verbindung zwischen Wein und Whisky zu beleuchten.

Die Art des Fasses, in dem Whisky reift, spielt eine entscheidende Rolle für dessen Geruch und Geschmack. Bei der Auswahl der „Casks“ achten Hersteller darauf, dass der Fasstyp die Aromen des Brandes optimal ergänzt. In den meisten Fällen werden ehemalige Bourbonfässer verwendet. Sie machen etwa 80 bis 90 Prozent aller Bestände in schottischen und irischen Lagerhäusern aus. Konsumenten wertschätzen die Vanille- und Karamellaromen, die amerikanische Fässer in das Destillat transportieren.

Je nach gewünschtem Geschmacksprofil kommen zudem Fässer zum Einsatz, die zuvor etwa mit Rotwein, Weißwein oder Dessertwein befüllt waren. Deutlich im Trend liegen Sherry- und Portweinfässer, die für dunkelfruchtige und würzige Aromen sorgen und dem Whisky eine kupferne bis rotbraune Farbe bescheren.

Der Einsatz von Weinfässern erfolgt dabei größtenteils nicht von Beginn an. Oftmals werden exotischere Fässer, zu denen ehemalige Wein-Casks zählen, von Brennereien für sogenannte „Finishes“ verwendet. Ein Whisky lagert dann mehrere Jahre beispielsweise in einem ehemaligen Bourbonfass, um im Anschluss für einen kürzeren Zeitraum in anderen Fässern nachzureifen. Das Geschmacksprofil wird auf diese Weise subtil um die Noten dieses Fasses bereichert.

Kupferne Farbe, fruchtige Komplexität und harmonische Balance

Das breitere Spektrum an Geschmacksnoten von Früchten, Beeren und Gewürzen, das durch die Reifung von Whisky in ehemaligen Weinfässern eröffnet wird, begeistert sowohl Wein- als auch Whiskyliebhaber. Destillerien wie Starward, The GlenAllachie und Waterford kennen sich hiermit aus und setzen bei der Reifung ihrer Destillate bewusst auf den Einfluss von Wein-Casks.

So hat sich die junge australische Destillerie Starward auf die Verwendung von landeseigenen Weinfässern spezialisiert, um ihren Single Malts eine sowohl regional verwurzelte als auch ausgesprochen fruchtige und würzige Note zu verleihen. Alle klassischen Whiskys dieser Brennerei lagern ausschließlich in ehemaligen Weinfässern, was sehr ungewöhnlich und zugleich das Markenzeichen von Starward ist. Die verwendeten Shiraz-, Cabernet- und -Pinot-Casks sowie ehemals mit Apera, dem australischen Sherry, belegten Fässer stammen von führenden Winzern des Kontinents. In klassischen Rotweinfässern lagert insbesondere die Abfüllung „Nova“. Weißweinfässer kommen genauso zum Einsatz, etwa als Single Cask Abfüllung aus dem Chardonnayfass.

Die schottische Brennerei The GlenAllachie ist ebenso bekannt für ihr Geschick bei der Auswahl edler Weinfässer, in denen ihre herausragenden Single Malt Whiskys heranreifen. Standardabfüllungen lagern bei The GlenAllachie ausschließlich in ehemaligen Sherryfässern. Zudem sind aus der Brennerei viele Sonderabfüllungen mit speziellen Schlussreifungen und Single Casks erhältlich. Pedro Ximénez Sherry-, Madeira- und Portweinfässer gehören hier wie selbstverständlich in das Repertoire. Die Vintage Cuvée Cask Abfüllung 2011 vereint sogar alle drei.

Irland hält mit Whiskys aus dem Hause Waterford weitere Schmuckstücke für den internationalen Tag des Weines bereit. Bei der Reifung der Destillate verwendet die Brennerei stets auch Weinfässer. Die Irish Single Malts reifen zu einem Teil in Süßweinfässern und solchen aus französischer Eiche heran. So haben bei der Cuvée-Abfüllung „Argot“ mit Stark-, Süß- und Rotwein vorbelegte Premium-Fässer den größten Anteil. Ähnlich wie bei der Weinproduktion werden die Single Malts aus den einzelnen Casks zu einer Cuvée, also einer handverlesenen Zusammenstellung, vermählt. Die sie prägenden Fasstypen verleihen dem Whisky eine elegante und komplexe Charakteristik, die sowohl Weinfans als auch Whiskybegeistere anspricht. 

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